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Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kitteltaschen. »Wecken ist um halb sieben, Frühstück um Punkt sieben. Die tägliche Inspektion findet um halb acht statt, ab acht beginnt das Programm. Ich kümmere mich hauptsächlich um die Ställe und die Pferde, ansonsten fasse ich überall mit an, wo noch ein Paar helfende Hände gebraucht wird.«
    »Eden.« Eric blieb stehen, der Griff an ihrem Ellbogen wurde ein wenig fester. Sie drehte sich zu ihm um. Die leichte Brise hatte sein helles Haar aus der Form gebracht. Sie musste an Chases dunklen wirren Schopf denken. »Es ist schwer, sich vorzustellen, dass du den ganzen Sommer in einer Hütte gehaust und junge Mädchen auf Pferderücken beaufsichtigt hast.«
    »Ist es das?« Sie lächelte dünn. Ihm würde es natürlich schwerfallen. Er besaß einen eigenen Reitstall, aber er hatte noch niemals eine Mistgabel in der Hand gehalten. Seltsamerweise verspürte Eden eher Mitleid mit ihm statt Missbilligung. »Nun, da sind die Reitstunden, und dann kommen noch eine Menge anderer Dinge hinzu: Wir wandern, verarzten Heimweh, Liebeskummer und Giftefeu-Ausschlag, wir rudern, beraten in Modefragen und bestimmen die hiesige Flora. Und natürlich kümmern wir uns darum, dass die Mädchen hier eine schöne Zeit verbringen. Möchtest du die Ställe sehen?« Ohne auf seine Antwort zu warten, steuerte sie darauf zu.
    »Eden.« Er hielt sie am Ellbogen zurück, und es kostete sie ihre gesamte Selbstbeherrschung, um ihm nicht genau dieses Körperteil in den schlaffen Bauch zu rammen. »Du bist verärgert. Und das ist nur verständlich. Aber ich …«
    »Du hast dich doch schon immer für Pferde interessiert, nicht wahr?« Sie riss die Stalltür auf und ließ sie zurückschwingen, sodass Eric hastig beiseitetreten musste, wollte er sie nicht ins Gesicht bekommen. »Wir haben zwei Stuten und vier Wallache. Die eine Stute hat ihre beste Zeit hinter sich, aber ich denke daran, die andere vielleicht decken zu lassen. Die Fohlen würden eine Attraktion für die Mädchen sein und irgendwann dann auch die Herde der Reittiere vergrößern. Das hier ist Courage.«
    »Eden, bitte, wir müssen reden.«
    Sie versteifte sich, als er die Hände auf ihre Schultern legte. Doch sie war sehr gefasst, sehr ruhig, als sie sich drehte und unter seinen Händen wegtauchte. »Ich dachte, wir reden bereits.«
    Er hatte das Eis in ihrer Stimme schon vorher gehört, und er verstand. Sie war eine stolze Frau, eine rationale und vernünftige Frau. An diesen Teil von ihr würde er appellieren. »Wir müssen über uns reden, Darling.«
    »In welchem Zusammenhang?«
    Er fasste nach ihrer Hand. Als sie sie zurückzog, zuckte er nur leicht mit der Schulter. Hätte sie ihn ohne jedes Murren akzeptiert, hätte ihn das sehr viel mehr überrascht. Seit Tagen hatte er sich zurechtgelegt, wie er die Dinge zwischen ihnen wieder glätten konnte. Er hatte sich dafür entschieden, sich reuig und bedauernd zu zeigen, mit einer winzigen Prise Demut.
    »Du hast jedes Recht der Welt, wütend auf mich zu sein. Und ich verstehe, dass du mich leiden lassen willst.«
    Sein weicher, ruhiger, verständnisvoller Ton ließ heiße Wut in ihr aufflammen. Sie schluckte sie hinunter. Gleichgültigkeit, mahnte sie sich. Desinteresse war die größte Beleidigung, die sie ihm zufügen konnte. »Es ist mir eigentlich egal, ob du leidest oder nicht.« Was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Es würde ihr schon Genugtuung verschaffen, ihn sich ein wenig winden zu sehen. Das kam nur daher, dass er hier aufgetaucht war, wurde ihr jäh bewusst. Dass er die Stirn hatte, hierherzukommen und vorauszusetzen, sie hätte auf ihn gewartet.
    »Eden, du musst verstehen, wie sehr ich gelitten habe, was ich durchgemacht habe. Ich wäre früher gekommen, aber ich war nicht sicher, ob du mich überhaupt sehen wolltest.«
    Das war der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens hatte verbringen wollen! Der Mann, mit dem sie Kinder hatte haben wollen. Jetzt starrte sie ihn an. Sie wusste nicht, ob sie hier mitten in einer Komödie oder einer Tragödie steckte. »Tut mir leid, das zu hören, Eric. Es gab doch keinen Grund, warum du hättest leiden sollen. Im Grunde bist du doch lediglich zweckdienlich gewesen.«
    Von ihrer gefassten Haltung beruhigt, trat er vor sie hin. »Ich gebe zu, dass ich so gedacht habe, ob das nun richtig war oder nicht.« Er strich mit den Händen über ihre Oberarme, eine alte Gewohnheit, bei der sie unmerklich die Faust ballte. »Die letzten paar Monate haben mir jedoch gezeigt, dass es

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