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Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vielleicht.« Die Kälte in der Stimme ihrer Nichte beunruhigte sie, und sie legte eine Hand an Edens Wange. »Und natürlich wollte ich mir ansehen, wo du deinen Sommer verbringst.«
    »Komm, ich führe dich herum.«
    Eine perfekt gezupfte Augenbraue schoss in die Höhe. »Wie nett.«
    »Tante Dottie!« Mit hüpfenden roten Locken bog Candy um die Hütte und kam auf sie zugerannt. Atemlos, mit einem strahlenden Lächeln, ließ Candy sich in Dotties ausgebreitete Arme fallen. »Die Mädchen plapperten alle ganz aufgeregt von einem gelben Rolls Royce auf dem Gelände. Und wer anders sollte das sein als du?!«
    »Enthusiastisch wie immer.« Dottie lächelte voller Zuneigung. Sie mochte Candice Bartholomew vielleicht nicht immer verstehen, aber sie hatte sie immer gemocht. »Ich hoffe, du hast nichts gegen einen kleinen Überraschungsbesuch einzuwenden.«
    »Aber nein, ganz im Gegenteil!« Candy beugte sich zu dem Fellknäuel herunter. »Hallo, Boo Boo.« Sie richtete sich auf und ließ ihren Blick zu Eric wandern. »Hallo, Eric.« Ihre Stimme wurde augenblicklich kalt, sank um gute fünfundzwanzig Grad. »Weit weg von Zuhause, oder?«
    »Candy.« Im Gegensatz zu Dottie empfand Eric nicht die Spur von Zuneigung für Edens beste Freundin. »Du scheinst Farbe auf den Händen zu haben.«
    »Ist schon trocken.« Leider, dachte sie. Wäre die Farbe noch feucht, hätte sie Eric mit Handschlag begrüßt.
    »Eden hat uns eine Führung angeboten.« Dottie war sich der feindseligen Schwingungen nur allzu bewusst. Sie war Hunderte von Meilen von Philadelphia hier heruntergefahren aus einem einzigen Grund: um ihrer Nichte zu helfen, glücklich zu werden. Wenn das hieß, dass sie ein wenig manipulieren musste … auch gut. »Ich weiß, Eric kann es gar nicht abwarten, endlich alles zu sehen, aber wenn ich dir ein wenig von deiner Zeit stehlen dürfte …« Sie fasste nach Candys Hand. »Ich würde mich wirklich gerne erst einmal bei einer heißen Tasse Tee ausruhen. Boo Boo auch. Die Fahrt war doch ein wenig anstrengend.«
    »Aber sicher.« Höfliche Manieren waren eine Falle ganz eigener Art. Candy warf Eden einen aufmunternden Blick zu. »Gehen wir in die Küche, wenn dir das Durcheinander im Moment nichts ausmacht.«
    »Ich wachse an so etwas, meine Liebe.« Mit einem Lächeln wandte Dottie sich zu Eden und war überrascht über den harten, wissenden Ausdruck in den Augen ihrer Nichte.
    »Geht nur, Tante Dottie. Ich zeige Eric, was das Camp zu bieten hat.«
    »Eden, ich …«
    »Trink deinen Tee und ruhe dich aus.« Eden küsste ihre Tante auf die Wange. »Wir reden später.« Damit setzte sie sich in Bewegung und überließ es Eric, ob er ihr folgen wollte oder nicht. Als er dann an ihrer Seite in ihren Schritt mit einfiel, hob sie zu ihrem Vortrag an. »Auf dem Gelände stehen momentan sechs Blockhütten, nächsten Sommer sollen noch zwei hinzukommen. Jede Hütte trägt einen indianischen Namen, um sie zu unterscheiden.«
    Als sie bei den Hütten ankamen, sah Eden, dass die letzten Anemonen noch immer trotzig blühten. Der Anblick gab ihr Kraft. »Es gibt jede Woche einen Wettbewerb um die ordentlichste Hütte. Der Gewinner wird jede Woche bekannt gegeben. Als Preis gibt es dann extra Reitstunden, oder die Mädchen dürfen zum Schwimmen gehen oder sich etwas anderes aussuchen. In Candys und meiner Hütte gibt es eine Dusche, die Mädchen teilen sich den Waschraum am anderen Ende des Geländes.«
    »Eden.« Eric legte die Hand an ihren Ellbogen, so wie er es auch immer getan hatte, wenn sie in Philadelphia durch die Stadt geschlendert waren. Eden biss die Zähne zusammen, aber sie protestierte nicht.
    »Ja?«
    Ihr kühler, unpersönlicher Blick brachte ihn ein wenig aus dem Konzept. Binnen einer Sekunde hatte er entschieden, dass sie dahinter nur ihr gebrochenes Herz verbergen wollte. »Was hast du die ganze Zeit über mit dir angefangen?« In einer ausholenden Geste schloss er das gesamte Gelände und die hügelige Landschaft ein. »Hier?«
    Sie hielt ihr Temperament im Zaum und beschloss, die Frage wörtlich zu nehmen. »Wir haben versucht, eine gewisse Disziplin im Camp einzuhalten und gleichzeitig genügend Zeit für kreative Beschäftigung zu schaffen, sodass die Mädchen ihren Spaß haben. Wir konnten schnell feststellen, dass es ihnen relativ leichtfällt, das Tagesprogramm einzuhalten, wenn wir ihnen genügend Platz für neue Ideen und individuelle Bedürfnisse geben.«
    Zufrieden steckte sie die Hände in die

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