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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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immer mehr. Banshee schien keine
Zauber mehr rufen zu können und starke Schmerzen zu haben. Sie stach wie wild
mit ihren Klingen auf die Kerle ein, doch die wichen aus und konterten. Sie
blutete bereits aus mehreren Verletzungen und verlor zusehends an Kraft. Dennoch
kämpfte sie wie eine Besessene, warf sich ununterbrochen ihren Gegnern
entgegen, bis einer von ihnen sie am Arm packte.
      „Eine Assaija“,
hörte ich ihn lachen. „Deine Messerchen sind einiges wert und du wirst sie
gleich nicht mehr brauchen.“
      Er stieß ihr seine
Faust, die golden leuchtete, in den Magen und schleuderte die Dämonin von sich.
Der Stoß war so mächtig, dass er unter ihr eine Schneise schlug und mehrere
Bäume wegriss. Benommen kam Banshee zum Liegen, versuchte aber sogleich, sich wieder
aufzurappeln. Blut strömte aus ihrem Bauch und färbte ihr Shirt dunkelrot.
      Devil war umzingelt,
wich Schlägen und Hieben aus und schlug gleichzeitig mit dem Schwert nach seinen
Gegnern. Er sprang in die Luft, um einem Zauber auszuweichen, fing ihn mit der
Hand auf und warf ihn auf die Männer zurück. Es gab eine Explosion, die mehrere
Feinde tötete, doch es kamen sofort neue nach. Dennoch hatte er so immerhin für
den Bruchteil einer Sekunde Zeit gehabt, einen Zauber zu Banshee zu werfen. Das
blaue Licht jagte über den Boden und traf sie. Die rote Schnur auf ihrer Haut
verblasste und zerfiel zu Staub.
      „Ruf den
Schutzschild!“, rief er ihr zu. „Los, beeil dich!“
      Doch in diesem
Moment trat einer der Kerle nach ihr. Sie wurde fortgeschleudert und blieb wenige
Meter weiter liegen. Sie würde es nicht schaffen. Diese Gewissheit brannte wie
Säure durch meine Adern. Ohne weiter darüber nachzudenken, hastete ich los. Ich
wich einigen Kerlen aus, sah, wie Devil ein Licht warf und damit zwei Männer
tötete, die mir im Weg standen. Ich kam der Dämonin allmählich näher, starrte
sie an und schrie, als einer der Soldaten sie an ihren Haaren in die Höhe
zerrte. Zwei andere hielten sie fest, während der erste mit seinem Messer zustach.
      Ich hörte sie vor
Schmerzen aus Leibeskräften schreien. Der Kerl versuchte mit dem Dolch, die
Klingen aus ihren Handgelenken zu schneiden. Ich rannte noch schneller, als ich
sah, wie das Blut zu Boden floss, hörte ihr grauenhaftes Gebrüll und musste
zusehen, wie die erste ihrer Klingen auf den Boden fiel. Ich blickte zu Devil,
der sich bemühte, zu uns zu gelangen. Er schien unschlüssig, was er tun sollte.
Er konnte keinen Zauber werfen, denn zum einen kam er zwischen all den
Angriffen gar nicht dazu und zum anderen hätte er Banshee dabei wahrscheinlich ebenfalls
verletzt.
      Da meine Aufmerksamkeit
so auf die Dämonin und Devil gerichtet war, hatte ich nicht bemerkt, wie einer
der Soldaten sich mir genähert hatte. Nun baute er sich vor mir auf und schlug
mit einer breiten Axt auf mich ein. Ich machte einen Sprung rückwärts, während
die Schneide direkt vor meinen Füßen in den Boden schlug. Ich hob die Hand,
musste mich jedoch erneut zur Seite werfen. Dann bekam ich meine Chance. Ich
ließ das Eis über den Boden jagen, das sich an dem Kerl hochfraß und ihn einschloss.
Ich kam auf die Füße und hörte Banshee erneut brüllen. Der Schrei klang um
einiges schwächer und rauer als die vorherigen. Ich sah, wie auch die zweite
Klinge auf dem Boden aufprallte. Da kam ich endlich bei den Kerlen an. Ich
rannte so schnell, ich konnte. Die Männer waren damit beschäftigt, die Messer
zu begutachten, weshalb sie mich nicht bemerkten. Mit voller Wucht eilte ich auf
sie zu, warf mich gegen sie, riss einige von den Füßen und schlitterte über den
Boden.
      Ich krabbelte auf
allen vieren auf Banshee zu. Sie schien kaum noch bei Bewusstsein. Mit trübem
Blick sah sie mich an. Ich schnappte mir ihre Hand, wirkte den Schutzschild und
schrie Devil zu: „Jetzt!“
      Mit einem Mal bebte
die Erde. Es war so laut, dass mein Trommelfell zu platzen drohte, und ich sah,
wie meterhohe Erdhügel aus dem Boden schossen, aufeinanderprallten und die
Männer zwischen sich zerstampften. Andere Hügel wurden immer dünner, bogen sich
zu scharfen Stacheln und bohrten sich in die Leiber der Soldaten. Alles versank
in Staub und Schreien. Ich schloss die Augen und hielt Banshees Hand fest.
      „Es ist gleich
vorbei. Wir haben es jeden Moment überstanden“, sagte ich, um sowohl ihr als
auch mir die Angst zu nehmen.
      Das Tosen dauerte
einige Minuten an, dann verebbte das Rumoren und auch das Gebrüll

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