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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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hatte ich das
Gefühl, die Gefahr zu spüren. Mein Herz hämmerte vor Angst, während wir durch
den pechschwarzen Wald rasten.
      „Sie kommen immer näher“,
sagte Banshee neben uns.
      Er nickte. „Ja,
aber irgendetwas daran ist seltsam.“
      Plötzlich sah er
erschrocken nach vorne und änderte schlagartig die Richtung.
      „Verdammt! Wo
kommen die denn jetzt her?!“
      Ich musste mich
nicht mal anstrengen, um die Geräusche vernehmen zu können. Das laute Knacken
von Holz, Krallen, die auf den Boden trafen, und kreischende Schreie. Ich bekam
eine Gänsehaut und sah mich nach allen Seiten hin um. Die Laute waren wirklich überall.
Sie stürmten aus allen Richtungen auf uns zu und schienen uns einzukesseln.
      „Mist!“, schimpfte
Devil erneut, als die Tiere aus dem Unterholz brachen und auf uns zurasten.
Einer der großen schwarzen Körper stürzte sich auf uns, doch Devil duckte sich gerade
noch rechtzeitig, sodass wir nur knapp den scharfen Krallen entgingen. Ich
spürte dennoch seine feuchte Wärme und den stinkenden Atem auf meiner Haut.
      Von überall rasten
sie uns entgegen, doch sie schienen uns nicht wirklich töten zu wollen.
Zumindest hatten sie die Attacken eingestellt.
      „Sie treiben uns“,
stellte Devil fest.
      „Was machen wir
jetzt?“, fragte Banshee und ihre Stimme klang ängstlich. Im selben Moment hörte
ich sie erschrocken aufkeuchen, dann wispern: „Da sind Soldaten. Viele
Soldaten.“
      „Sie haben uns in
eine Falle gelockt“, knurrte Devil wütend. „Wir haben keine andere Wahl. Wir
müssen kämpfen.“
      Er hielt
augenblicklich inne und ließ mich herunter. Seine Augen wirkten angespannt, als
er mich ansah.
      „Du versteckst
dich, rufst den Schutzschild und versuchst, ihn so lange wie möglich
aufrechtzuerhalten, okay?“
      Ich nickte langsam,
auch wenn ich den beiden viel lieber beigestanden hätte. Ich sah jedoch ein,
dass ich ihnen wohl eher im Weg war. Daher rannte ich auf eine dichte
Baumgruppe zu und verbarg mich dahinter.
      Die Julgar bauten
sich vor Devil und Banshee auf. Sie hoben ihre schiefen Buckel in die Höhe und stießen
tiefe, knurrende Laute aus. Aus dem dichten Wald vernahm ich jedoch auch noch
andere Geräusche, zahlreiche Schritte und Stimmen, die auf eine große Anzahl von
Leuten schließen ließen.
      Devil und Banshee
zögerten nicht. Sie stürzten sich auf die Kreaturen und töteten eine nach der
anderen. Ich beobachtete sie und hob die Hand, als sich einer der Julgar auf
die Dämonin stürzen wollte. Ich warf den Tempestas-Zauber und riss das Wesen damit
von den Füßen. Ban-shee nutzte die Gelegenheit und schnitt ihm die Kehle durch.
Die Anzahl der Julgar verringerte sich merklich, doch es waren noch immer genügend
auf den Beinen.
      In diesem Moment
brachen die ersten Soldaten aus dem Dickicht. Mit lautem Gebrüll stürzten sie
sich auf Devil und Banshee, die versuchten, gegen diese Flut von Feinden anzukommen.
Ich warf einen Zauber nach dem nächsten und bemühte mich zu helfen, so gut es
ging. Devil und Banshee waren jedoch umringt von Angreifern und wurden immer
weiter auseinandergetrieben.
      Devil rief einen Zauber
und zwei leuchtende Ringe aus Symbolen tauchten vor ihm auf. Sie schossen los
und rissen zwei riesige Schneisen in den Boden, wobei sie etliche Männer, die
ihnen dabei in den Weg kamen, in Stücke rissen. Er sah sich währenddessen immer
wieder nach Banshee und mir um.
      Die Dämonin war mittlerweile
von den Feinden umzingelt. Ich bemerkte, wie einer von ihnen eine rot glühende
Schnur in der Hand hielt. Ich schrie Banshee zu, sie solle in Deckung gehen, und
warf einen Feuerzauber nach dem Mann, doch der wehrte ihn mit einer einfachen
Handbewegung ab. Der Strick schlängelte sich am Boden entlang und hinterließ eine
Spur aus Flammen. Die Dämonin sah sie auf sich zukommen, wollte ausweichen,
doch die anderen Männer hielten sie so unter Beschuss, dass sie keine Chance
hatte.
    Ich versuchte es mit
einer Dämonenfalle und bemühte mich, sie so auszulegen, dass möglichst viele
Gegner eingeschlossen wurden. Die Blitze zuckten und einige Soldaten schrien
kurz auf, doch sie bewegten sich weiter, ließen sich nicht halten und kamen
schließlich frei. Meine Falle löste sich auf.
    Banshee schrie, als
das rote Band ihr Bein erreichte und sich in ihr Fleisch brannte. Wie eine
glühende Schlange kroch es an ihr empor und hinterließ eine rote Linie.
      Ich sah weitere
Männer aus dem Dickicht kommen, es wurden

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