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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Gefecht zu setzen. Ich legte einige Dämonenfallen aus und versuchte, sie
möglichst weitläufig zu halten. Das kostete mich zwar viel Kraft, doch tatsächlich
liefen einige Männer hinein und wurden von den Blitzen erfasst. Sie begannen zu
zucken und waren außerstande, das Gefängnis zu verlassen. Aus dem Augenwinkel
nahm ich wahr, wie etwas auf mich zuraste.
      „Pass auf!“, hörte
ich Banshee schreien.
      Ich wandte mich um
und sah einen Zauber auf mich zufliegen. Alles ging so schnell. Noch ehe ich
mich ducken konnte, war Devil bereits bei mir und hielt mich schützend in seinen
Armen. Ich schrie entsetzt auf, als er von dem Licht getroffen wurde, doch
anstatt ihn zu verletzen, zerfiel der Blitz in unzählige kleine Funken.
      Ich sah überrascht,
wie sich ein Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete. Es wirkte siegessicher und
angriffslustig.   
      „Offensichtlich sind
meine Kräfte wieder da.“
      Auch Banshee wirkte
vollkommen verdattert, Marid dagegen eher enttäuscht als wirklich überrascht.
      Devil schloss mich
noch fester in seine Arme und tat ein paar schnelle Fingerzeichen. Sogleich
erschien über uns ein leuchtendes Symbol in der Luft und urplötzlich versank
alles um uns herum in einer Hölle aus Feuer und Flammen. Meine Ohren dröhnten,
während ich verzweifelt versuchte, nach Luft zu schnappen. Nur langsam ließ die
Hitze nach und ich glaubte schon, ebenfalls verglühen zu müssen. Vorsichtig hob
ich den Kopf, sah mich um und erkannte, dass keiner der Räuber im Raum die
Flammen überlebt hatte. Die toten Körper boten ein schreckliches Bild und ich
war mir nicht sicher, ob ich es je wieder aus meinem Kopf bekommen würde. Lediglich
Banshee und Marid waren noch auf den Beinen, umgeben von ihren Schutzzaubern.
      „Du hast deine Kräfte
zurück!“, jubelte sie, lachte erleichtert und kam auf uns zu.
      „Du wusstest es“, wandte
sich Devil an Marid und baute sich wütend vor ihm auf. „Du hast genau gewusst,
dass es nur vorübergehend ist, oder?“
      Er wich ein paar
Schritte zurück, streckte besänftigend die Hände aus und grinste.
      „Nein, gewusst hab
ich es nicht. Ich geb zu, ich hatte so eine Vermutung, aber sicher war ich mir
nicht. Sonst hätte ich es dir doch längst gesagt.“
      „Du Mistkerl“,
zischte Banshee. „Was hast du dir davon erhofft, ihm das zu verheimlichen?“ Sie
knurrte wütend. „Hättest du ihm nicht mit diesem Trank das Leben gerettet, würde
ich dich jetzt in Stücke reißen. Aber ich denke, so sind wir wohl erst mal
quitt.“
      „Du bist manchmal
so theatralisch“, seufzte er und folgte ihr aus der Höhle. Ich sah Devil an,
der ihm nachdenklich hinterherblickte …

 
Ein überraschendes Geständnis
     
    „Diese Mistkerle
haben mir wirklich einige heftige Kratzer verpasst“, fluchte Banshee.
      Wir hatten
inzwischen einen passenden Lagerplatz gefunden, und während Devil eine Landkarte
studierte, verarztete sie ihre Wunden. Wie sie diese allerdings als Kratzer
abtun konnte, war mir ein Rätsel. Für mich waren es eher klaffende Wunden. Allerdings
… war die Verletzung an ihrem Arm nicht gerade noch viel tiefer gewesen?
      Ich beobachtete diese
nun etwas länger und konnte erkennen, dass sie sich ganz langsam schloss. Ich
war mir sicher, dass es nicht an der Salbe lag, denn damit hatte sie bisher nur
die Stellen an ihrem Bein behandelt. Dämonen waren wohl nicht nur schneller und
stärker als Hexen, sondern verfügten auch noch über gewaltige Selbstheilungskräfte.
Ich blickte zu Devil und erinnerte mich an seine Verletzungen, nachdem wir
damals gegen den Mytha gekämpft hatten. Er hatte sich sehr schnell erholt, was
selbst der Ärztin aufgefallen war. Jetzt wusste ich, woran das gelegen hatte …
      „So, das dürfte es
erst mal gewesen sein“, sagte Banshee und erhob sich. „Habt ihr auch Hunger?“
      „Ich könnte tatsächlich
was zu essen vertragen“, erwiderte Marid.
      „Dich habe ich aber
gar nicht gefragt“, gab sie barsch zurück.
      Dennoch machte sie
sich an den Rucksäcken zu schaffen, holte ein paar Büchsen heraus und begann,
das Essen zu kochen. Bisher hatte es meistens irgendwelche Doseneintöpfe
gegeben, die wir mit frischen Zutaten verfeinerten, wenn sich die Möglichkeit
hierfür ergab. Es schmeckte eigentlich immer recht gut, doch mittlerweile hätte
ich wirklich gerne mal wieder eine richtige Mahlzeit zu mir genommen.
      „Soll ich dir
helfen?“, fragte ich.
      Sie reichte mir ein
Bündel

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