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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Karotten.
      „Du kannst die hier
schälen und anschließend klein schneiden.“
      Ich machte mich an
die Arbeit und schaute dabei hin und wieder zu Banshee. Ihre Wunden waren kaum
mehr zu erkennen.
      „Was glotzt du
so?“, fuhr sie mich rüde an.
      „Ich bin nur von
euren Selbstheilungskräften überrascht“, gab ich zu.
      „Das ist nichts
Besonderes, die haben fast alle Dämonen.“ Sie lächelte kalt, als sie leise
fortfuhr. „Du darfst natürlich nicht vergessen, dass wir bei Weitem nicht so
schwach sind wie ihr.“
      Ich wandte mich
erneut den Möhren zu und schwieg. Im Grunde hatte sie ja recht. Im Vergleich zu
ihnen waren die Kräfte der Hexen wirklich nicht sehr berauschend. Und dennoch
versuchten die Radrym, die Dämonen zu vernichten. Dabei musste ihnen doch klar
sein, dass sie wohl kaum eine Chance hatten …
      Banshee nahm meine
Karotten und ließ sie noch einige Minuten im Eintopf köcheln, bevor sie
schließlich die Teller füllte und uns reichte.
      Kurz darauf stocherte
Marid in seinem Essen herum. „Das Zeug ist echt widerlich“, maulte er, fischte
ein Möhrenstück nach dem anderen heraus und warf sie vor sich auf den Boden, wo
bereits etliche andere lagen.
      „Kannst du mal
aufhören, alles wegzuschmeißen?“, fuhr sie ihn an.
      „Ich hasse Karotten
und werd sie ganz sicher nicht essen.“
      „Gut zu wissen, dann
weiß ich ja, was ich morgen und in den nächsten Tagen kochen werde“, gab sie
mit einem fiesen Lächeln zurück.
      „Du willst mich wohl
umbringen.“
      „Wer hätte gedacht,
dass das so leicht geht. Gibt es sonst noch Dinge, die du nicht magst?“
      „Du bist echt
fies“, seufzte er und stellte seinen Teller nun endgültig beiseite. „Ich geb
auf, das schmeckt alles nach Möhren.“
      „Du bist nicht
auszuhalten“, sagte Devil. „Das reinste Kleinkind.“
      Er zuckte
gleichgültig mit den Schultern. „Unterschätz mich ruhig, das kann nur ein
Vorteil für mich sein.“
      Devil musterte ihn
nachdenklich, als ein Geräusch zu uns drang. Die Dämonen standen sofort auf und
blickten in die Ferne. Selbst ich konnte das Knacken der Äste hören. Da kam
etwas auf uns zu.
      „Vialris“, stellte
Banshee fest. Sie musste nicht mehr sagen, hektisch sammelten wir unsere Sachen
ein und stopften sie in die Taschen.
      Ich war noch gar
nicht ganz fertig, als mich Marid packte, über seine Schulter warf und mit mir
davonrannte. Ich war zunächst so überrumpelt, dass mir fast die Luft wegblieb, doch
dann wehrte ich mich. Ich schlug gegen seinen Rücken und brüllte ihn an: „Was
soll das?! Lass mich runter!“
      Ich sah Devil neben
uns auftauchen, der ihn mit kalt blitzenden Augen ansah. „Was hast du nun schon
wieder vor?!“
      Ich hörte ganz
deutlich unsere Verfolger hinter uns und drehte meinen Kopf so gut, wie es
ging. Ich hatte solche Kreaturen noch nie gesehen. Spitze Mäuler, aus denen
grüner Geifer floss, schmale, helle Augen, die gierig leuchteten, und ein
Körperbau, der wie für Verfolgungsjagden geschaffen war. Sie gingen auf vier
Beinen und bei jeder Bewegung konnte man deutlich die starken Muskelstränge
hervortreten sehen.
      Sie waren direkt
hinter uns und verdammt schnell. Sie stießen heulende Laute aus, als würden sie
sich miteinander unterhalten. Wahrscheinlich taten sie auch genau das, denn
jedes Mal änderte sich daraufhin ihre Formation. Die meisten schienen es
inzwischen auf Banshee und Devil abgesehen zu haben, zumindest hing ihnen der
größere Teil an den Fersen.
      „Keine Sorge, ich
habe nicht vor, ihr irgendetwas zu tun“, versuchte Marid, Devil zu beruhigen.
„Findest du nicht, dass wir uns besser trennen sollten? Du weißt, wie hartnäckig
diese Viecher sind. Wir treffen uns dann am Katruna-See.“
      Ohne auf eine
Antwort abzuwarten, packte er mich fester und entfernte sich mit mir von den
beiden. Mit großen Augen starrte ich zu ihnen zurück, unfähig etwas zu unternehmen.
      Aus der zunehmenden
Entfernung konnte ich gerade noch sehen, wie die Vialris erneut angriffen. Devilschleuderte ihnen einige Zauber entgegen, was ein
paar der Gegner vernichtete. Als der Rest der Gruppe die toten Körper ihrer
Kameraden bemerkte, heulten sie voller Qual auf. Zu meiner Verwunderung ließen
sie nun alle von uns ab und hefteten sich geschlossen an Devils und Ban-shees
Fersen. Damit war es für diesen unmöglich, zu uns zu kommen und mich von Marid
wegzuholen.
      Stattdessen
funkelten seine Augen vor Zorn,

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