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Versunkene Staedte

Versunkene Staedte

Titel: Versunkene Staedte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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gibt. Ihr sollt euch deshalb ein paar Sektoren innerhalb unseres Gebietes vornehmen und sie gründlich durchsuchen. Mal schauen, ob ihr was findet. «
    Sayle war wesentlich direkter.
    Â» Solange ich hier das Kommando habe, sollen uns keine Kreuzküsser durch die Lappen gehen. Wenn ihr einen findet, schickt ihr ihn mit abgehackten Händen und Füßen zurück, klar? Das dürfen die so schnell nicht wieder vergessen. «
    Â» Ja, Sir « , riefen die Soldaten im Chor. Ghost war furchtbar übel von der Nacht zuvor, und das frische Brandmal auf seiner Wange tat mörderisch weh. Allerdings würde er den Teufel tun und sich darüber beklagen.
    Ocho teilte ihnen einen Sektor zu. Es war ein bisschen seltsam, weil dieser sich mitten in ihrem Gebiet befand, aber als Alil nachfragte, sagte Ocho nur: » Wir haben bestimmte Informationen erhalten. «
    Â» Das ist aber ein ziemlich kleines Gebiet. «
    Â» Ja. Durchsucht es gründlich. Und wenn ihr damit fertig seid, fangt noch mal von vorne an. Das restliche Gebiet übernehmen die anderen Patrouillen. «
    Wenige Minuten später führte Alil sie über einen aufgeschütteten Weg zwischen zwei Häusern hindurch und durch ein weiteres Gebäude bis zu einem schwimmenden Bohlenweg.
    Â» Alles klar mit dir, Soldat? « Alil klopfte Ghost auf die Schulter. » Siehst ziemlich schlecht aus. «
    Ghost sah ihn nur müde an.
    Alil grinste. » Keine Sorge. Ist echt ein einfacher Auftrag. Vor uns sind noch zwei Suchtrupps. Wir werden also wahrscheinlich gar keinen Feindkontakt haben. Aber halt trotzdem die Augen offen. Vielleicht hat der Leutnant ja wirklich einen wichtigen Hinweis erhalten. Wir wollen schließlich nicht, dass noch mehr von diesen VB s durchrutschen. Und sei vorsichtig. Die Zivilisten wehren sich manchmal, wenn man sie filzen will. Die haben meistens irgendwas zu verbergen. «
    Ghost nickte und versuchte, sich zu konzentrieren. Nach dem Hinterhalt durch die VB s und das 999er mussten sie ständig auf der Hut sein. Er würde auf jeden Fall aufpassen. Sonst fing man sich schnell eine Kugel ein, so wie… Pook. War das sein Name gewesen?
    Ghost war ein bisschen bestürzt, dass er den Namen des Jungen, der ihn ausgebildet hatte, schon nicht mehr wusste. Tubby? Nein… Gutty. Das war’s. Der hatte so geheißen, weil er einmal ziemlich dick gewesen war, als die Friedenswächter noch in den untergegangenen Städten geherrscht hatten.
    Â» Mouse? «
    Ãœberrascht drehte Ghost sich um. Die Stimme klang vertraut.
    Etwas schoss an ihm vorbei, mitten in seine Freunde hinein. Mit einem lauten Platschen fielen sie ins Wasser. Ghost war wie erstarrt, und dann sah er das Mädchen, das vor ihm stand. Mahlia. Sie war es wirklich. Nicht nur eine Halluzination seines vernebelten Verstandes.
    Â» Mahlia? «
    Sie packte ihn und zog ihn in ein Gebäude hinein. Sie sagte irgendetwas, redete mit ihm, aber Ghost starrte nur ihr Gesicht an. In ihre Wange war die Dreierraute eingebrannt.
    Â» Wann haben sie dich denn rekrutiert? « , fragte er. Und dann brach die Hölle los.
    Mahlia hatte nicht erwartet, dass es so einfach werden würde.
    Sie sah aus dem Fenster ihrer alten Wohnung, um die Zeit totzuschlagen, während sie darauf warteten, dass es dunkel wurde. Sie wusste, dass sie ihr Versteck irgendwann würden verlassen müssen, aber noch war nicht der richtige Zeitpunkt gekommen. Sie würde abwarten, und dann würde sie Mouses Einheit finden. Sie würde nach Leutnant Sayle und seinen Soldaten Ausschau halten. Die Soldaten hatten bestimmte Losungswörter. Damit würde sie sich in die Truppe einschleichen. Leutnant Sayle, Hi-Lo Kolonne, Hundetruppe. Sie würde sich als Kurier tarnen. Und wenn das nicht funktionierte, würde sie sich etwas anderes ausdenken. Tool und sie befanden sich im Gebiet der VPF . Im Dunkeln, mit einer Schirmmütze, die ihre Augen verbarg, würde sie vielleicht niemand als Verstoßene erkennen.
    Eins nach dem anderen.
    Und dann sah sie Mouse den schwimmenden Bohlenweg entlanglaufen und dabei gesplitterten Bambusstangen ausweichen. Ein paar Soldaten waren bei ihm, aber er war praktisch allein.
    Verwundert blickte Mahlia nach unten.
    War er es? War er es wirklich?
    Er hatte Narben im Gesicht– die Dreierraute Glenn Sterns, die Mahlia sich auch in ihre eigene Wange gebrannt hatte–, und an einem Ohr hatte er einen braunen Verband. Er trug eine

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