Versunkene Staedte
grinsend.
Er hielt ihr den abgeschnittenen Finger vor die Nase, während sie schluchzend versuchte, den Kopf abzuwenden.
Sayle beugte sich zu ihr herab, sodass sie seinen heiÃen Atem im Gesicht spürte. » Wie wärâs jetzt mit dem nächsten? «
» Leutnant! « , rief jemand quer durch den Raum.
Verärgert drehte Sayle sich um. » Was ist? «
» Wir brauchen Ihre Hilfe, Sir. «
Mit einem Fluchen stieg Sayle von Mahlia hinunter. Mahlia blieb keuchend liegen, während einer der anderen Soldaten sie mit dem Fuà anstieÃ.
» Bleiben noch vier⦠«
Zitternd lag Mahlia da und versuchte, sich einzureden, dass es keine Rolle spielte, ob sie nun zwei Hände, eine Hand oder gar keine mehr hatte. Sie würde sowieso sterben. Aber sie konnte die Tränen nicht unterdrücken.
» Benachrichtigen Sie das Hauptquartier « , sagte Sayle. » Die sollen uns noch mehr Soldaten schicken. Und einen verdammten Kahn. Zeigen Sie ein bisschen Einsatz. «
» Wir sind dazu nicht befugt « , sagte der Soldat. Sie standen alle um den bewusstlosen Halbmenschen herum. Ein paar der Soldaten versuchten, Tool hochzuheben. Aber er war eindeutig zu schwer für sie.
Der Soldat, der mit Leutnant Sayle redete, sagte: » Wir müssen uns beeilen. Wir haben das Mistvieh gefesselt, aber wir haben keine Ahnung, wie lange es bewusstlos sein wird. Bis wir ihm Ketten oder so was angelegt haben, könnte es sich jeden Moment befreien. Es ist jetzt stark. Stärker als damals, als wir es verfolgt haben. Es darf auf keinen Fall aufwachen. «
Der Soldat kam Mahlia bekannt vor.
Es war der, den sie vor den Kojwölfen gerettet hatte, erkannte sie. Der Sergeant, den sie mit Doktor Mahfouz wieder zusammengeflickt hatte. Inzwischen bereute sie, dass sie das getan hatte. Sie hätte ihn sterben lassen sollen. Seine Wunden noch weiter aufschneiden und sich die ganze Mühe sparen. Sie hätte das alles schon vor einem Monat zu Ende bringen können, damals in der Hütte des Arztes.
Ocho hieà er. Genau. Weil er einen Haufen bewaffneter Soldaten mit einem Messer umgebracht hatte.
Leutnant Sayle war sauer. Er sah zwischen Mahlia und Ocho hin und her.
» Sir? « , drängte der Sergeant. » Wir müssen etwas unternehmen. «
Sayle nickte ungeduldig und ging dann zu Mahlia hinüber. » Mit dir bin ich noch nicht fertig, Mädchen. Wir haben gerade erst angefangen. «
Er gab ein paar seiner Soldaten ein Zeichen und ging mit ihnen hinaus. Ocho und die anderen blieben zurück. Mahlia schloss die Augen. Die Schmerzen in ihrer Hand lieÃen langsam nach. Vielleicht lag es daran, dass sie am Verbluten war? Nein, sie würde nicht verbluten. Nicht von einem Finger. Das wäre zu verdammt einfach. So leicht würde Sayle sie nicht davonkommen lassen.
Sie lag still da und gab sich Mühe, nicht zu schluchzen. Die Soldaten fesselten ihr Arme und Beine. Der Armstumpf verursachte ihnen Schwierigkeiten, deshalb banden sie ihre Arme an den Ellbogen zusammen und kugelten sie ihr dabei beinahe aus den Gelenken aus. Sie benutzten ein spezielles Klebeband, das nicht herunterrutschen konnte.
Mahlia hörte Schritte und öffnete die Augen. Es war der Sergeant, der über ihr stand.
» Was zum Teufel hast du dir bloà dabei gedacht? « , fragte er.
Mahlia nahm alle Willenskraft zusammen und sah ihn mit hasserfülltem Blick an. » Du erinnerst dich an mich, nicht wahr? «
» O ja. Du bist die Verrückte, die uns die Kojwölfe auf den Hals gehetzt hat. Die haben Soa, Ace und Quickdraw getötet. «
» Dich habe ich dagegen gerettet. « Sie blickte zu ihm hoch. » Daran erinnerst du dich doch auch noch, oder? Dass ich dich gerettet habe? «
» Ja, ich erinnere mich. «
Der Soldat wirkte beinahe traurig.
Mahlia blickte zu ihm hoch und wünschte sich verzweifelt, zu ihm durchdringen zu können. Damit er sie als Mensch sah. » Lass mich gehen « , sagte sie. » Mich und Mouse. «
» Bist du verrückt? Wenn ich dich gehen lasse, bin ich tot. Und der Junge, den du Mouse nennst? « Er schüttelte den Kopf. » Der ist längst tot. Hat nie existiert. Wir haben einen Soldaten namens Ghost in der Truppe, der dich vielleicht an jemand erinnert, den du mal gekannt hast. Aber er ist nicht mehr dieser Junge. «
» Wir könnten zusammen fliehen. «
» Hier kommt keiner raus « , sagte Ocho.
» Und wenn
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