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Versunkene Staedte

Versunkene Staedte

Titel: Versunkene Staedte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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offenbar mit Soa anlegen.
    Also, wo war ihre Waffe?
    Â» Soa… « , begann Ocho.
    Als die Verstoßene seine Stimme hörte, sah sie zu ihm herüber. In ihrem Gesicht arbeitete es, und sie zögerte einen Moment lang.
    Lag da Schuldgefühl in ihrem Blick? Furcht?
    Es war seltsam. Sie sah beinahe so aus, als hätte sie ein schlechtes Gewissen, als würde sie sich für etwas entschuldigen. Doch dann verhärtete sich ihre Miene, und sie ging weiter auf Soa zu.
    Soa traf es völlig überraschend. Er sah lediglich eine Verstoßene mit nur einer Hand vor sich, deshalb ging er ihr direkt in die Falle, obwohl Ocho noch im selben Moment eine Warnung rief.
    Das Mädchen schwang den Arm. Eine glänzende Flüssigkeit traf Soa und bespritzte ihn von Kopf bis Fuß. Soa zuckte zurück.
    Â» Was zum Teufel? «
    Einen Moment lang war Ocho sich sicher, dass es Säure war. Bestimmt hatte die Verstoßene irgendwo welche gefunden und wollte Soa nun das Gesicht verätzen, weil er sie so schikaniert hatte. Aber Soa fing nicht an zu schreien und sich die Augen zu reiben. Stattdessen stand er nur tropfend da.
    Â» Was ist das? « , fragte er angewidert.
    Eine Duftwolke wehte zu Ocho herüber.
    Daher kam also der Gestank!
    Soa starrte die Verstoßene ungläubig an. » Das stinkt! « Wütend ging er auf sie zu. » Komm her, du Miststück! Mach mich wieder sauber! «
    Aber das Mädchen schüttelte nur den Kopf und wich vor ihm zurück. Soa machte einen weiteren Schritt in ihre Richtung. » Ich habe gesagt… «
    Ein Schrei zerriss die Nacht, der von einem der Wachposten kam. Ein Gewehr hustete, dann wurde das Feuer eröffnet. Noch mehr Schreie waren zu hören, begleitet von einem Knurren, das Ocho das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Der Halbmensch! Er war zurückgekehrt. Schüsse und Schreie hörten abrupt auf. Kilo und Riggs waren da draußen gewesen, und jetzt herrschte Stille.
    Ocho versuchte aufzustehen und fiel in seiner Eile vornüber. Die Schmerzmittel hatten ihn stärker betäubt, als er gedacht hatte. Alles drehte sich um ihn. Ungelenk winkte er den anderen Soldaten zu. » Geht mal nachschauen, was da los ist! Nehmt die Hunde mit. Eure Brüder sind dort draußen! Lasst sie nicht im Stich! «
    Erneut waren Schreie und Gewehrfeuer zu hören, diesmal aus nördlicher Richtung.
    Bei den Parzen, dachte Ocho. Er ist wieder da. Die Töle will uns erledigen.
    Er tastete nach seinem Gewehr. Plötzlich fühlte er sich verwundbar und allein. Wo zum Teufel war seine verdammte Waffe?
    Soa nahm sein Gewehr von der Schulter und brüllte das Mädchen an. Er war wütend, aber unverletzt.
    Â» Soa! « , rief Ocho. » Geh mit den anderen Jungs raus! « Aber Soa hörte nicht zu. Oder vielleicht hatte Ocho auch nicht laut genug gesprochen. Jedenfalls wollte Soa sich offenbar an der Verstoßenen rächen. Die Kleine wich vor ihm zurück, zeigte aber seltsamerweise keine Furcht. Obwohl die Soldaten um sie herum nach ihren Waffen griffen und Schreie und Schüsse durch die Nacht hallten, wirkte sie nicht im Geringsten überrascht.
    Alils Truppe lief in Richtung der Kampfgeräusche. » Los, Jungs! Gebt euer Bestes! « , rief Ocho ihnen hinterher. Weitere Schüsse waren zu hören. Mündungsblitze flammten auf.
    Ocho kämpfte sich auf die Beine. Seine Rippen schmerzten, und ihm war schwindelig. Wo zum Teufel war sein Gewehr? Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung. Ein Schatten, der rasend schnell näher kam.
    Â» Feind in Sicht…! «
    Ein Wirbel aus grauem Fell und spitzen Zähnen stürzte sich aus der Dunkelheit auf Soa. Der Soldat stolperte und ging zu Boden, während die Bestie sich in seinem Rücken verbiss. Eine weitere Kreatur kam vorbeigerannt und lief ins Innere des Gebäudes.
    Kojwölfe?
    Noch mehr knurrende Ungeheuer stürzten sich auf Soa, der inzwischen blutüberströmt war. Er schrie und schlug mit den Armen um sich, um die Bestien abzuwehren.
    Warum zum Henker griffen Kojwölfe einen ganzen Trupp Soldaten an?
    Das Mädchen schob sich an Soa vorbei und verschwand in der Dunkelheit, während sich immer mehr Kojwölfe auf Soa stürzten.
    Warum greifen die Biester ihn an und nicht sie?
    Das Mädchen war kleiner. Sie zu überwältigen wäre für die Kojwölfe ein Kinderspiel, und diese Bestien bevorzugten leichte Beute. Das ergab alles keinen

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