Verteufelte Lust - Kinky Munich 1 (German Edition)
zog.
»Komm, ich bringe dich nach oben«, flüsterte die Dämonin.
Ariella schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Ich muss Bane helfen.« Sie wollte sich von Ilka losreißen, doch sie schaffte es nicht. Die Ketten mussten mit dunkler Magie durchdrungen gewesen sein, die Ariella immer noch schwächte.
»Sein Schicksal ist besiegelt. Ich weiß es. Aber es besteht Hoffnung. Es besteht immer Hoffnung.«
Ilka blickte sie mit einer Ehrlichkeit an, die Ariella dazu veranlasste, der Dämonin zu vertrauen.
Bane starrte in ihre Richtung, an seinem Vater vorbei, der die Arme erhoben einen lateinischen Spruch aufsagte. »Geh«, formte er mit den Lippen.
Ariellas Beine bewegten sich nicht. Sie konnte Bane nicht verlassen, wollte ihn nicht allein lassen.
Maja, die bisher sehr still gewesen war, blickte in die Runde. »Es sind zu wenig Seelen hier, Vater. Diese verdammten Wächter. Dein Nachfolger wird sich nicht ausreichend nähren können.«
Beinahe liebevoll strich der Teufel über Banes Gesicht. »In ihm steckt die Seele eines Halbengels. Sie wird mehr als ausreichen. Wir brauchen diese schwachen Seelen nicht, die Horde kann sie alle haben.«
Mort grinste zufrieden, die Hände in den Hosentaschen vergraben. »Wann fangen wir endlich an, Vater?«
»Komm zu mir, mein eigen Fleisch und Blut!« Der Teufel winkte ihn zu sich.
Ohne Zögern trat der Dämon näher. Mort würde also der Nachfolger werden? Ariella schaute kurz zu Ilka, die den Kopf schüttelte. »Lass uns gehen.«
Als ein Brüllen ertönte, starrte Ariella erneut auf die Szenerie. War das Bane gewesen?
Nein, es war Mort. Der Teufel hatte ihm die Kehle aufgeschlitzt! Er hielt Mort am Nacken fest und sagte: »Trink von ihm, Xadist, neuer König der Unterwelt.«
Maja riss den Mund auf, sagte aber nichts. Xadist zeigte keine Regung, keine Überraschung, kein Lächeln. Andächtig trat er näher und legte die Lippen an Morts offenen Hals.
»Wieso?«, fragte Mort gurgelnd, während Blut aus seinem Mund strömte. Der Teufel und Xadist saugten an der aufgeschlitzten Kehle.
Mit dem Handrücken wischte sich der Herrscher das Blut von den Lippen. »Xadist handelte stets besonnen und überlegt. Er ist der Schlauste von euch allen, der Listigere. Allein würdig, mein Nachfolger zu werden.« Grinsend schüttelte der Teufel den Kopf. »Aber du hast deinen Zweck erfüllt, Erstsohn.« Seine Klauen verlängerten sich wie Springmesser und fuhren in Morts Nacken, zerstörten sein Kleinhirn. Sofort verbrannte sein Körper in einer gleißenden Feuersäule. Zurück blieb ein Häuflein Asche und ein dunkler Schatten, der über dem Altar schwebte.
»Das Böse«, sagte der Teufel feierlich und deutete auf Morts Bewusstsein, das sich langsam auflöste, »kann nicht existieren ohne das Gute.« Er kicherte. »Die Seele eines Halbengels – was für ei n Tribut! S ie ist viel besser, viel stärker. Kein Wissen wird verloren gehen. Du wirst ein mächtiger Herrscher sein, Xadist.«
Der Teufel beugte sich zu Bane, um ihn auf den Mund zu küssen. Ariella konnte den Blick nicht abwenden, als der Herrscher tief Luft holte und die Seele aus Bane heraussaugte. Ein goldenes Leuchten drang aus seiner Nase, die Wangen des Teufels glühten.
»Bane!« Ariella wollte zu ihm, doch Ilka zerrte sie immer weiter weg.
»Du musst jetzt gehen.«
Sie fühlte sich schwach und verloren. Bane war verloren. Für immer. Und sie würde nur diese bestialische letzte Erinnerung an ihn haben.
Bane starrte sie an, seine Lippen bewegten sich lautlos. Eine einzelne Träne lief über seine Wange. Sein Körper bäumte sich auf, seine Flügel zitterten und verschwanden. Das Blau seiner Augen verblasste, wurde milchig. Dann schlossen sich seine Lider, sein Körper erschlaffte.
»Bane!«
Der Teufel stand vor dem Altar, in eine goldene Aura gehüllt. Banes Seele.
»Nimm mein Wissen, Xadist. Mein Bewusstsein wird mit deinem verschmelzen. Ich werde für immer in dir weiterleben, genau wie meine Vorväter in mir. Wir werden eins. Diese Seele wird alles Wissen in dich pflanzen und dann zerfallen.« Er griff in den Nacken seines Sohnes und küsste Xadist ebenfalls auf den Mund. Nur diesmal atmete er aus, presste den Seelenatem in den anderen Körper.
Xadists Augen glühten, ein goldenes Leuchten drang aus jeder seiner Poren, umhüllte auch ihn mit dieser strahlenden Aura. Der Körper des Teufels sackte in sich zusammen, zerfiel zu Asche. Übrig blieb nur der schwarze Anzug, der in einem Haufen auf dem Boden lag. Die
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