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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Gast
verabredet ist. Aber die hebt alle Beweise auf, und falls sie dich loswerden
will, holt sie das hervor.«
    Sylvia blickte mich verstohlen an, wollte offenbar sichergehen, dass sie
mich mit dem Gesagten nicht verschreckte. »Einige aus der Nachtschicht hat sie
schon lange unter Verdacht, gemeinsame Sache mit den Zimmerkellnern zu machen
und die Einnahmen aus den nächtlichen Bestellungen untereinander aufzuteilen,
anstatt sie ins System einzubuchen. Aber keine Ahnung, ob sie das beweisen
kann.«
    Es erstaunte mich, was hinter der glitzernden Fassade des Luxushotels so
alles ablief. »Als ich gestern nach Hause gegangen bin, hat sie Pathee nur vorgeworfen,
er wäre zu faul gewesen, der Beschwerde aus Zimmer 2315 nachzugehen. Dafür kann
sie ihn wohl nicht rausschmeißen, oder?«
    Sylvia lachte. »Ach, Pathee ist doch eigentlich die totale Fehlbesetzung
für den Job, der hat doch ständig Angst davor, dass sich hinter einer dunklen
Ecke ein Geist versteckt, darum geht er nachts auch nie seine Runden. Nee,
daran kann es wohl nicht gelegen haben, sonst hätte Bingham ihn schon vor
Jahren gefeuert.«
    »Glaubst du, jemand aus der Nachtschicht hat etwas mit dem Mord zu tun?«
Ich konnte kaum glauben, dass wir hier standen und solche Vermutungen
anstellten. Corinne hatte Recht, auch ich hatte zuvor geglaubt, die Arbeit am
Empfang bestünde nur aus ständigem Lächeln und dem Weiterleiten von Anrufen.
    Doch Sylvia schüttelte den Kopf. »Das wüssten wir längst, hier bleibt es
doch nicht geheim, wenn die Polizei eine halbe Abteilung festnimmt. Ich denke
eher, dass sie alle wegen Vernachlässigung der Dienstvorschriften gefeuert
wurden. Du kennst doch Bingham, die hat sich mit Pathee nie sonderlich gut
verstanden.«
    »Also hat Ms. Bingham die Nachtschicht gefeuert, und nicht Mr. Stone?«,
fragte ich interessiert.
    Doch meine Kollegin schüttelte den Kopf. »Erstens mischt sich Stone
eigentlich nie in das operative Geschäft ein, die Bingham hat freie Hand, auch
wenn sie offiziell nur Abteilungsleiterin ist. Sie arbeitet hier schon eine
halbe Ewigkeit und Stone vertraut ihr. Wenn sie die Nachtschicht nicht mehr
will, dann feuert Stone die alle. Und wenn Binghams Beweise nicht ausreichen,
um fristlose Kündigungen zu rechtfertigen, bezahlt Stone die Leute notfalls
aus. Kohle hat der Typ ja genug.«
    »Und wer übernimmt jetzt die Nachtschicht?«, fragte ich Sylvia, noch
immer überwältigt von dem Tempo der Ereignisse.
    »Das geht reihum. Da wir schon vorher unterbesetzt waren, werden nun Doppelschichten
gefahren.«
    »Aber ich muss abends zum Tanzen! Da kann ich keine Doppelschichten
arbeiten.« meine Stimme klang panisch und meine Kollegin lachte laut auf.
    »Juliet, die meisten hier haben auch keine Lust dazu, obwohl die
Bezahlung einmalig gut ist. Deshalb machen wir das abwechselnd, jeder ein- bis
zweimal pro Woche. Im Aufenthaltsraum hängt ein Kalender, da kannst du die Tage
eintragen, an denen du Zeit hast.«
    Für Sylvia schien das alles normal zu sein, aber ich konnte so viele
neue Informationen am frühen Morgen nicht verarbeiten. Nachdem ich die
Buchungen durchgeschaut und Notizen über Sonderwünsche an den Rand geschrieben
hatte, ging ich in unseren winzigen Pausenraum, um einen Blick auf den Kalender
zu werfen. Ich fand Sascha mit gerunzelter Stirn und einem Stift davor. Er sah
müde und abgekämpft aus.
    »Guten Morgen, Sascha! Ich habe gehört, du hast die Nachtschicht
gemacht?«
    Er nickte ohne den Blick vom Kalender zu lösen. »Ja, die Bingham hat
mich gestern um zehn aus dem Bett geklingelt. Hat wunderbar gepasst, meine
Freundin war für ein verlängertes Wochenende hier in Boston und muss heute zurück
nach Seattle.«
    In diesem Moment betrat Ms. Bingham unser kleines Kabuff. »Guten Morgen
allerseits! Gut geschlafen, hoffe ich?« Ihr Blick fiel auf Sascha. »Sie
hoffentlich nicht?«
    Keiner von uns sagte etwas. So früh hatte ich meine Chefin noch nie im Hotel
gesehen, die Morgenstunden waren meist relaxt weil außer Pathee kein Manager
herumlief.
    »Sascha, Sie kommen in zehn Minuten in mein Büro und bringen den
Kalender mit. Juliet, Sie sind danach dran.« Sie drehte sich um und war wieder
verschwunden.
    »Darf ich mich in den Kalender eintragen, bevor du den mit zu Ms.
Bingham nimmst?« Ich studierte die Einträge und versuchte, einen günstigen Tag
für die Doppelschicht zu finden. Wenn ich mittwochs die Nachtschicht und anschließend
am Donnerstag in der Frühschicht arbeitete, war ich zwar

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