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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Ausschlag. »Also ich gehe jetzt etwas
essen, davon kann mich keiner abhalten.«
    Dann drängelte er sich an uns vorbei und verließ das Zimmer.
     
    Es war drei Uhr nachmittags und ich stand nervös vor Daniels Bürotür. Smith
hatte mich von meinem Arbeitsplatz abgeholt und bis hierher geleitet. Daniel
wollte wohl sicherstellen, dass ich mich nicht vor unserem Termin drückte. Seine
Sekretärinnen waren nirgends zu entdecken und ich war einerseits dankbar dafür,
dass mich in diesem Zustand niemand sah, denn ich war am Ende meiner Kräfte. Andererseits
konnte mir so auch niemand zur Hilfe kommen, falls Daniel mich angriff.
    In den vergangenen zehn Minuten hatte ich alle Fakten abgewogen und mich
schließlich entschieden, aller Angst zum Trotz mit Smith in sein Büro zu gehen.
Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass er mich ausgerechnet hier töten
wollte. Auch wenn er vermutlich Mittel und Wege besaß, um eine Leiche unbemerkt
aus dem Hotel zu schaffen, gab es für ihn doch tausend bessere Gelegenheiten.
    Das gab mir ein wenig Sicherheit, und ich wollte ihn auf gar keinen Fall
misstrauisch machen. Wenn er ahnte, dass ich über sein Treiben informiert war,
hatte ich sowieso keine Chance mehr. Also plante ich, unser Treffen heute möglichst
kurz zu halten und danach ein paar Sachen zu packen und nach New York zu Corinne
zu fliegen. Dort konnte ich mir in Ruhe überlegen, wie ich weiter vorgehen
wollte.
    Doch nun stand ich hier und mir kamen Zweifel. Was, wenn er schon längst
darüber informiert war, dass Peter Wallenstein mich kontaktiert hatte? Mein
Herz klopfte rasend schnell in meiner Brust, meine Beine versagten den Dienst,
wollten mich nicht in dieses Zimmer tragen. Mein ganzer Körper bebte und nur
mein Kopf fühlte sich leer und leicht an. So ähnlich musste es sein, wenn man sich
auf einem Drogentrip befand.
    Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, wusste nicht, wie lange ich
schon vor dieser Tür stand. Das Klingeln meines Handys ließ mich zusammenschrecken.
Mit zittrigen Händen zerrte ich es unbeholfen aus der Tasche hervor, doch bevor
ich überhaupt einen Blick auf das Display werfen konnte, öffnete sich die Tür
vor mir und da stand Daniel, mit seinem eigenen Telefon in der Hand und einem
perfekten Lächeln auf den sinnlich geschwungenen Lippen.
    »Juliet, ich dachte schon, du hättest mich versetzt. Komm rein!«, begrüßte
er mich und trat einen Schritt nach vorn, um mich in den Arm zu nehmen. Ich ließ
es geschehen, doch ich erwiderte seine Umarmung nicht. Schließlich löste er
sich und wich zur Seite, so dass ich sein weitläufiges Büro betreten konnte.
Bei meinem letzten Besuch hatten wir Sex auf dem Schreibtisch. Und auf dem Sofa.
Das war auch unsere letzte körperliche Vereinigung gewesen, wenn man von dem
kurzen Intermezzo in einem Club mal absah.
    »Du siehst müde aus, Baby. Gib mir deine Sachen, ich hänge sie für dich
auf.« Er schien bemüht darum, dass ich mich entspannte. Es konnte ihm unmöglich
entgangen sein, wie nervös ich war.
    Nachdem ich ihm meine Tasche überreicht hatte, blickte ich mich unschlüssig
um. Alles sah so normal aus. So, als wäre nichts geschehen, seit meinem letzten
Besuch hier.
    »Darf ich dich noch einmal an den Grund unseres Treffens erinnern?« Ich
zuckte zusammen, als ich seine Stimme so dicht an meinem Ohr vernahm. »Letzten
Samstag haben wir beide unseren Vertrag missachtet. Ich habe dir wehgetan. Und
du hast mir den Respekt versagt, der mir laut unserem Abkommen zusteht. Außerdem
hast du einfach andere Verpflichtungen vorgeschoben und mir nicht wie
vertraglich vereinbart zur Verfügung gestanden. Du bist abweisend und nicht
gerade entgegenkommend, bis heute. Ist das richtig?«
    Er blickte mich aufmerksam an, wieder einmal hatte ich das Gefühl, dass
er durch meine Augen hindurch direkt in meinen Kopf schauen konnte. Ohne das
Gesagte überhaupt richtig verstanden zu haben, nickte ich schon. Ich konnte
mich nicht konzentrieren.
    »Ich glaube, so gravierend diese Verfehlungen auch waren, mit ein wenig
gutem Willen und Anstrengung von beiden Seiten sollte es trotzdem möglich sein,
unseren Vertrag weiter fortzusetzen. Willst du das?«
    Wieder nickte ich nur. Obwohl ich seine Worte deutlich hören konnte,
ergab das alles keinen Sinn. Alles, woran ich denken konnte, waren der tote
Mann hier in diesem Hotel und Daniels Stimme auf meiner Mailbox.
    Doch der schien gar nicht zu bemerken, dass ich nicht bei der Sache war
und fuhr ungerührt fort:

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