Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
»Zum Zeichen, dass du mich respektierst, wirst du
jetzt meinen Anweisungen ohne Widerrede und unverzüglich folgen. Ich darf mit
dir machen, was ich möchte.«
Ich stimmte gleichgültig zu.
Daniel machte eine Pause und sah mich an. »Juliet, was ist denn heute
mit dir los? So still bist du doch sonst nicht? Ist alles in Ordnung?«
Was sollte ich darauf antworten? Nichts war in Ordnung. Aber ich war
allein mit ihm in seinem Büro, ein Streit anzufangen wäre jetzt so ziemlich das
Dümmste, was ich machen konnte. Also schüttelte ich nur den Kopf und sagte
leise. »Nein, es geht mir gut. Ich höre dir zu.«
Er seufzte, nicht restlos überzeugt. »Also gut, wie du möchtest. Ich
werde dir jetzt Befehle erteilen und du machst, was ich dir sage. Hast du das
verstanden?«
»Ja.«
»Und – hast du noch Fragen?«
»Nein.«
»Juliet, du bist heute ziemlich einsilbig. Bist du noch böse, weil ich
dich geschlagen habe? Ich habe dir doch schon gesagt, wie leid mir das tut. Ich
will das wiedergutmachen. So, wie ich dich jetzt für deine Respektlosigkeit am
Samstag bestrafe, kannst du dir auch überlegen, was du von mir willst. Ich
biete dir ein Geschenk, keine Strafe.«
Im Moment interessierte es mich mehr, am Leben zu bleiben. Dazu war mir
so ziemlich jedes Mittel recht, auch wenn ich dem Vertrag zustimmen musste, den
ich zuvor längst gekündigt hatte. Aber es wunderte mich schon, dass er mir ein
Geschenk anbot, wenn er mich sowieso umbringen wollte. »Ich denke darüber nach«,
sagte ich ausweichend nachdem er mich sekundenlang mit seinen Blicken
durchbohrt hatte. Keine Ahnung, warum.
»Also gut, dann fangen wir jetzt an. Ich will, dass du dich ausziehst.
Alles, bis auf deine Strümpfe und die Schuhe.«
Ich schluckte und das Zittern meiner Hände verstärkte sich sofort
wieder. Was hatte er mit mir vor?
»Juliet, hast du mich gehört? Zieh dich aus und stell dich dann dort drüben
auf den Teppich.«
Er ging zu seinem Schreibtisch und zog eine der Schubladen auf. Ob er
dort seine Waffe aufbewahrte? Falls er mich jetzt umbringen wollte, dann bitte
wenigstens schnell und schmerzlos.
Ich dachte daran, was Corinne mir über ihn erzählt hatte. Sie hatte
behauptet, er würde nach ein paar Tagen das Interesse verlieren, so wie an all
den Frauen zuvor. Doch es sah nicht danach aus. Und ihr Tipp mit der mangelnden
Potenz war auch nach hinten losgegangen. Wieso musste ich immer eine verdammte
Ausnahme sein?
Ich atmete tief ein und knöpfte dann meine Bluse auf, ein Unterfangen,
dass sich unerwartet kompliziert gestaltete, weil meine Finger unkontrollierbar
zitterten. Doch schließlich gelang es mir, die Bluse auszuziehen, danach den
BH. Ich trug meine Sachen zu einem der weißen Sofas.
»Juliet, wenn du nicht gleich fertig bist, mache ich das für dich!«,
herrschte mich Daniel an und trat hinter seinem Schreibtisch hervor. In der
Hand hielt er ein dünnes, biegsames Seil.
Alle meine Bewegungen erstarrten bei dem Anblick. Nun bekam ich es wirklich
mit der Angst zu tun. Wollte er mich etwa erwürgen oder erhängen und es dann
wie einen Selbstmord aussehen lassen? War das Seil dafür nicht viel zu fein? Ich
hatte einmal irgendwo gelesen, dass man mit einer dünnen Schnur den Hals eines
Menschen einfach abschneiden konnte, wenn man ihn an seinem eigenen Gewicht
daran aufhängte. Schreckliche Bilder von Menschen mit durchtrennter Luftröhre,
eingeschnittener Haut und von komplett enthaupteten Gefangenen entstanden in
meinem Kopf.
Daniel ging seelenruhig zur Bar auf der anderen Seite des riesigen Büros
und begann, sich dort einen Drink zuzubereiten. Als er meinen Blick bemerkte,
grinste er anzüglich: »Du musst Geduld haben, Süße. Erst die Strafe, dann das
Vergnügen.«
Also wollte er mich doch nicht sofort umbringen. Ich zog meinen Rock und
das Höschen aus, stand nun endlich wie verlangt fast nackt in seinem Büro.
Mit dem Glas in der einen Hand und dem Seil in der anderen kam er mir
entgegen. Sein Gang glich dem einer Raubkatze, zielstrebig, geschmeidig und zum
Sprung bereit. Er stellte das Glas auf dem Esstisch ab und trat auf mich zu.
»Sehr schön, Baby. Du bist sogar noch bezaubernder, als ich dich in
Erinnerung hatte. Und ich weiß, wie gut du dich anfühlst. So weich und warm.«
Er strich mit seiner Hand langsam über meine Wange, ließ sie dann an meinem
Hals hinabgleiten, bis er meine Brüste berührte. Die winzigen Härchen an meinem
Nacken stellten sich bei seiner Berührung auf, ich erschauderte
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