Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
mit seiner Hand an meinem Rücken entlang und flüsterte mir
dabei ins Ohr: »Erst die Arbeit Baby, dann das Vergnügen. Und das werde ich
haben, wenn ich dir dieses Kleid nachher wieder ausziehe.« Ich erschauderte bei
seinen Worten und der Aussicht auf eine weitere Lektion.
Das Kleid passte wie angegossen und bei einem kritischen Blick in den
Spiegel stellte ich außerdem fest, dass es aus der Entfernung sogar einigermaßen
dezent aussah.
Daniel stand noch immer hinter mir, strich mit beiden Händen über meine
nackten Arme und betrachtete uns beide im Spiegel. Er sagte kein Wort und auch
sein Gesicht gab nicht preis, was er dachte. Dann beugte er sich erneut über
mich, küsste meinen Hals und meine Schultern. Er lehnte sich mit seinem Gewicht
an mich, drückte von hinten gegen meinen Rücken und meine Schultern. Ich ließ
ihn nur zu gern gewähren, schloss meine Augen und lehnte genießerisch meinen
Kopf zurück. Er packte mich fester an den Oberarmen, seine Küsse wurden
intensiver. Schließlich biss er ganz leicht in die dünne Haut an meinem Hals,
hielt mich mit den Zähnen fest und saugte mit den Lippen. Ich ließ es
geschehen, hätte ihm in diesem Augenblick alles erlaubt, nur um unsere Zeit zu
zweit zu verlängern. Die Welt da draußen konnte noch warten.
»Los, komm jetzt. Hast du alles dabei? Deine Tasche, dein Handy?« Die
wenigen zärtlichen Sekunden waren schon wieder vergessen, ungeduldig ging er in
meinem Zimmer auf und ab während er mir dabei zusah, wie ich meine silbernen
Ohrringe ansteckte. Ich trug selten Schmuck und es dauerte dementsprechend ein
paar Sekunden, bis ich sie ordnungsgemäß geschlossen hatte.
Er selbst war natürlich wie immer sorgfältig gestylt, bereit dazu, die
Welt zu erobern. Nur Jackett und Krawatte fehlten im Moment noch, in seiner
dunkelgrauen Anzughose und dem krispen weißen Hemd sah er einfach zum Anbeißen
aus. Doch seinen Augen fehlte heute der Glanz, in ihnen war ein Hauch von der
Müdigkeit zu erkennen, die mich fast zu übermannen drohte. Gegen ihn sah ich
aus wie ein Gespenst, mit verquollenen Augen und vom Schlafen noch immer wirr
abstehenden Haaren. Nur das Kleid saß einwandfrei.
Als ich schließlich alles zusammengesucht hatte, hielt er mir den Arm
hin. »Bitte Miss Walles, darf ich Sie ins Restaurant führen?«
Ich lachte leise und wunderte mich noch immer, warum er unbedingt so
früh am Morgen etwas essen wollte. Sicher war das Hotelrestaurant um diese Zeit
noch geschlossen? »Kehren wir nachher noch mal in das Hotel zurück?«, fragte ich
ihn, als ich mich in seinen Arm kuschelte.
»Das hängt davon ab, wie die Verhandlungen laufen. Aber mach dir keine
Sorgen, falls wir nicht zurückkommen, wird Smith unsere Sachen zum Flughafen
bringen.« Mit einem sanften Kuss auf die Stirn schob er mich vor sich her und
gab mir einen Klaps auf den Po.
Wir waren die einzigen Gäste im Restaurant. Der Speisesaal hatte hohe
Decken mit opulenten Kronleuchtern. Die Fenster waren mit schweren Gardinen
verhangen und alle Tische mit makellos weißen Tischtüchern gedeckt. Leise,
klassische Musik drang aus versteckten Lautsprechern. Ein etwas abseits
stehender runder Tisch war für uns hergerichtet, eine einzelne rote Rose stand
in der Mitte zwischen unseren Gedecken. Suchend sah ich mich nach Daniels
Mitarbeitern um. »Die sind schon losgefahren, schließlich müssen sie die
Präsentation noch aufbauen«, kommentierte Daniel ungefragt. »Nur Smith kommt
mit uns.«
Ich atmete erleichtert aus. Noch immer fühlte ich mich unwohl, wenn ich
seinen Angestellten gegenübertrat. Obwohl mich alle mit betonter Freundlichkeit
behandelten, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie mich
insgeheim verachteten. Und ich hatte auch nichts getan, was meine mangelnde
Fachkompetenz irgendwie überdeckt hätte. Stattdessen lenkte ich Daniel von
seiner Arbeit ab.
Ein Kellner servierte uns frischen Kaffee, Toast und etwas Obst. »Willst
du sonst noch etwas? Vielleicht noch Eier? Hartgekocht?« Daniel sah mich mit
unschuldigem Blick an, doch an seinen zuckenden Mundwinkeln erkannte ich, dass
er die Frage durchaus zweideutig gemeint hatte.
Kopfschüttelnd antwortete ich ihm: »Nein danke, so früh am Morgen
bekomme ich noch nichts herunter.«
Daniel wartete, bis der Kellner sich entfernt hatte, dann setzte er eine
ernste Miene auf und begann zu sprechen. »Ich wollte dir kurz erklären, wie wir
heute vorgehen. Die offizielle Vorstellung unseres Produkts beginnt um acht
Weitere Kostenlose Bücher