Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
hatte ich ihn gegen mich
aufgebracht. Ich konnte seinen Zorn gut verstehen, schließlich hatte er mir
alle Freiheiten gelassen und ich hatte sein Vertrauen bitter enttäuscht. Ich
wusste, wie beschäftigt er ohnehin war, nun musste er auch noch mitten in der
Nacht den Helden spielen und mich von einem verlassenen Provinzbahnhof retten.
Ich wälzte mich
hin und her, fand aber keinen Schlaf. Schließlich erhob ich mich, zog ein
weites T-Shirt über und tapste barfuß zu meiner Zimmertür, dann über den Flur.
Leise klopfte ich an Daniels Tür und lauschte.
»Komm rein«,
erklang es leise von drinnen. Also war auch er noch wach.
Erleichtert
öffnete ich die Tür und rannte beinahe. Es war dunkel, Daniel lag vermutlich im
Bett, also kletterte hinein, ertastete seinen warmen Körper und kuschelte mich
daneben, umklammerte ihn fest.
»Bitte verzeih
mir, Champ. Ich war so dumm und du hattest meinetwegen so viele Umstände.« Ich
bemühte mich, ihn mit meiner Hand zu berühren, suchte nach Bestätigung, dass er
mir nicht mehr böse war.
Doch er brummte
nur etwas Unverständliches. Freundlich klang das nicht gerade, aber zumindest
akzeptierte er meine Anwesenheit in seinem Bett.
»Bitte sag mir,
was kann ich tun, um dich glücklich zu machen?« Ich ließ meine Hände an seinem
Körper entlang nach unten gleiten. Doch anstatt darauf einzugehen, tastete er
missmutig nach meinen feuchten Haaren.
»Babe, willst
du mich etwa mit Sex bei Laune halten? Ich muss dich warnen, ich bin so sauer
auf dich! Also lass es lieber.«
Ich zog mich
sofort zurück. Seine Warnung war klar und eindeutig. Statt an ihn gekuschelt
einzuschlummern, rollte ich mich auf der anderen Seite des riesigen Doppelbetts
zusammen und fiel schließlich in einen traumlosen Schlaf. Mitten in der Nacht
spürte ich, wie sein warmer Körper mich umschlang. Er seufzte als er mich
endlich in die Arme nahm.
Dienstag, 29. Mai
2012
Ich erwachte vom Klingeln eines Telefons. Es dauerte eine Weile bis ich
mich erinnerte, wo ich eigentlich war. Daniel hatte währenddessen den Anruf
entgegengenommen und schon wieder aufgelegt. Es war vier Uhr morgens und unser
Weckruf war gerade eingetroffen.
Von den Strapazen des vergangenen Tages und den wenigen Stunden Schlaf fühlte
ich mich wie gerädert. Daniel konnte es eigentlich nicht viel besser gehen,
doch er ließ sich seine Erschöpfung nicht anmerken. Er rüttelte sanft an meiner
Schulter und flüsterte mit leiser Stimme: »Geh dich nebenan duschen und zieh
dich schnell an. Wir müssen gleich los, aber vorher wollen wir noch frühstücken.«
Ich starrte ihn benommen an und bewegte mich nicht. Mein Gehirn
arbeitete so früh am Morgen noch nicht richtig.
»Juliet, hast du mich verstanden? Geh duschen und zieh dich an.
Schminken kannst du dich später im Wagen. Die Fahrt dauert ungefähr drei
Stunden, du hast also genug Zeit«, wiederholte er geduldig.
Okay, nun verstand ich. Hoffentlich war unser Wagen komfortabel genug,
dass ich dort weiterzuschlafen konnte. Ansonsten war ich heute zu nichts zu
gebrauchen, mein Kopf dröhnte jetzt schon. Langsam ging ich aus dem Zimmer, um
mich fertig zu machen.
Als ich zwanzig Minuten später mit dem Anziehen der halterlosen
Seidenstrümpfe beschäftigt war, klopfte es laut an meiner Zimmertür. »Wir
müssen jetzt los. Bist du so weit?« Daniels Stimme ließ für einen Moment seine
Anspannung erkennen. Es war ein wichtiger Tag für ihn und in meiner ganzen
Dummheit hatte ich dafür gesorgt, dass wir beide müde und unausgeschlafen
waren. Hoffentlich behinderte das Daniel nicht bei seinen Verhandlungen. Im
Nachhinein konnte ich mich selbst ohrfeigen für meine Ignoranz.
Ich bat ihn, noch einige Minuten zu warten, doch er öffnete einfach die
Zimmertür. Bei meinem Anblick atmete er scharf ein. »Oh Baby, dein Kleid ist
perfekt für den heutigen Tag! Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit, dann würde
ich dich auf der Stelle hier ficken.« Bedauernd hob er die Schultern. »Aber
leider haben wir die jetzt nicht. Soll ich dir beim Zumachen helfen?«
Ich nickte und drehte mich vor ihm um, damit er den Reißverschluss des
schwarzen Korsetts erreichen konnte. Er beugte sich über mich und strich sanft
meine Haare zurück. Dann küsste mich hinter dem Ohr. Er roch so gut, hatte
gerade erst geduscht, denn seine Haare waren noch feucht. Wieso durfte er
mit nassen Haaren umherlaufen, ich aber nicht?
Als seine kühlen Finger meine Haut berührten, stöhnte ich leise auf.
Langsam strich er
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