Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

dann sofort
beendet?« Ich versuchte nun ebenfalls, das Ganze als eine Art geschäftliche
Verhandlung zu betrachten.
    Daniel schien
ernsthaft zu überlegen, schwieg eine Weile. Dann jedoch hörte ich ihn laut
loslachen. »Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?«, brachte er schließlich mühsam
hervor.
    Nun war ich
wirklich beleidigt. Sollte ich nun die unklaren Punkte zur Sprache bringen oder
diente dieses Gespräch nur zu seiner Belustigung? Dann konnte ich ja gleich
auflegen.
    Er schien meine
Verärgerung im letzten Moment zu spüren und beruhigte sich. »Juliet, lass es
uns mit zehn Zeitstunden probieren. Wenn du wirklich zehn Lektionen in so
kurzer Zeit mit mir durchgehen willst, sind wir beide in wenigen Tagen tot oder
zumindest arbeitsunfähig.«
    »Dann ist Ihre
Kondition also doch nicht so großartig?« Ich war zufrieden über sein
unerwartetes Eingeständnis, doch er lachte schon wieder.
    Dann wies er
mich auf den letzten Absatz hin. »Ich möchte, dass dir Eines vollkommen klar
ist. Falls du je daran denkst, diesen Vertrag zu brechen, dann war es das. Ich
gebe keine zweiten oder dritten Chancen. Dann bist du aus meinem Leben
gestrichen.«
    Nun war es an
mir zu lachen. »Stone, wovon reden Sie eigentlich? Sie sind doch derjenige, der
solche perversen Vorschläge durchdiskutiert. Ich werde ganz bestimmt nicht um
eine zweite Chance betteln.«
    Doch sein
Selbstbewusstsein kannte keine Grenzen. »Juliet, du wirst mich anbetteln, glaub
mir. Du wirst darum betteln, von mir genommen zu werden, mich anflehen, es dir
richtig zu besorgen, dich hart ranzunehmen.«
    Er redete sich selbst
in Rage, wurde beim Sprechen lauter und offensichtlich erregter. Ich wollte seine
schmutzigen Worte nicht länger anhören. Abrupt legte ich den Hörer auf.
    Das Telefon
begann sofort wieder zu klingeln. Aus Angst, dieser Dreckskerl würde sonst in
meine Wohnung kommen, nahm ich ab und meldete mich mit leiser Stimme.
    »Juliet, es tut
mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken, aber dieses ganze Gerede über uns
lässt mich nun mal nicht kalt. Ich stelle mir schon die ganze Zeit vor, wie ich
dich verwöhnen werde…«
    »Haben Sie mir
noch etwas zu sagen?«, unterbrach ich ihn.
    Seufzend fuhr
er fort, den Vertrag zu zitieren:
     
    Kosten und
Vergütung
    Der
Auszubildenden entstehen keinerlei Kosten durch diese Ausbildung, alle
eventuell anfallenden Ausgaben für Lehrmittel, Reisekosten der Auszubildenden
oder sonstige Aufwendungen werden vom Lehrer übernommen.
    Sollte es der
Auszubildenden aufgrund der zeitlichen, körperlichen oder emotionalen Anforderungen
ihrer Ausbildung nicht möglich sein, ihre reguläre Tätigkeit weiter auszuüben, verpflichtet
sich der Lehrer, für die Dauer der Ausbildung für ihren Lebensunterhalt
aufzukommen und ihr ein angemessenes Budget zur Verfügung zu stellen. Die
Festlegung der Höhe dieses Budgets obliegt dem Lehrer. Sollten Lehrer und
Auszubildende zu keiner Einigung kommen, ist die Ausbildung sofort abzubrechen.
     
    »Fragen?«
    »Nein, keine.
Ich bin nicht an Ihrem Geld interessiert, ich kann gut für mich alleine sorgen.
Aber natürlich erwarte ich, dass Sie Ihre kranken Spiele selbst finanzieren.«
Je länger ich darüber nachdachte, um so lächerlicher kam mir unser Gespräch
vor.
    »Gut, dann
kommen wir zum letzten Teil. Es ist wichtig, dass du die Punkte verstehst und
genaustens befolgst. Also frage nach, wenn du etwas nicht nachvollziehen kannst.«
Er klang sehr bedeutungsvoll.
    Ich nickte, und
obwohl er das ja nicht wissen konnte, begann er wieder, mir mit seiner
unvergleichlich erotischen Stimme aus dem Vertrag vorzulesen.
     
    Weitere
Verpflichtungen
    Vor
Ausbildungsbeginn ist ein Gesundheitszeugnis beider Parteien erforderlich.
    Die
Auszubildende verpflichtet sich, während des gesamten Zeitraums der Ausbildung
keine sexuellen Aktivitäten mit anderen Personen auszuüben. Während der
gesamten Ausbildung ist der sexuelle Kontakt einzig auf Lehrer und
Auszubildende beschränkt, dritte Personen sind nicht in die Ausbildung
einzubeziehen.
     
    »Stop!«, warf
ich sofort ein.
    »Ja?«, fragte
er verblüfft. »Hast du hierzu etwa Fragen?«
    »Allerdings.
Wieso darf ich während der Ausbildung keinen Sex mit anderen Personen haben,
Sie aber schon?«
    Ich konnte ihn
vor mir sehen, mit seinem lässigen Grinsen auf dem Gesicht. »Juliet, ich bin
der Lehrer. Ich darf alles, du nicht.«
    Ohne einen
weiteren Kommentar fuhr er fort, aus dem Abschnitt zu lesen. Das Thema war
offenbar für ihn