Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
abgehakt.
Zu
Ausbildungszwecken kann es erforderlich sein, dass die Auszubildende den Lehrer
auf gesellschaftliche Anlässe begleitet. Die Auszubildende verhält sich dabei
stets zurückhaltend und höflich und vermeidet jegliches obszöne oder
unangemessene Auftreten. Die Auszubildende vermeidet Konfrontationen und begibt
sich nicht unnötig in Gefahr.
Die
Auszubildende verpflichtet sich, während der gesamten Dauer der Ausbildung
jederzeit für ihren Lehrer erreichbar zu sein. Fragen nach ihrer Verfügbarkeit
beantwortet sie stets ehrlich und bemüht sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten,
dem Lehrer zur Ausbildung so häufig wie möglich zur Verfügung zu stehen um den
Erfolg der Ausbildung zu gewährleisten.
Beide Parteien
verpflichten sich, der anderen Partei und sich selbst keine unnötigen Schmerzen
während der Ausbildung zuzufügen und rücksichtsvoll miteinander umzugehen.
Die
Auszubildende behandelt den Lehrer während der gesamten Dauer der Ausbildung,
auch außerhalb der Lehrstunden, mit Respekt und unterwirft sich jederzeit und
ohne Einwände dessen Anweisungen. Lehrmethoden und andere Aspekte der
Ausbildung sind von der Auszubildenden bedingungslos zu akzeptieren. Alle
Anforderungen durch den Lehrer sind sofort und ohne Nachfragen auszuführen,
Abweichungen von den Anweisungen des Lehrers sind nur dann erlaubt, wenn diese
gegen andere Punkte des Ausbildungsvertrags verstoßen.
Während der
gesamten Ausbildungsdauer ist der Lehrer zu jedem Zeitpunkt und in vollem
Umfang für die Sicherheit und das Wohlergehen der Auszubildenden
verantwortlich.
Dieser Vertrag
ist vertraulich zu behandeln und tritt mit dem Datum der Unterzeichnung durch beide
Parteien in Kraft.
»Juliet, es ist
wichtig, dass du das hier verstehst und dich zu jeder Zeit danach richtest. Ich
erwarte von dir bedingungslosen Gehorsam, Respekt und die Bereitschaft, mir so
oft wie möglich zur Verfügung zu stehen. Denkst du, dass du das schaffen
kannst?«
Ich konnte die
Anspannung in seiner Stimme hören. Seine Worte machten mich nachdenklich. Wäre
ich jemals bereit, einem anderen Menschen das Recht einzuräumen, so
uneingeschränkt über mich zu bestimmen? Bislang hatte ich dies sogar meinen
eigenen Eltern verwehrt, warum sollte ich also einem völlig Fremden, einem noch
dazu so durchgeknallten Mann wie Daniel Stone erlauben, mich zu bevormunden?
»Juliet, ich
weiß, du bist jetzt verwirrt. Wenn du noch Fragen hast oder etwas diskutieren
möchtest, kannst du mich jederzeit anrufen oder vorbeikommen, die ganze Nacht. Ich
werde dir einen neuen Vertrag zusenden und in der Zwischenzeit nach deinem
Freund suchen, damit wir nicht unnötig Zeit verlieren.«
»Ich brauche
vielleicht ein paar Tage Bedenkzeit«, warf ich ein.
Er seufzte. »Also
gut, von mir aus nimm dir noch eins, zwei Tage Zeit. Aber bitte, warte nicht
länger als nötig. Ich halte es kaum noch aus. Wenn du mich jetzt sehen
könntest, wüsstest du, was ich meine.«
Ich wollte mir gar
nicht vorstellen, was er gerade in seiner Wohnung machte.
»Muss ich sonst
noch etwas wissen, bevor ich mich entscheide? Ich meine, gibt es noch mehr
Regeln, während wir zusammen sind? Soll ich Sie mit Herr Lehrer ansprechen
oder verbinden Sie mir die Augen, oder so was?« Ich fühlte mich überrumpelt
durch seine schnelle Zustimmung und sein Angebot, den Vertrag zurückzusenden.
Insgeheim hoffte ich fast darauf, dass Garry unauffindbar blieb.
»Juliet, ich
denke, wir sollten das nicht am Telefon besprechen, sondern machen besser einen
Termin aus. So eine Art Probetraining, bei dem ich dich mit den Regeln und Abläufen
vertraut mache. Danach kannst du dich endgültig entscheiden. Wie klingt das?«
»Okay, das ist
vielleicht keine schlechte Idee. Werden Sie bei diesem Treffen auch mit mir schlafen?«
Mein Unterbewusstsein schnappte angesichts dieses Gesprächsverlaufs erschrocken
nach Luft.
»Es wäre ja
kein Probetraining, wenn ich dich ungefickt nach Hause entlassen würde, oder?
Aber keine Sorge, am Anfang beginnen wir ganz langsam, damit du dich an alles
gewöhnen kannst.«
In meinem
Unterleib flogen tausende Schmetterlinge. So genau hatte ich das gar nicht wissen
wollen.
»Also gut, ich
warte auf den Vertrag. Gute Nacht, Daniel.«
Als ich
auflegte, hörte ich ihn laut seufzen.
Mittwoch, 16. Mai
2012
Im Hotel war
schon früh am Morgen viel zu tun, die Firmenvertreter einer großen Modehauskette
hielten heute ihre Jahrestagung ab. Die vielen neuen Gäste, die ständig
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