Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
angeführten Praktiken klangen für mich abstoßend, im Kontext solch
eines Vertrags gesehen. Musste man das nicht mit seinem Partner zusammen
schrittweise angehen und dann sehen, wie es beiden gefiel? Punkt 1 hatte er mit
mir bereits ausgeführt, war das damit abgeschlossen? Gab es bei den weiteren
Punkten überhaupt irgendetwas, was ich jemals mit Daniel Stone machen wollte? Und
würde er mich während des Unterrichts auch befriedigen, oder ging es dabei nur
um ihn?
»Juliet, bist
du noch dran?«
Meine Stimme
klang unsicherer als beabsichtigt. »Ja, ich bin hier. Ich möchte die Zahl der
Punkte auf die Hälfte reduzieren. Das muss reichen.« Diese Antwort ersparte es
mir, die Namen der Sexualpraktiken einzeln auszusprechen.
Doch Daniel
Stone klang abweisend. »Die Liste umfasst ohnehin nur wenige Punkte. Es macht
keinen Sinn, sie weiter einzuschränken, du sollst ja etwas lernen. Gibt es Dinge,
die du auf keinen Fall machen willst?«
Ich ging die
Punkte in Gedanken nochmals durch. Schließlich gab ich zu: »Ich weiß nicht.
Ehrlich gesagt, macht mir das alles Angst.«
Sofort
verschwand der bittere Ton aus seiner Stimme. »Juliet, lass es doch einfach auf
dich zukommen. Und wir machen nichts, was du nicht auch willst, okay?«
»Haben wir
Punkt 1 schon abgeschlossen?«, fragte ich ihn zaghaft.
Nun lachte er.
Ich wartete
geduldig, bis er sich wieder beruhigt hatte. Trotzig fügte ich dann hinzu: »Warum
nicht, wir haben es schon gemacht und Sie haben gesagt, es war gut? Wieso
reicht das nicht?«
Er schien erst
jetzt zu begreifen, dass meine Frage durchaus ernst gemeint war. »Hey, es gibt
da mindestens zwanzig verschiedene Stellungen, die ich dir zeigen will, bevor
wir Punkt 1 umfassend abgearbeitet haben.«
Ich war ehrlich
schockiert, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Zwanzig Stellungen! Nie im
Leben würde ich diesem Vertrag zustimmen. Plötzlich fühlte ich mich mutlos. Was
machte ich hier eigentlich? Ich hatte doch nicht ernsthaft geglaubt, dass sich
der tolle Daniel Stone durch mein Gerede über sein merkwürdiges Machwerk selbst
in Verlegenheit brächte?
»Ich glaube,
wir sollten aufhören zu telefonieren. Ich bin müde und will schlafen.«
»Juliet, habe
ich etwas Falsches gesagt? Verdammt, rede doch mit mir! Was hast du denn?« Er
schien ehrlich aufgebracht zu sein.
»Ich habe genug
gehört. Bitte lassen Sie mich jetzt schlafen«, bat ich ihn mit leiser Stimme.
Doch er gab
sich nicht geschlagen. »Ich fahre fort, sag stop, wenn du eine Frage hast.« Dann
begann er wieder, mir den Vertragstext vorzulesen.
Dauer der
Ausbildung
Die
Ausbildungszeit beträgt mindestens zwei Monate und höchstens ein Jahr und ist
erst dann erfolgreich abgeschlossen, wenn in allen oben angeführten
Schwerpunktfächern und in allen Schwierigkeitsstufen mindestens ein gutes
Ergebnis erzielt wurde. Die Bewertung der Fertigkeiten und Kenntnisse der
Auszubildenden unterliegt ausschließlich der Einschätzung des Lehrers und muss
nicht im Einzelnen begründet werden.
Die Bestimmung
der erforderlichen Stundenzahl und Lehrdauer für die einzelnen
Schwerpunktfächer unterliegt ausschließlich dem Lehrer. Beide Parteien legen
genaue Ausbildungszeiten in gemeinsamer Absprache und mit Rücksicht auf
anderweitige Verpflichtungen fest. Es muss jedoch eine Mindeststundenzahl von
10 Stunden pro Woche eingehalten werden. Lehrstunden können nur in begründeten Ausnahmefällen
verschoben werden.
Einige der oben
aufgeführten Ausbildungsschwerpunkte erfordern möglicherweise zusätzliche Zeit
für An- und Abreise, oder die Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen. Die
hierfür benötigte Zeit ist nicht in der Mindeststundenzahl pro Woche enthalten.
Sollte die
Auszubildende sich während der Ausbildung entschließen, diese nicht weiter fortzusetzen,
kann später dieselbe Ausbildung nicht erneut begonnen werden.
»Juliet, hörst
du mir überhaupt noch zu?«, fragte er eindringlich nachdem er den gesamten
Absatz laut gelesen hatte. »Hast du Fragen oder ist etwas unklar formuliert?«
Ich wollte
wissen, wie er die Stundenzahl berechnete, war es eine Zeitvorgabe oder die
Anzahl der Lektionen?
»Was wäre dir
denn lieber? Ich richte mich da ganz nach dir«, war seine anzügliche Antwort.
Ich dachte
fieberhaft nach, was wohl weniger anstrengend war, konnte es mir aber nicht so
recht vorstellen. Mein Unterbewusstsein sprang wild auf und ab. »Wenn ich alle
10 Lektionen in einer Woche mit Ihnen durchgehe, ist der Vertrag
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