Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Du
hast so friedlich ausgesehen, da habe ich es nicht übers Herz gebracht, dich zu
wecken.«
Ich stand auf
und stellte fest, dass ich nichts außer dem Badetuch trug. Fröstelnd zog ich es
fester um meinen Körper und ging barfuß zu ihm an den Schreibtisch. Meine Beine
und Schultern schmerzten, von meinen Schenkeln ganz zu schweigen.
Er zog mich auf
seinen Schoß, umschlang meinen Körper mit beiden Armen und drückte mir einen
sanften Kuss ins Haar. »Wie fühlst du dich? Ist alles in Ordnung oder hast du
Schmerzen?«
Ich atmete tief
ein und lehnte mich an ihn. »Mir geht es gut, so gut wie lange nicht mehr. Was
ist mit dir? Bist du gar nicht müde?«
»Todmüde,
ehrlich gesagt. Aber während du geschlafen hast, habe ich einen großen Teil
meiner Projekte für diese Woche bearbeitet. So habe ich mehr Zeit für uns.«
Seine Augen leuchteten trotz der dunklen Schatten, die sich darunter
abzeichneten. Er nahm ein Glas vom Schreibtisch. »Hier, trink. Das wird dir gut
tun.«
Vorsichtig
nippte ich an der gelben Flüssigkeit. Apfelsaftschorle. Ich trank das Glas mit
wenigen Schlucken aus und bemerkte erst jetzt, wie hungrig und durstig ich war.
»Lass mich
diese Nachricht noch zu Ende schreiben, dann fahren wir nach Hause. Deine
Sachen liegen dort drüben auf der Garderobe. Ying hat sie für dich eingekauft,
weil deine Uniform nicht mehr zu gebrauchen war.«
Ich war einmal
mehr sprachlos. Was für eine Assistentin war diese Ying Shinsen eigentlich, das
Aussuchen von Kleidungsstücken für die Geliebte ihres Chefs gehörte doch
bestimmt nicht zu ihrem Jobprofil? Oder etwa doch?
Ich verstand
selbst nicht, wieso mich die Tatsache so ärgerte, dass sie mir neue Klamotten
besorgt hatte. Ein Blick in die weiß-schwarz bedruckte Papiertüte eines
Designerladens gleich neben dem Ritzman Hotel bewies, dass Ying einen
exzellenten Geschmack hatte und offenbar auch meine Kleidergröße kannte.
Ich nahm die Tüte
mit ins Badezimmer und zog mich dort um. Alles saß perfekt, sogar die Unterwäsche.
Ying hatte ein klassisches schwarzes Spitzendessous für mich ausgesucht, dazu ein
hübsches kurzes Sommerkleid mit dünnem Gürtel.
Der feine Stoff
umspielte meine Oberschenkel, als ich aus der Tür hinaustrat. Daniel sah auf,
betrachtete mich einen Moment lang erstaunt, dann lächelte er bewundernd. »Du
siehst zauberhaft aus, Babe. So kenne ich dich sonst gar nicht. Du solltest so etwas
häufiger tragen, darin kommt dein sexy Körper erst richtig zur Geltung.«
Ich wusste, er
wollte mir ein Kompliment damit machen, doch seine Worte machten mich wütend.
Gereizt antwortete ich ihm: »Falls du es noch nicht mitbekommen hast, das hier
ist ganz und gar nicht mein Stil. Ich überlasse dir die Klamotten gern, sobald
wir zu Hause sind, wenn sie dir so gut gefallen.«
Er war
sprachlos und schüttelte dann den Kopf. »Was ist denn plötzlich los mit dir? Verrätst
du mir, was ich falsch gemacht habe?«
Unwillig wandte
ich mich von ihm ab. »Ich gehe jetzt meine Sachen aus dem Aufenthaltsraum holen
und warte in der Tiefgarage auf dich.«
Mit energischen
Schritten verließ ich das Büro.
Bevor ich mich
auf den Weg zu seinem Wagen machte, holte ich mein Handy hervor. Es zeigte neun
Anrufe in Abwesenheit und drei Nachrichten auf meiner Mailbox an. Zwei der Anrufe
waren von Mr. Burton, alle anderen von meiner Mutter.
Ich hörte
schnell die Mailbox ab. Die erste und zweite Nachricht waren auch von meiner
Mutter: »Juliet, ich habe von
Mr. Burton erfahren, dass du nicht wie vereinbart von der Arbeit nach Hause
gefahren bist. Bitte ruf mich zurück.«
Typisch meine
Mutter. Sie machte sich bei der unwichtigsten Kleinigkeit Sorgen und wollte am
Liebsten alles selber kontrollieren.
Ich rief ihre
zweite Nachricht ab. »Juliet,
Mr. Burton hat mir erzählt, was am letzten Wochenende vorgefallen ist. Und auch
davon, dass du anonyme Drohanrufe wegen Garry erhalten hast. Kleines, du musst
dich unbedingt von Daniel Stone fernhalten. Lass dich von ihm nicht um den
Finger wickeln, der schreckt vor nichts zurück. Wenn ich gewusst hätte, wie
ernst seine Absichten sind, hätte ich dich nie im Leben dort einziehen lassen.
Bitte ruf mich an, sobald du kannst. Ich mache mir solche Sorgen.«
Das klang fast
ein wenig panisch.
Ich war unschlüssig,
was ich jetzt machen sollte. Daniel wartete in der Tiefgarage auf mich und
hatte sich außer stundenlangem Sex bislang nichts zu Schulden kommen lassen.
Dann hörte ich die
dritte Nachricht ab,
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