Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
was ich dachte.
»Du kannst den Vertrag jetzt gleich unterschreiben, bevor du es dir anders überlegst?«
erkannte er seine Chance.
»Ich habe die
Papiere nicht bei mir. Sie sind in deiner Wohnung«, gestand ich.
Aus Angst, sie aus
Versehen irgendwo liegenzulassen, wollte ich den Vertrag nicht mit mir herumtragen.
Daniel schien solche Sorgen nicht zu kennen, denn sofort stand er auf und zog
ein Exemplar aus seiner Brieftasche. Er brachte es zusammen mit einem schweren
Kugelschreiber zu mir an den Esstisch.
»Du hast den
Vertrag in deiner Brieftasche?«, fragte ich entsetzt. »Hast du keine Angst, er
könnte in die falschen Hände gelangen? Immerhin steht da auch dein Name drauf?«
Er blickte mich
erstaunt an. »Nein, da mache ich mir keine Sorgen. Wie sollte der Vertrag denn
deiner Meinung nach in falsche Hände gelangen? Meinst du, jemand würde mir die
Brieftasche stehlen, während Smith mich mit dem Wagen durch die Stadt fährt?«
»Naja, aber es
wäre möglich, Verwechslungen kommen doch immer wieder vor?«, sagte ich
kleinlaut.
Daniel lachte. »Juliet,
glaubst du, in meiner Wohnung ist der Vertrag sicherer? Ich wette, du hast ihn
nicht in den Safe gelegt, oder? Weißt du, dass im letzten Jahr zweimal in mein
Appartment eingebrochen wurde?«
Als er mein erschrockenes
Gesicht sah, fügte er hastig hinzu: »Aber danach wurde der Wachschutz
ausgewechselt und eine neue Alarmanlage installiert. Jetzt gibt es überall
Kameras, ein neues System, dass mein eigener Sicherheitsdienst anzapfen kann.
Vorher waren nur die Aufzüge videoüberwacht, und die Täter sind immer durchs
Treppenhaus entwischt.«
»Hat man den Täter
denn gefunden?«, fragte ich, keineswegs überzeugt von der Wirksamkeit der
Alarmvorrichtungen. Schließlich war es selbst mir gelungen, unbemerkt in
Daniels Wohnung einzusteigen. In diesem Zusammenhang fiel mir auch Garry wieder
ein. Der hatte auch behauptet, in Daniels Wohnung gewesen zu sein. War er etwa
der Einbrecher?
Daniel stand
auf, nahm die Weinflasche und füllte mein Glas nach. Dabei umfasste er mit der
anderen Hand meine nackte Brust und strich mit dem Daumen sanft über den harten
Nippel. »Juliet, denk nicht so viel nach. Ich werde für deine Sicherheit
sorgen, wenn du jetzt unterschreibst.« Er küsste mein Haar und ging dann wieder
um den Tisch, zurück an seinen Platz.
Kurzentschlossen
legte ich die Gabel aus der Hand und trank das Glas mit einem Schluck leer.
Dann nahm ich den teuren Kugelschreiber und unterschrieb den Vertrag, ohne
Daniel dabei anzublicken. Als ich fertig war, legte ich den Stift auf das
Papier und schob es ihm wortlos hinüber. Ich beobachtete, wie er unterschrieb
und merkte erst danach, dass ich die ganze Zeit den Atem angehalten hatte.
Als Daniel den
Stift weglegte, sah er zu mir auf, sein Gesicht drückte Erleichterung aus. »Babe,
du weißt gar nicht, wie viel mir dieser Moment bedeutet.« Er lächelte vor sich
hin.
Ich fügte leise
hinzu: »Und du hast keine Ahnung, worauf du dich hier einlässt.« Das waren
seine eigenen Worte und sie passten noch immer bestens zu unserer Situation.
»Möchtest du
gern eine Kopie?«, fragte er mich mit ernstem Gesicht, trotzdem war ich mir
nicht sicher, ob er scherzte. Meinen belustigten Gesichtsausdruck beantwortete
er mit einem irritierten Blick.
»Nein danke, ich
werde dich wohl kaum verklagen können, wenn du dich nicht daran hältst«,
antwortete ich ihm schließlich genervt.
Inzwischen
fragte ich mich, was Daniels Vorzimmerdamen von uns dachten, zumal ihnen die lauten
Geräusche aus seinem Büro kaum entgangen sein konnten.
Ich fragte ihn,
aber er schüttelte lachend den Kopf. »Juliet, erstens kann ich in meinem Büro
tun und lassen, was ich möchte. Das ist das Gute daran, Chef zu sein. Zweitens
ist das Büro schallisoliert und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass
irgendetwas von dem, was hier drinnen vorgeht, bis nach draußen dringt. Und
drittens habe ich die beiden sofort nach deiner Ankunft losgeschickt, um einen
wichtigen Kunden am anderen Ende von Boston zu treffen. Bis sie wieder zurück
sind, haben wir beide längst Feierabend.«
Ich verzog
meinen Mund zu einem missglückten Lächeln.
»Wer ist
eigentlich die Frau, die dich ins Theater begleitet hat?« Ich bemühte mich, so
beiläufig wie möglich zu klingen, als ich ihn nach der dunkelhaarigen Schönheit
fragte, die ich mit ihm im Musical gesehen hatte.
Er blickte mich
erstaunt an: »Du meinst Ying? Sie ist meine persönliche Assistentin.
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