Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
dass wir eine Spur von ihm gefunden haben und alles
deutet darauf hin, dass er am Montag nach Thailand geflogen ist.«
»Also macht er
tatsächlich von deinem Geld Urlaub?« Sie sprach aus, was ich nicht glauben
konnte. Ich wollte meine Mutter nicht noch mehr beunruhigen, daher lenkte ich
unser Gespräch auf das kommende Wochenende.
Aber sie hatte
enttäuschende Nachrichten. »Spatz, wir müssen unser Treffen leider verschieben,
dein Vater hat einen Wahlkampfauftritt für einen Kollegen zugesagt. Aber ich
verspreche dir, wir holen das so schnell wie möglich nach, vielleicht schon am
Wochenende darauf. Wie läuft es denn beim Tanzen?«
Dann kamen wir
auf meine erste Hauptrolle zu sprechen. Meine Mutter war aufgeregter als ich
selbst und gab ungefragt tausend Tipps, von denen ich die Hälfte sofort wieder vergaß.
Sie wollte unbedingt meine Aufführung besuchen, wenn sie nach Boston kam. Dem Tanzen
galt ihre ganze Leidenschaft und ihrer immensen Erfahrung verdankten Corinne
und ich so manches Kompliment von Choreografen und Tanzlehrern.
Nachdenklich
trank ich einen großen Schluck Kaffee. Ich versuchte nochmals, Garry telefonisch
zu erreichen, doch sein Telefon war noch immer ausgeschaltet und nur die
Mailbox meldete sich.
An diesem Abend
durchlief ich zum ersten Mal seit Tagen meine komplette Übungsroutine,
sämtliche Stretchübungen, Sprünge, Figuren und das Krafttraining. Das große,
leere Wohnzimmer war hierfür perfekt geeignet. Nach fast zwei Stunden fühlte
ich mich ausgepowert und müde, mein Körper fühlte sich an, als sei ich in einen
schweren Verkehrsunfall geraten, sämtliche Knochen und Muskeln schmerzten,
jeder Schritt erinnerte mich daran, wie heftig Daniel und ich uns geliebt
hatten.
In der
Badewanne summte ich die Melodie des Titelsongs von Zubeida . Während
mein Körper sich im heißen Wasser von den Strapazen der letzten vierundzwanzig
Stunden erholte, versuchte ich, mich in die Rolle hineinzudenken. Ich nahm den I-Pad
vom Rand der Badewanne und suchte mir den zugehörigen Text heraus.
Unsere Story
begann wie ein Märchen,
Du warst mein
Lover, mein Sonnenschein.
Ich liebte dich
mit heißem Herzen,
Ich wollte
immer nur für dich da sein.
Ich fand mich
wieder inmitten des Bösen,
Umgeben von
Schatten und Gewalt.
Selbst Engel
haben ihre dunklen Seiten,
Und ich fühlte
mich einsam und kalt.
Du nimmst mir
die Luft zum Atmen,
Bezahlst deine
Sünden mit schmutzigem Geld.
Und trotzdem
bist du für immer in meinem Herzen,
Als mein ewiger
Lover und Held.
Refrain
Ich verbrenne
fast an meinen Schmerzen,
Bleib ruhig
stehen und schau mir dabei zu.
Du kannst
alles machen mit meinem Herzen,
Denn am Ende
gewinnst sowieso immer du.
Du hast mich
geschlagen und getreten,
Und du hast
geweint in meinem Arm.
In unseren
Krieg wirst du immer siegen,
Weil ich dir
niemals so wehtun kann.
Nach dem Streit
versagt mir die Stimme,
Trotzdem liege
ich hier bei dir.
In deinem Arm
vergesse ich die Schmerzen,
Doch sie
hinterlassen Narben in mir.
Mein einziger
Held, ich muss dich verlassen,
Und ohne dich
gibt es kein wir.
Ich werde dich
niemals vergessen,
Denn du bist
ein Teil von mir.
Refrain
Ich
verbrenne fast an meinen Schmerzen,
Bleib ruhig
stehen und schau mir dabei zu.
Du kannst
alles machen mit meinem Herzen,
Denn am Ende
gewinnst sowieso immer du.
Mir gefiel das
Lied und ich begann, es ernsthaft zu intonieren, anstatt nur vor mich hinzuträllern.
Es klang ganz anders als bei Katie, darum entschied ich mich, eine Aufnahme
davon zu machen und später mit Rob Robson zu sprechen. Die Zeit bis zu meiner
ersten Aufführung war zu knapp, um mich mit dem Lied auf einen Irrweg zu
begeben und später alles zu verwerfen. Ich wiederholte die Aufnahmen einige
Male, bis ich den gesamten Text fehlerfrei gesungen und mitgeschnitten hatte.
Im Bett dachte
ich wieder an Daniel. So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte das Gefühl
seines warmen Körpers auf meiner Haut, das Geräusch seiner Atemzüge wenn er
friedlich neben mir schlief und seinen göttlichen Geruch einfach nicht aus
meinem Kopf verbannen. Wie war es möglich, dass man einen Menschen nach so
kurzer Zeit schon so sehr vermisste?
Freitag, 18. Mai 2012
Um halb sechs
machte ich mich auf den Weg zur Arbeit, Mr. Burton fuhr mich mit dem Wagen,
damit ich nicht zu spät kam. In meinem Flur hatte ich einen Umschlag gefunden,
den jemand unter meiner Wohnungstür hindurchgeschoben hatte. Die
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