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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Konkurrenz standen häufiger auf der Tagesordnung, als in anderen
Wirtschaftszweigen.
    Ich ging mit
dem Telefon in der Hand in die Wohnküche und befüllte mit einer Hand die
Kaffeemaschine, die sich inzwischen offenbar genug gereinigt und gespült hatte.
Dann schaute ich auf die heiße, braune Flüssigkeit, die langsam in meine Tasse
lief. Es duftete aromatisch und schon der Geruch des frischgebrühten Kaffees
belebte meine Sinne.
    Währenddessen
lauschte ich gebannt meiner Mutter am Telefon. Angeblich war Daniel Stone nicht
nur ein skrupelloser Unternehmer, der vor lauter Gewinnmaximierung und
Profitgier seine Mitarbeiter schlecht behandelte. Er hatte auch seine Familie
in den Ruin getrieben und jede Menge gerichtlicher Verfahren am Hals.
    »Ich habe ihn gefragt,
ob er Streit mit Dad hat, nachdem mir Corinne von einer Auseinandersetzung der
beiden erzählt hat. Er behauptet, er habe ein Abkommen mit Dad geschlossen,
dass aber wieder rückgängig gemacht werden soll. Weißt du darüber etwas?«,
fragte ich meine Mutter gespannt.
    Ich hoffte
inständig, sie bestätigte mir, dass die geschäftlichen Beziehungen zwischen
meinem Vater und Daniel eine unbedeutende Nebensächlichkeit waren und für meine
Familie keine Rolle spielten.
    Meine Mutter
sagte einige Sekunden lang nichts, dann hörte ich eine Tür klappen. Offenbar suchte
sie sich einen anderen Platz zum telefonieren. Ihre Stimme klang sehr ernst,
als sie endlich weitersprach. »Dein Vater wurde von Stone hinterhältig über den
Tisch gezogen. Stone hat ihm letztes Jahr vier Ölfelder im Pazifik abgekauft.
Der Preis war nicht schlecht, fast 200 Millionen Dollar, aber zwei Wochen nach
Vertragsabschluss haben Probebohrungen erwiesen, dass die Felder mindestens zwanzigmal
soviel Öl enthalten, wie vorher bekannt. Wir vermuten, Stone wusste das schon
vor der Unterzeichnung. Dein Vater hat darum beantragt, den Vertrag zu
annullieren, leider bislang ohne Erfolg. Aber es ist nur eine Frage der Zeit,
bis sich ein Gericht findet, das Formfehler im Vertragstext anerkennt. Du weißt
ja, wie das in der Politik läuft. Eine Hand wäscht die andere. Dein Vater kennt
viele einflussreiche Leute.»
    Ich konnte
nicht fassen, wie dumm ich gewesen war. Daniel hatte von Anfang an gewusst, wer
meine Eltern waren. Ich war ein perfekter Joker für ihn und wahrscheinlich
hatte er diesen perversen Ausbildungspakt doch nur geschlossen, damit meine
Familie erpressbar war. Ganz egal, was er behauptete.
    Ich versuchte
mich zu erinnern, was genau wir in seiner Wohnung gemacht hatten. Vielleicht
hatte er das sogar aufgezeichnet? Oh Gott, wenn meine Eltern das je zu Gesicht
bekamen, würde ich auswandern vor lauter Scham.
    Ich umklammerte
den Telefonhörer. »Mum, kannst du dir einen plausiblen Grund vorstellen, warum
Daniel Stone Garry entführt haben könnte?«
    Oder warum
er sich um mich kümmern will? Aber das konnte ich sie unmöglich fragen.
    Meine Mutter
klang erstaunt. »Was redest du für einen Unsinn, Kind. Wieso sollte er gerade
Garry entführen, Lösegeld wird der ja wohl kaum bezahlen können? Ich habe glaube
auch nicht, dass Garry Umgang mit Leuten wie Stone pflegt.«
    Meine Mutter
hatte all die Jahre mit Garry in Kontakt gestanden, darum dachte ich, sie hätte
vielleicht eine Idee. »Garry hat angedeutet, dass er mindestens einmal in
Daniel Stones Wohnung war. Ohne dessen Wissen. Hat er dir davon je erzählt?«
    »Nein, mein Spatz,
davon habe ich noch nie gehört. Aber das wäre ja ein passender Grund für Stone,
ihn zu verfolgen. Vielleicht nicht gleich zu entführen, aber wenn Stone
mitbekommen hätte, dass Garry ihn ausspioniert, wäre er dem bestimmt
nachgegangen.«
    »Hat Garry mit
dir darüber gesprochen, nach Bangkok zu fliegen?« Ich hielt den Atem an.
    Doch meine
Mutter überraschte mich mit ihrer Antwort. »Ja, natürlich. Er wollte dich dort
unbedingt besuchen, aber immer kam irgendetwas dazwischen. Wir hatten
ausgemacht, dass er seinen Urlaub mit dir verbringt und er war schon ganz
aufgeregt. Dir haben wir nichts erzählt, weil es eine Überraschung werden
sollte. Aber das hat sich ja zerschlagen, als du Hals über Kopf zurückgekommen
bist.«
    »Kennt Garry
dort noch andere Leute?«, wollte ich wissen.
    Meine Mutter überlegte
einen Moment, dann verneinte sie entschieden. »Nein, davon wüsste ich. Er hat
nicht viele Freunde, die es sich leisten können, die ganze Welt zu bereisen.
Aber wozu willst du das alles wissen?«
    Ich atmete tief
durch. »Es ist möglich,

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