Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
mir. »Juliet, Baby. Was ist denn los? Etwas stimmt doch nicht mit dir. Weinst du etwa?«
Ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten. Alles sprudelte aus mir hervor. In diesem Moment war es mir egal, was er nun mit mir machte, ich konnte die Anspannung einfach nicht länger ertragen. »Bitte bringe mich nicht um!«, schluchzte ich, »Ich will nicht sterben.«
Daniel erhob sich rasch und beugte sich über mich. »Was redest du da für dummes Zeug? Wie kommst du denn auf so etwas?« Er strich mir die Haare aus dem Gesicht, dann drückte er einen zarten Kuss auf meine Stirn.
Ich erbebte unter seiner Berührung.
Sein Blick drückte Besorgnis aus, als er sich aufrichtete und mit einer Hand auf dem Sofa herumtastete. Er suchte das Messer!
Vor Angst erstarrt verfolgte ich seine Bemühungen, einen stummen Schrei auf meinen Lippen. Ich sah, wie er schließlich den Griff berührte, das Messer in die Hand nahm, damit auf mich zukam. Meine Augen waren fast blind vor lauter Tränen und ich konnte auch nicht aufhören zu schluchzen und zu zittern und dabei immer weiter auf die metallische Klinge zu blicken.
»Juliet, dreh dich um!«
Ich schüttelte den Kopf. Wenn er mich jetzt tötete, dann sollte er mir dabei wenigstens in die Augen sehen.
Doch Daniel blickte eher erschrocken als entschlossen. »Ich will deine Arme losbinden. Bitte, dreh dich um«, wiederholte er mit weicher Stimme.
War das ein Trick oder meinte er das ernst? Ich konnte nicht sicher sein, was er vorhatte, daher weigerte ich mich auch weiterhin, sah ihm stattdessen direkt ins Gesicht.
Er beobachtete mich eine Weile aufmerksam, dann erhob er sich abrupt und nahm das Messer. Entsetzt wich ich zurück.
»Ich sehe, dass du dich vor mir fürchtest, auch wenn ich nicht so richtig verstehe, warum. Soll ich das Messer weglegen und das Seil mit der Hand losknüpfen? Ist es das, was du willst?«
Ich nickte stumm, wagte es aber nicht, mich zu bewegen.
Da drehte er sich um und ging mit schnellen Schritten zu seinem Schreibtisch. Er öffnete eine Schublade und ließ das Messer dort hineingleiten. Demonstrativ hob er die leeren Hände. »Besser?«
Wieder nickte ich ihm zu, unfähig, auch nur ein einziges Wort über meine bebenden Lippen zu bringen. Wieder schluckte ich die Tränen hinunter.
Rasch kam er zurück und kniete sich hinter mich. Mit geübten Griffen löste er das Seil von meinen Händen. Als ich spürte, wie sich meine Arme aus der starren Haltung lösten und schließlich kraftlos zu Boden sackten, begann ich, hemmungslos zu weinen. Es war einfach zu viel. Die Todesangst war vergessen, dafür hörte ich nun Daniels bestürzte Stimme. »Um Gottes Willen, Baby. Was ist denn los? Habe ich dir wehgetan oder wieso weinst du?«
Dann zog er mich mit sich auf das Sofa, hielt mich fest an seinen warmen Oberkörper gedrückt und machte beruhigende Geräusche. Er strich mir mit der flachen Hand immer wieder über den Rücken, wiegte mich wie ein kleines Kind in seinen Armen. »Baby, beruhige dich doch. Wein doch nicht. Alles ist gut, ich bin ja bei dir.«
Er zog eine Decke irgendwo her und legte sie über uns, während er mich festhielt und versuchte, zu trösten.
Es dauerte lange, bis ich mich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. Daniel küsste sanft meine Haare und meine Stirn, hielt mich sicher in seinen Armen. Seine Wärme und sein Geruch ließen mich schließlich erschöpft zur Ruhe kommen. »Fühlst du dich besser, Baby?«, fragte er mich leise nach einer Weile und ich hörte die Sorge in seiner Stimme.
Zum tausendsten Mal fragte ich mich, ob dieser Mann tatsächlich ein so überzeugender Schauspieler sein konnte. War es nicht möglich, dass Konstantin sich geirrt hatte und Daniel gar nichts mit den Anrufen und dem Mord im Hotel zu tun hatte? Er hätte mich längst umbringen können, wenn er das je vorgehabt hatte.
Ich kuschelte mich in seine starken Arme. Die Couch war schmal, und wir passten nur eng umschlungen gleichzeitig darauf. Ich spürte, wie er wartete, dass ich endlich erklärte, was gerade passiert war. Doch mir gingen noch immer alle möglichen Gedanken durch den Kopf. So viele Leute hatten mich vor diesem Mann gewarnt, es gab eigentlich niemanden in meiner Familie oder in meinem Freundeskreis, der Gutes über ihn gesagt hatte. Und dazu kamen die Ereignisse der letzten Woche, angefangen mit Garrys Verschwinden und endend mit dem Toten aus Zimmer 2316. Gab es einen einzigen Grund, diesem Mann zu vertrauen?
Sein Herz pochte ruhig
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