Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
und gleichmäßig in seiner Brust, sicher lag ich in seinen Armen, sein Kinn ruhte auf meinem Kopf. Daniel umgab mich wie ein schützender Kokon, nichts konnte zu mir vordringen, niemand konnte mir etwas anhaben, solange er mich beschützte.
»Daniel, darf ich dich etwas fragen?«, begann ich zögernd.
Er brummte etwas, was klang wie: »Ich kann es gar nicht erwarten«, küsste mich dann aber wieder auf die Schläfe.
»Hast du etwas mit Garrys Verschwinden oder mit dem Mord hier im Hotel zu tun?«
Ich spürte, wie er sein Gewicht verlagerte. »Baby, dreh dich auf den Rücken, ich will dich ansehen, wenn wir uns unterhalten.«
Er drehte sich auf die Seite, um mir Platz zu machen, doch ich zögerte. Zu groß war meine Angst davor, dass er sich unvermittelt doch noch auf mich stürzen könnte.
»Du fürchtest dich wirklich vor mir, nicht wahr Baby?«, hörte ich ihn traurig fragen.
»Sag mir, was ich tun muss, damit du mir vertraust. Oder wenigstens wieder mit mir sprichst.« Er klang verzweifelt. »Ich habe keine Ahnung, was in den letzten beiden Tagen hier passiert ist, aber du musst mir glauben, ich habe gearbeitet und plane nicht, irgendwen umzubringen oder verschwinden zu lassen.«
Seine Hände streichelten unablässig über meine Haut, massierten mich und versuchten, meine völlig überdrehten Nerven zu beruhigen. »Baby, du musst mir sagen, was geschehen ist. Gib mir eine Chance, alles aufzuklären.«
Er ließ nicht zu, dass ich mich wieder verkrampfte. Alle seine Bewegungen, jeder Kuss, jede Berührung zielten nur darauf ab, dass es mir besser ging.
»Fang ganz von vorn an. Sag mir, was ist passiert«, flüsterte er leise.
Ich holte tief Luft. In diesem Augenblick traf ich meine Entscheidung. Ich vertraute diesem seltsam aufdringlichen und gleichzeitig so feinfühligen Mann. Ich glaubte ihm, war mir sicher, dass er die Wahrheit sprach und seine Absichten, so undurchschaubar sie auch sein mochten, ehrlich und anständig waren.
Zögernd begann ich zu berichten: »Es hat alles mit dem Anruf im Café begonnen.«
Daniel hörte mir aufmerksam zu, ließ mich die ganze Geschichte erzählen, fragte manchmal nach, wenn er etwas nicht nachvollziehen konnte. Die ganze Zeit über hielt er mich fest und streichelte mich zärtlich und liebevoll.
Als ich schließlich damit endete, dass ich hier in seinem Büro darauf wartete zu sterben, konnte ich selbst nicht mehr glauben, dass ich mich je derart vor ihm gefürchtet hatte. In seiner Gegenwart vergaß ich alles um mich herum, es gab nur noch uns beide.
Er zog mich dichter an seinen Körper. »Oh Baby, jetzt verstehe ich erst, weshalb du so aufgelöst warst. Und ich habe dich auch noch so behandelt. Kein Wunder, dass du völlig fertig bist.« Wieder küsste er meine Haare. Die letzten Angstgefühle waren aus meinem Kopf gewichen und die jählings einsetzende Entspannung machte mich schläfrig.
»Du solltest dich jetzt ausruhen. Ich bringe dich in meine Suite, da kannst du schlafen, bis ich dich abhole und nach Hause fahre. Ich muss leider noch ein paar dringende Sachen erledigen, bevor wir loskönnen.« Er strich mir mit den Fingern über die Haut.
Ich erschrak plötzlich bei dem Gedanken an meinen Auftritt. »Was ist los?«, fragte Daniel sofort, als er meine Anspannung spürte.
»Das Theater. Wir haben um acht einen Auftritt.« Hektisch sah ich mich nach einer Uhr um. »Wie spät ist es?«
»Juliet, du willst doch jetzt nicht etwa noch tanzen? Du bist vollkommen erledigt, du brauchst Ruhe.« Er ließ mich nicht aufstehen sondern hielt mich weiter fest.
»Daniel, bitte. Ich kann nicht ohne Entschuldigung wegbleiben.«
»Doch, du kannst«, antwortete er sofort mit autoritärer Stimme.
»Bitte, lass mich los. Ich bin nicht so müde, dass ich nicht noch eine Stunde tanzen kann. Danach mache ich auch, was du willst, okay?« Ich war nicht bereit, einfach so nachzugeben. Ich hatte zu hart gearbeitet, um mir auf einen Schlag alle Chancen zu verbauen. Und unentschuldigtes Fehlen bedeutete genau das. Die Hauptrolle wäre damit in weite Ferne gerückt.
Daniel spürte meine Entschlossenheit und rollte sich mit einem Ruck von der Couch. »Also gut, aber erst isst du etwas. Ich wette, du hast schon den ganzen Tag nichts gegessen, und gestern auch nicht. Seit ich dich das letzte Mal im Arm hatte, bis du geschrumpft.«
Ich stöhnte auf. Er hatte zwar recht, aber das hieß noch lange nicht, dass ich seine Ratschläge brauchte. Immerhin hatte ich es zweiundzwanzig Jahre
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