Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
Vom Netzwerk:
zu holen“, erklärte er. „Ziemlich frisch heute.“
    „Hm.“ Sie zitterte und schaute sich nervös um. „JD ...“
    „Kate ...“ Er unterbrach sich selbst. Sie waren beide so verdammt nervös, dass eine normale Unterhaltung nicht funktionieren würde, also zog er sie an sich, ohne weiter darüber nachzudenken. „Ich habe dich vermisst“, raunte er. Und dann küsste er sie. Nicht langsam und zärtlich, sondern mit so hitziger Dringlichkeit, dass sie überrascht nach Luft schnappte.
    Sie drückte ihre Hände gegen seine Brust und schob ihn von sich weg. Was ist das in ihren Augen? fragte er sich. Protest? Schmerz? Widerstreitende Gefühle? Er weigerte sich, wegzuschauen, forderte sie stumm heraus zu protestieren. Doch stattdessen krallte sie ihre Finger in sein nasses Hemd und stellte sich auf Zehenspitzen, um ihn ebenso heftig zu küssen, wie er es eben getan hatte.
    Als sie wieder Luft holten, gab er zu: „Ich wollte mich gerade auf den Weg zu dir machen.“
    „Wirklich?“ Ihr Lächeln traf ihn mitten ins Herz.
    „Ich wollte nur kurz vorher duschen.“ Ihr Lächeln machte einem etwas weicheren, dunkleren Gesichtsausdruck Platz. „Lass dich von mir nicht abhalten ...“
    Das war die womöglich längste Dusche in der Geschichte des Landes. Sie dauerte so lange, bis das heiße Wasser aus war. Dann kuschelten sie sich in einen Berg Handtücher vor dem knisternden Feuer und schauten den tanzenden Flammen zu. JD fragte sich, wie er es überhaupt geschafft hatte, sich von ihr fernzuhalten. Sie liebte ihn mit Leidenschaft, mit Verlangen und voller tiefer Gefühle, die er noch nie zuvor bei einer Frau erlebt hatte. Er hielt sie in den Armen und spürte zum ersten Mal in seinem Leben, was es bedeutete, wahrhaft glücklich zu sein.
    Viel später lagen sie auf den weichen Decken und lauschten dem Regen, der aufs Dach prasselte. JD zog sie noch näher an sich heran, und ein ungewohntes Gefühl von Freude stieg in ihm empor. Er fröstelte; auf diese seltsame Kraft war er nicht vorbereitet.
    „Ist dir kalt?“, fragte sie und kuschelte sich enger an ihn.
    „Nein.“ Er zog sie noch enger in seine Arme. „Ich wünschte, ich wäre derjenige gewesen, der zu dir gekommen wäre.“
    Sie bewegte sich ein bisschen, sodass ihr Gesicht beinahe seines berührte. Das Licht des Feuers flackerte über ihrer Haut. „Das war kein Wettbewerb“, flüsterte sie.
    „Ich weiß“, erwiderte er. „Ich bin ein Idiot.“
    Sie küsste ihn lächelnd. „Ich nehme an, das ist ein Teil deines Charmes.“
    “ Ja? “.
    „Oh ja! Unwiderstehlich.“
    „Ich habe dich vermisst, Kate“, sagte er erneut. Und dachte: Ich liebe dich. Das musste er ihr auch noch sagen.
    „Ich bin auch nicht gerade ein Genie“, gab sie zerknirscht zu. „Ich schätze ... ich habe von Anfang an das Schlimmste erwartet. Ich habe wohl unterschwellig die ganze Zeit nach etwas Ausschau gehalten, was uns auseinanderbringen könnte. Und dann wurde es zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Ich dachte ... du wärst zu gut, um wahr zu sein. Also hab ich beschlossen, dass es nicht funktionieren kann. Dumm, oder?“
    „Kate ...“
    „Ich hätte nicht so ablehnend reagieren dürfen“, sagte sie schnell. „Du wolltest Callie nur beschützen und offen mit mir sein. Das ist es, was ich an dir so liebe. Deine Offenheit. Deine Ehrlichkeit.“ Sie küsste ihn noch einmal, und sein Herz wurde schwer wie ein Felsbrocken. Sie schlang ihre Arme um seine Brust und hielt seinen Blick mit ihrem fest. „Ich liebe dich, JD.“
    „Und ich liebe dich, Kate.“
    Ihr Lächeln war so süß, vielleicht sogar ein bisschen selbstzufrieden. „Erinnere dich nur gut daran, dass ich es zuerst gesagt habe.“
    „Ist das wichtig?“
    „Für mich nicht. Ich mache nur Witze.“
    Es gab noch so viel, was er ihr sagen musste, ihr erklären musste. Aber es war spät, und es regnete immer noch, und ihm war so gar nicht nach Reden zumute. Er wollte den Augenblick nicht zerstören. Sicher würde es später noch ausreichend Zeit geben, miteinander zu reden.
    Irgendwann schliefen sie ein. JD wusste nicht, wie spät es war, als er durch irgendetwas geweckt wurde, aber es war immer noch dunkel. Der Regen trommelte weiter auf das Dach. Das Feuer war weit heruntergebrannt; ein Herz aus glühenden Kohlen warf weiches orangefarbenes Licht auf das Gesicht der Frau, die neben ihm lag. Ihre ungeschützte Schönheit berührte ihn. Ich liebe dich. Ihr das zu sagen war das Leichteste in der Welt

Weitere Kostenlose Bücher