Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
Vom Netzwerk:
geheiratet und ist nach Florida gezogen.“ Sie wartete auf die übliche Sympathiebekundung, doch die blieb aus. „Also Sie und Sam haben gemeinsam gedient?“, wagte sie sich ein Stück weiter vor.
    „Richtig.“ Mehr sagte er nicht. Als das Schweigen unangenehm wurde, suchte sie verzweifelt nach etwas, worüber man reden konnte.
    Er war schneller. „Ist Callie immer noch bei Ihnen?“, fragte er.
    „Ja. Ich denke, sie wird auch erst mal bleiben.“
    „Also ist sie eine Freundin? Verwandte? Babysitter?“
    „Inzwischen ist sie sowohl Freundin als auch Babysitter“, erwiderte Kate. „Sie geht großartig mit Aaron um. Um ehrlich zu sein: Anfangs hatte ich schon meine Bedenken, ob es richtig war, sie bei uns wohnen zu lassen.“ Sie ließ unerwähnt, dass Callie sie am ersten Tag so erschreckt hatte, dass sie um Jahre gealtert war. „Sie macht gerade eine schwere Zeit durch, also hab ich ihr gesagt, dass sie bleiben kann. Das Haus hat so viele Zimmer, die diesen Sommer leer stehen. Normalerweise kommen wir immer mit der ganzen Familie, aber dieses Jahr sind es nur Aaron und ich. Finden Sie es verrückt, dass ich sie bei uns wohnen lasse?“
    „Meine Güte, Kate! Ja, das finde ich. Wie viel hat sie Ihnen von sich erzählt?“
    „Genug“, lächelte sie. „Mehr, als Sie mir über sich erzählt haben.“
    „Aber ich ziehe ja auch nicht bei Ihnen ein“, grinste er.
    „Ich weiß alles über Callie, was ich im Moment wissen muss.“ Tatsache war, dass Kate sich dem Mädchen jeden Tag mehr verbunden fühlte. Callie öffnete sich langsam und bot Einblicke in die Schmerzen und Unsicherheiten eines Lebens, in dem sie nur herumgeschubst worden war und sich niemals hatte sicher fühlen können. Kate wollte ihr dieses langvermisste Gefühl der Sicherheit geben. Und langsam, ganz langsam zeigten sich erste Erfolge. Zum Beispiel wenn Callie nicht länger verblüfft war, eine Lunchbox von Kate gemacht zu bekommen, oder wenn sie schüchtern fragte, ob sie gemeinsam mit ihr in den Drugstore fahren und etwas für ihre Haut kaufen würde. Vielleicht bildete Kate es sich nur ein, aber Callies ganzes Äußeres schien sich zu verbessern.
    „Fühlt sie sich gut?“
    Da war ein Unterton in seiner Stimme, der Kate aufhorchen ließ. „Ja, ihr geht es gut. In vielerlei Hinsicht ist sie ein typisches Kind – leidenschaftlich, wenn es um Musik geht, neugierig. Sie und Aaron fahren jeden Tag mit dem Kajak raus auf den See. „Anfangs hatte Kate sie gebeten, in Sichtweite des Hauses zu bleiben, aber je mehr sie Callie vertraute, desto mehr Freiraum ließ sie den beiden. Das Mädchen arbeitete hart, stand jeden Tag früh auf, und es hatte sich inzwischen gut bei Kate und Aaron eingelebt. Aaron betete sie an, folgte ihr, wohin immer sie ging. Nur an Bandit hatte sie sich immer noch nicht gewöhnt und schreckte jedes Mal zurück, wenn er ihr zu nahe kam.
    „Das ist gut“, sagte JD.
    „Hab ich irgendetwas verpasst?“
    „Das glaub ich nicht. Ich wollte nur sichergehen, dass bei Ihnen alles in Ordnung ist.“
    „Ja, danke, alles toll. Danke der Nachfrage.“ Langsam fühlte sie sich ein wenig unbehaglich. Sie stand auf, trat ans Fenster und schaute hinaus auf den See.
    „Warum sind Sie hier, Kate?“
    Sie drehte sich zu ihm um. Sein intensiver Blick verwirrte sie. „Ich war neugierig, also dachte ich, ich tue so, als ob ich mir eine Fahrradpumpe von Ihnen ausleihen wollte.“ Ihre Wangen brannten. „Ich bin in diesen Dingen nicht sonderlich gut.“
    „In welchen Dingen?“ Er kam ein bisschen näher.
    Sie spürte die Nähe seines Körpers. Auch wenn sie sich nicht berührten, flackerte die Hitze zwischen ihnen wie ein frisch entflammtes Streichholz.
    „In ... diesen“, wiederholte sie, nach einer Erklärung suchend. „Darin, jemanden kennenzulernen.“
    „Was kann ich tun, damit es leichter wird?“ Seine Stimme war gleichzeitig sanft und rau.
    Sie brachte etwas Abstand zwischen sich und ihn, denn wenn er so nahe stand, konnte sie nicht denken. „Und überhaupt“, sagte sie, „ich brauche tatsächlich eine Fahrradpumpe. Bei meiner ist die Dichtung kaputt, und die Reifen der Fahrräder sind so platt wie Pfannkuchen.“
    „Ich schau mal, ob ich eine finde“, nickte JD, machte aber keine Anstalten, in den Schuppen zu gehen. Er stand einfach nur da und beobachtete sie.
    „Danke“, murmelte sie ein wenig unsicher. Sie wusste nicht, wo sie hinschauen sollte. Auf sein Gesicht? Seine Brust? Wusste er, wie sehr diese Brille

Weitere Kostenlose Bücher