Vertrau der Stimme deines Herzens!
nicht unterschreibe?“
Er bedachte sie mit einem trägen Lächeln. „Du wirst ihn unterschreiben, Rachel.“
„Deine Zuversicht ist bewundernswert“, erwiderte sie mit eisigem Blick. „Aber bevor ich so tief sinke, werde ich erst mal alle andere Möglichkeiten prüfen.“
„Wie mir scheint, bleiben dir nicht viele andere Möglichkeiten“, stellte er nüchtern fest. „Es sei denn, du willst auf der Straße betteln gehen.“
„Vergisst du nicht eine Kleinigkeit? Ich habe nicht einmal die angemessene Kleidung für deine repräsentablen Geschäftsessen.“
„Mach dir darum keine Sorgen, cara . Ich werde alles daransetzen, damit dein Koffer noch heute hier abgeliefert wird. Und ansonsten gebe ich dir das Geld für eine ausgiebige Shoppingtour.“
„Damit mein Schuldenzettel bei dir noch länger wird“, entgegnete sie verärgert.
„Du bist es gewesen, die zu mir gekommen ist“, erinnerte er sie. „Und wo du schon mal hier bist, kannst du auch aufhören, unnötig Zicken zu machen. Wer weiß, vielleicht werden wir nach diesem Monat sogar so etwas wie Freunde.“
„Du hast aber eine seltsame Art, Freunde zu rekrutieren“, schnappte sie zurück.
Alessandro beobachtete, wie Rachel sich ungestüm das Handtuch um den Körper wickelte und davonmarschierte. Erneut spürte er ein unbändiges, fast schmerzhaftes Verlangen in seinen Adern pulsieren. Er begehrte sie mehr als jede andere Frau, die er bisher getroffen hatte. Er begehrte sie sogar noch mehr, als er es schon vor fünf Jahren getan hatte.
Die Sinneslust brannte wie ein Höllenfeuer in ihm – er konnte an nichts anderes mehr denken. Wie lange hatte er sich danach gesehnt, seine Leidenschaft mit ihr zu teilen und sich komplett mit ihr zu vereinigen? Er würde seine ganze Finesse walten lassen, um die sinnliche Glut, die von Anfang an zwischen ihnen entfacht war, in leidenschaftliche Flammen zu verwandeln. Wenn es Geld war, was Rachel für ihren Körper wollte, dann würde er es ihr geben. Er war bereit, ihr ein Vermögen zu geben, um sein Verlangen zu stillen.
Aber danach würde er sie für immer aus seinem Leben verbannen.
Rachel trat in die Duschkabine und drehte das Wasser voll auf. Wie durchtrieben und berechnend war Alessandro eigentlich? Hatte er wie eine emsige Spinne sein Netz um sie gewoben, um sie in diese perfide Falle zu locken? Eines musste sie ihm lassen – in der hohen Kunst der Rache war er zweifellos ein Meister. Er wusste, dass sie ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert war. Es sei denn, sie war bereit, alles zu verlieren, wofür sie in den letzten Jahren so hart gearbeitet hatte. Aber wie hätte sie dann je wieder Caitlyn und ihren Angestellten ins Gesicht sehen können?
Sie war kaum aus der Dusche getreten, als das interne Telefon in ihrem Zimmer klingelte. Es war Alessandro, der ihr kühl mitteilte, dass er ihren Koffer ausfindig gemacht habe und er in spätestens zwei Stunden in der Villa eintreffen würde. Kaum zu glauben, dass er mit einem einzigen Anruf bei dem Busunternehmen mehr bewirkt hatte als sie mit zehn. Anscheinend musste er wirklich nur mit dem Finger schnippen, um zu bekommen, was er wollte.
„Ich habe heute Morgen viel Arbeit zu erledigen. Das heißt, dass ich bis zum Mittagessen nicht gestört werden möchte, welches bitte pünktlich um ein Uhr fertig sein sollte. Ich hoffe, du findest bis dahin etwas, um dich zu beschäftigen.“
„Kein Problem. Es gibt in der Villa bestimmt zahlreiche Türknäufe, die darauf warten, poliert zu werden“, entgegnete Rachel bissig.
„Lucia kommt morgen früh wieder“, entgegnete er gelassen. „Deine Pflichten als Haushälterin sind damit also beendet. Ich habe Lucia bereits gesagt, dass du bis Ende des Monats bleibst.“
„Noch habe ich deinem Angebot nicht zugestimmt.“
Doch Alessandro ignoriert ihren Einwand einfach. „Ich habe Lucia auch darüber aufgeklärt, dass unsere Beziehung keine herkömmliche ist.“
„Sag bloß. Musst du die Frauen normalerweise nicht erpressen, damit sie bei dir bleiben?“, fragte sie sarkastisch.
„Die meisten Frauen sind mehr als glücklich über die Annehmlichkeiten, die sie genießen können, wenn sie eine gewisse Zeit mit mir verbringen.“
„Und wie berechnest du diese Zeitspanne? Hast du so eine Art Sanduhr, die dich warnt, wenn du aus Versehen zu lange mit einer Frau zusammenbleibst? Beep. Die Zeit ist um. Die Nächste bitte.“
„Das wird bei uns bestimmt nicht der Fall sein, Rachel. Am Ersten des nächsten
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