Vertrau der Stimme deines Herzens!
Mozzarella einen sommerlichen Pasta-Salat und beschloss, den Tisch auf der schattigen Terrasse zu decken.
Es war Punkt ein Uhr, als sie zu Alessandros Arbeitszimmer ging, um ihn zum Essen zu rufen. Nur saß er nicht wie erwartet an seinem Schreibtisch. Und auch in den anderen Zimmern des Erdgeschosses war weit und breit nichts von ihm zu sehen. Rachel wollte schon zurück in den Garten gehen, als sie an einer Treppe vorbeikam, die sie bisher noch nicht bemerkt hatte.
Die Stufen führten zu einem Untergeschoss, aus dem undeutliche Geräusche drangen. Rachel ging nach unten und öffnete vorsichtig die Tür. Zu ihrem Erstaunen stand sie in einem großen, voll ausgestatteten Fitnessstudio. Und dann fiel ihr Blick auf Alessandro, der auf einem modernen Gangtrainer stand und unter immenser Kraftanstrengung mühsam einen Fuß vor den anderen setzte.
Schweiß tropfte von seinen Augenbrauen, und die Muskeln seiner Arme – die offensichtlich das meiste Körpergewicht abstützten – traten hervor wie Stahlseile.
Gerade als Rachel unauffällig den Rückzug antreten wollte, sah Alessandro plötzlich in ihre Richtung. Sein Gesichtsausdruck verwandelte sich in sofort in eine wütende Grimasse. „Mach, dass du hier rauskommst“, blaffte er sie unwirsch an. „Und zwar schnell!“
Ihre Hand verkrampfte sich um die Türklinke. „Es tut mir leid … ich dachte, du willst pünktlich um eins essen.“
„Ich habe keinen Hunger. Und jetzt lass mich allein.“
Doch Rachel hatte definitiv beschlossen, sich von seinen Pascha-Allüren nicht weiter einschüchtern zu lassen. Trotzdem klang ihre Stimme etwas wacklig, als sie sagte: „Das sieht nach harter Arbeit aus.“
Seine blauen Augen wurden dunkel wie ein Mitternachtshimmel. „So ist es. Und darum würde ich auch lieber auf Zuschauer verzichten.“
Mit langsamen Schritten betrat sie den Raum, wobei sie ihre Hand fast andächtig über die diversen Geräte gleiten ließ. „Und wofür ist die hier?“, fragte sie und schaute ihn interessiert an.
Alessandro atmete genervt aus und fluchte leise auf Italienisch. „Das ist eine Lastzugmaschine. Mit der kann man die Bauch- und Oberkörpermuskulatur trimmen.“
Gegen ihren Willen stellte sie sich vor, wie es wohl wäre, seinen nackten durchtrainierten Körper zu streicheln. Oder seine Wärme und sein Gewicht auf sich zu spüren, während er leidenschaftlich von ihr Besitz ergriff und mit ihr gemeinsam die Höhen der Lust erstürmte. Sie bemerkte, dass ihre Gedanken ihr das Blut ins Gesicht steigen ließen.
„Ich habe noch nie jemanden gesehen, der allein vom Anblick einer Fitnessmaschine ins Schwitzen kommt“, hörte sie Alessandro sagen.
Verlegen griff sie zu der kleinsten Hantel, die auf einem Ständer lag, und machte ein paar unbeholfene Bizepsübungen. „Ich gehe praktisch nie in ein Fitnessstudio“, sagte sie befangen und legte die Hantel zurück.
„Und was tust du, um deinen Körper in Form zu halten? Oder beschränkt sich deine körperliche Aktivität auf erotische Übungen mit deinem jeweiligen Liebhaber?“, fragte er bissig.
Ihre Wangen brannten mittlerweile wie Feuer. „Ich habe mich in den letzten Jahren hauptsächlich auf meine Modefirma konzentriert. Ehrlich gesagt hatte ich schon lange keinen Freund mehr. Genau genommen seit der Auflösung der Verlobung.“
Ein überraschter Ausdruck legte sich auf Alessandros Gesicht. Doch dann erwiderte er zynisch: „Willst du mir etwa weismachen, dass du dich plötzlich auf die Tugenden der Keuschheit zurückbesonnen hast? Du, die geradezu süchtig war nach der Aufmerksamkeit der Männer, egal, um wen es sich handelte? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich der einzige Trottel war, der auf deine kleinen provokativen Spielchen hereingefallen ist.“
„Du wirst es niemals vergessen können, nicht wahr?“, fragte sie leise.
„Beziehst du dich auf meinen eher ungeschickten Heiratsantrag?“, entgegnete er mit unbeteiligter Miene.
Ihr Herz raste, als hätte sie gerade ein komplettes Zirkeltraining mit allen im Raum befindlichen Fitnessgeräten absolviert. „Ich habe einfach nicht erwartet, dass … du … du …“
„Ich was?“, fuhr er sie unerwartet an. „Dass ich dir meine Liebe gestehe?“
„Du hast mich mit deinem Geständnis einfach überrascht, das ist alles“, murmelte sie. „Ich dachte nicht, dass Männer sich so schnell verlieben.“
Alessandro schnaubte abfällig. „Ich war nicht in dich verliebt, Rachel. Ich habe dich nur begehrt, wie
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