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Vertrau der Stimme deines Herzens!

Vertrau der Stimme deines Herzens!

Titel: Vertrau der Stimme deines Herzens! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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Monats wirst du in deinem Flieger nach Australien sitzen. Das kann ich dir garantieren.“ Und ohne ihre Antwort abzuwarten, legte er auf.
    Für ein paar Sekunden starrte Rachel auf den Hörer in ihrer Hand. Offensichtlich hatte Alessandro vor, in diesem Monat seine ganzen aufgestauten Hass- und Rachegefühle an ihr auszulassen. Wer weiß, wie mein Leben heute aussähe, wenn ich vor fünf Jahren eine andere Wahl getroffen hätte? dachte sie versonnen. Wie oft hatte sie sich gewünscht, die Zeit zurückdrehen und die fatale Entscheidung rückgängig machen zu können. Mit einem Stich im Herzen dachte sie an ihren einundzwanzigsten Geburtstag zurück …
    Hunderte Gäste in Cocktailkleidern und Smokings hatten sich bereits in der Villa eingefunden. Natürlich hatte auch Rachel besonderen Wert auf ihr Erscheinungsbild gelegt – schließlich würde sie der Mittelpunkt des Abends sein. Sie gab ihrem Make-up gerade den letzten Schliff, als ihr Vater ins Zimmer kam.
    „Rachel, ich muss kurz etwas mit dir besprechen“, sagte er sichtlich angespannt. Er zerrte fahrig am Kragen seines Hemds, als wäre ihm schrecklich heiß. „Genau genommen habe ich eine große Bitte an dich.“
    „Schieß los“, sagte sie lächelnd und legte den Lippenstift beiseite.
    „Craig hat bei mir um deine Hand angehalten.“
    Fassungslos blickte sie ihren Vater an. „Hätte er nicht zuerst mich fragen sollen?“
    „Wahrscheinlich hat er keine Notwendigkeit dazu gesehen. Schließlich habt ihr beide doch schon immer gewusst, dass ihr ein perfektes Paar abgeben werdet. Auch seine Eltern stehen einer Hochzeit positiv gegenüber. Und heute Abend wäre genau der richtige Moment, um eure Verlobung bekannt zu geben.“
    Gedankenverloren spielte Rachel mit dem kleinen Diamantanhänger an ihrem Hals, den ihr Vater ihr erst heute Morgen geschenkt hatte. Auch ihre Mutter hatte den Anhänger an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt bekommen – und ihn bis zum Tag ihres Todes getragen. „Dad, es gibt da etwas, was ich dir schon länger sagen wollte …“
    „Craig hat in mein Unternehmen investiert“, unterbrach er sie unbeirrt. „Er wird es sehr weit bringen. Außerdem hat er gute Beziehungen in der Modebranche. Deine Karriere als Model kann davon nur profitieren.“
    „Aber ich bin nicht in ihn verliebt. Vielleicht war ich es als Teenager. Aber jetzt sicher nicht mehr.“
    „Glaubst du etwa, dass ich in deine Mutter verliebt war?“, stieß ihr Vater ungeduldig hervor. „Versteh mich bitte nicht falsch. Sie war ein nettes Mädchen – und genau das ist der springende Punkt. Ich musste ein anständiges Mädchen aus gutem Hause heiraten. Es gibt Frauen, mit denen man schläft, und es gibt Frauen, die man heiratet. Und das Gleiche gilt für dich. Du kannst von mir aus deine Techtelmechtel haben. Aber du musst jemanden heiraten, der zu dir passt. Jemanden, der deinem gehobenen Stand entspricht. So sind nun mal die Gegebenheiten des Lebens.“
    „Aber ich fühle mich noch nicht bereit zu heiraten“, widersprach Rachel. „Außerdem treffe ich mich zurzeit mit jemandem …“
    „Mit wem?“, kam es wie aus der Kanone geschossen von ihrem Vater.
    „Alessandro“, erwiderte Rachel leicht eingeschüchtert.
    Seine Gesichtsfarbe wechselte in Rötliche. „Der Gärtner?“
    „Er ist nicht nur ein Gärtner“, versuchte sie zu erklären. „Er macht gerade seinen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre und jobbt nebenbei, um das Studium zu finanzieren.“
    „Abschaum“, sagte ihr Vater verächtlich. „Er ist in der Gosse aufgewachsen und bettelarm.“
    „Er behandelt mich wie eine Prinzessin“, entgegnete Rachel. „Wir lernen uns zwar gerade erst besser kennen, aber er ist einer der nettesten Menschen, die ich …“
    „Wie kannst du nur so dumm sein?“ Die Mundwinkel ihres Vaters zuckten vor Verachtung und Zorn. „Er benutzt dich, Rachel. Er macht dir nur schöne Augen, weil er hofft, sich so Eintritt in die High Society zu verschaffen.“
    Rachel starrte ihren Vater entgeistert an. Hatte er vielleicht recht? War Alessandro nur darauf aus, sich von ihr die Türen öffnen zu lassen, die ihm sonst verschlossen bleiben würden?
    „Ich warne dich“, hörte sie ihren Vater sagen. „Wenn du Craigs Heiratsantrag ablehnst, bist du für mich gestorben. Ich werde nie wieder mit dir reden. Hast du mich verstanden?“
    Die Härte ihres Vaters entsetzte Rachel. Würde er tatsächlich so gnadenlos sein und sie einfach aus seinem Leben verbannen?

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