Vertrau der Stimme deines Herzens!
erwiderte Rocco mit einem freundlichen Lächeln. „Alessandro hat mir am Telefon von seinem kleinen Unfall erzählt und mir erklärt, dass er darum zurzeit all seine Geschäfte von hier aus führt.“
Rachel wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Alessandro hatte ihr nur gesagt, dass die Presse nichts von seiner Krankheit erfahren sollte. War Rocco eingeweiht? Oder war die Frage ein Test, um zu sehen, ob sie sich an die Verschwiegenheitsklausel hielt?
„Es ist wirklich frustrierend für ihn“, bemerkte sie bewusst vage.
„Ja, so ein verstauchter Knöchel ist wirklich kein Spaß. Aber ich bin sicher, dass Sie ihn aufzumuntern wissen“, sagte er mit einem breiten Lächeln.
Rachel tat, als ob sie die leicht anzügliche Anspielung überhört hatte, und klappte ihren Laptop auf. „Ich habe eine Präsentation meiner letzten Kollektion und meiner neuen Entwürfe vorbereitet“, erklärte sie mit geröteten Wangen.
„Alessandro muss sehr viel von Ihrer Arbeit halten, wenn er Geld in Ihre Firma investieren will“, meinte Rocco, während er sich die Präsentation anschaute. „Er ist nämlich ein sehr vorsichtiger Investor. Aber wie ich sehe, hat er auch allen Grund zum Optimismus, was die Zukunft Ihres Modelabels betriff. Ihre Entwürfe sind wirklich schön.“
„Vielen Dank“, sagte Rachel.
Im Gegenzug zog Rocco ein dickes Musterbuch mit Stoffproben aus seiner Tasche und reichte es ihr. „Damit können Sie sich einen kleinen Einblick in die hochwertigen Stoffen verschaffen, die wir produzieren. Ich lasse Ihnen den Ordner hier, damit Sie ihn in Ruhe durchsehen können. Und wenn Sie es zeitlich schaffen, können Sie mich gern in der Fabrik besuchen.“
„Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen.“
Als Rachel Rocco noch einen Kaffee einschenkte, trat Alessandro ins Wohnzimmer. Ihre Augen weiteten sich vor Verwunderung, als sie sah, dass er sich nur auf einen Gehstock stützte. Mit aller Natürlichkeit der Welt kam er zu ihr und legte einen Arm um ihre Hüfte.
„Wie ich sehe, hast du schon meine reizende Partnerin kennengelernt“, begrüßte er Rocco.
„Ja, wirklich reizend. Und ganz anders als deine vorherigen Frauen. Vielleicht hältst du es mit ihr ein bisschen länger aus“, erwiderte dieser grinsend.
Rachel straffte empört die Schultern. „Ich bin es nicht gewohnt, dass Männer in meiner Anwesenheit so sprechen, als wäre ich nicht im Raum.“
„Und ein kleiner Hitzkopf ist sie obendrein“, sagte Alessandro und drückte ihr gönnerhaft einen kleinen Kuss auf den Kopf. „Ich glaube, ich werde sie ein bisschen vermissen, wenn sie zurück nach Australien geht.“
„Wenn du nicht aufpasst, bin ich schon in einer Minute weg“, fauchte sie ihn an.
Da tippte er ihr mit dem Finger auf die Nase und lächelte souverän. „Das meinst du doch nicht ernst, meine Kleine.“
Doch, das tue ich! hätte sie am liebsten geschrien, presste stattdessen aber kochend vor Wut die Lippen zusammen. Natürlich konnte sie nicht gehen. Nicht, wenn sie ihm nicht jeden Cent zurückgab, den er ihr gegeben hatte. Alessandro hatte sich mit seinem hieb- und stichfesten Vertrag hundertprozentig abgesichert. Und jetzt amüsierte er sich mit ihr, als wäre sie sein kleiner persönlicher Spielball – und das auch noch in Anwesenheit einer dritten Person.
Kaum hatte sich Rocco Gianatto verabschiedet, da drehte sie sich mit vor Zorn blitzenden Augen zu Alessandro um. „Wie kannst du es nur wagen, mich wie ein billiges Flittchen zu behandeln, das du zu deinem Vergnügen gekauft hast?“
Alessandro stützte sich lässig auf seinen Gehstock. „Ich finde, du reagierst etwas überempfindlich. Du hast den Vertrag schließlich unterschrieben – und damit dein Einverständnis gegeben, in der Öffentlichkeit meine Geliebte zu spielen. Dass du dich aus freien Stücken dazu entschieden hast, in deinem Privatleben mit mir zu schlafen, ändert nichts an unserem Abkommen.“
„Wie kannst du nur so kaltherzig sein?“, stieß sie hervor. „Natürlich ändert das etwas.“
„Du machst die Dinge zwischen uns nur unnötig kompliziert, Rachel“, entgegnete er.
„Ich möchte nicht, dass die Leute denken, dass ich wegen deines Geldes mit dir schlafe. Und du wirst ja wohl zugeben müssen, dass du mit deinem Playboy-Gehabe Rocco Gianatto dazu ermuntert hast, genau das von mir zu denken.“
„Du solltest dich lieber gleich an den Gedanken gewöhnen. Ich habe heute nämlich eine Presseerklärung abgegeben. Und morgen wird in
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