Vertrau der Stimme deines Herzens!
angenommen.
„Ich bin auch froh, dass es endlich vorbei ist und ich in einer Woche wieder zu Hause bin“, verkündete sie betont ungezwungen und klopfte sich auf den Bauch. „Mit all dem guten Essen und Wein wäre ich sonst bald sicherlich eine dicke Kugel.“
Stumm lenkte Alessandro das Auto vor das Hotel und überreichte dem herbeieilenden Angestellten die Schlüssel, während der Portier Rachel die Tür öffnete.
Als sie durch die Lobby gingen, bemerkte Rachel, dass Alessandro sich krampfhaft auf seinen Gehstock stützte und ihm leichte Schweißperlen auf der Stirn standen.
„Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“, fragte sie, während sie auf den Fahrstuhl warteten.
„Ja.“
„Du siehst aber gar nicht gut aus. Vielleicht sollten wir einen Arzt rufen.“
„Ich brauche keinen Arzt“, blaffte er sie an. „Und würdest du jetzt bitte aufhören, so einen Aufstand um mich zu machen? Ich bezahle dich schließlich nicht dafür, die überbesorgte Ehefrau zu spielen.“
Schweigend fuhren sie mit dem Fahrstuhl nach oben, und mit jedem Stockwerk schien die unangenehme Spannung unerträglicher zu werden.
Kaum hatten sie die Suite betreten, warf Rachel genervt ihre Handtasche auf die Couch und schleuderte ihre Sandaletten von den Füßen. „Ich gehe duschen“, sagte sie und marschierte Richtung Badezimmer.
„Rachel.“
Die sanfte Art, wie er ihren Namen sagte, ließ sie wie angewurzelt stehen bleiben – und verwandelte den kleinen Funken Hoffnung in ihr augenblicklich in eine Flamme. War Alessandro etwa den ganzen Tag über so schweigsam gewesen, weil er Mut gesammelt hatte, um über seinen Schatten zu springen und ihr seine wahren Gefühle zu gestehen? Hatte er damit vielleicht warten wollen, bis er das Geschäftliche mit dem Scheich geklärt hatte? Und war jetzt endlich der richtige Moment gekommen?
Sie drehte sich langsam um und lächelte ihn zaghaft an. „Ja?“
„Ich habe noch etwas für dich“, sagte er und zog ein flaches Schmucketui aus der Schublade der Kommode.
Mit leicht zitternden Händen und klopfendem Herzen nahm sie es entgegen. „Was ist das?“
„Mach es auf.“
Vorsichtig öffnete sie die Schachtel – und fand darin ein voluminöses Gold-Collier mit Diamanten und Smaragden und den passenden Ohrringen. Es war eine teure Schmuckkombination – aber für ihren Geschmack etwas zu überladen und protzig. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll …“, kam es unsicher über ihre Lippen. „Es ist sehr schön …“
„Wenn es dir nicht gefällt, kann ich meine Sekretärin beauftragen, etwas anderes auszusuchen“, sagte er und löste seinen Krawattenknoten.
„Deine Sekretärin hat es ausgesucht?“, fragte sie ungläubig und spürte, wie die Wut in ihr aufstieg.
„Natürlich“, erwiderte er vollkommen ruhig. „Sie sucht immer die Geschenke für mich aus.“
Rachel knallte die Schachtel zu und hielt sie ihm entgegen. „Ich will es nicht.“
„Ich habe für dieses Collier mehr ausgegeben als je zuvor für eine Frau.“
„Denkst du, das ist mir wichtig?“, fragte sie zornentbrannt. „Hier, nimm es zurück. Sofort .“
Er verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. „Von mir aus kannst du es auch verkaufen. Betrachte es als kleinen Bonus für deine Arbeit.“
Am liebsten hätte sie ihm das Etui an den Kopf geworfen. Stattdessen warf sie es aufs Bett und ging an ihm vorbei Richtung Badezimmer.
„Kannst du mir deine unnötige Aufregung bitte erklären?“, hörte sie ihn seelenruhig fragen.
Da wirbelte sie herum und funkelte ihn wütend an. „Wie kannst du es nur wagen? Wie kannst du bloß? Ich serviere dir meine Liebe praktisch auf dem Silbertablett, und du setzt meine Gefühle herab, indem du mich mit einem lächerlich teuren Schmuckstück abfertigst, das du noch nicht einmal selbst ausgesucht hast. Weißt du eigentlich, wie erniedrigend das ist?“
Alessandro nahm das Etui und legte es zurück in die Schublade. „Vor fünf Jahren wollte ich dir einen Ring schenken, den ich selbst ausgesucht habe. Aber du hast ihn und meinen Heiratsantrag mit den Füßen getreten und dich ohne Skrupel einem anderen Mann in die Arme geworfen. Warum sollte ich also so dumm sein und denselben Fehler noch einmal begehen?“
Nach einer schieren Unendlichkeit räusperte sie sich. „Ich kann das nicht länger mitmachen“, sagte sie dann leise. „Es ist mir egal, wenn du mir deine Anwälte wegen Vertragsbruch an den Hals hetzt. Aber ich kann nicht noch eine Woche
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