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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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einen Computer.
    Die eine Hälfte des Basketballs war nichts anderes als ein verborgener USB-Stick; eine praktische Art, Computerdateien auf kleinstem Raum zu speichern und mit sich zu tragen.
    »Oh, mein Gott«, sagte Luke in der Stille des Zimmers. Er schaltete den Laptop ein und loggte sich ein. Dann steckte er den USB-Stick an den Laptop.
    Der Speicherstick erschien als Symbol auf dem Bildschirm. Luke hielt den Atem an und biss sich auf die Lippe, als er ihn anklickte. Drinnen befand sich eine einzige Datei. Er öffnete sie, doch alles, was er vor sich sah, war ein wildes Durcheinander von Zahlen und Buchstaben, die über den Bildschirm tanzten.
    Die Datei war verschlüsselt.
    Eric hatte seine Laufbahn in der IT- und Operationsabteilung einer Bank begonnen, er kannte sich also mit Verschlüsselung aus. Luke wusste, dass das die Datei sein musste, in der festgehalten war, wo sich die fünfzig Millionen Dollar befanden. Nichts anderes konnte so wichtig sein. Der Speicherstick war Erics Lebensversicherung gegenüber der Night Road gewesen und auch seine Trumpfkarte gegenüber Quicksilver. Er hatte ihn einfach in der Tasche mit sich herumgetragen.
    Das war die Information über den Verbleib der fünfzig Millionen, und der Schlüssel, um Henry und die Night Road aufzuhalten.
    Aber Luke hatte keine Ahnung, wie er dort herankommen sollte.
    Er legte die Pistole unter sein Kopfkissen; selbst ungeladen vermochte sie ihn ein wenig zu beruhigen. Auch den Schlüsselring
steckte er unter das Kissen. Luke schloss die Augen, und seine schweren Gedanken an das, was er tun musste, ließen ihn in einen unruhigen Schlaf sinken.
    In der Dunkelheit der Nacht hielten die Night Road und Quicksilver ihre Augen offen; sie überprüften alle Kreditkartenzahlungen und alle Hoteldatenbanken - auf der Suche nach Lukes Namen, nach Erics Namen, nach irgendeinem Hinweis, irgendeinem Fehler, der ihnen seinen Aufenthaltsort verraten würde.
    Und während ihn tausend elektronische Augen verfolgten, schlief er in seinem Hotelzimmer.

34
    Der Tag hatte Mousers Nerven extrem strapaziert. Snow war eine schlechte Patientin; sie schlief unruhig und machte sich Sorgen, dass Hellfire vielleicht abgeblasen werden musste. Mouser wartete ungeduldig darauf, dass ihm der Hacker der Night Road mitteilte, wo sich das Auto mit Aubrey und Luke befand. Der ohnehin schon verschlissene Teppich in dem Hotelzimmer in South Chicago zeigte die Spuren seines rastlosen Auf-und-ab-Gehens. Wenn Snow nicht gerade unruhig schlief, sah sie ihm zu, wie er sich mit seinen Gedanken quälte.
    »Du hast ihn im Keller gehabt«, sagte sie schließlich. »Ist es das, was dir keinen Frieden lässt, Baby? Ich hatte ihn ja auch im Wald, und er ist mir entwischt.«
    »Wir haben uns nicht besonders geschickt angestellt. Wir können das besser.«
    »Komm her«, sagte sie. »Leg dich zu mir, das beruhigt dich vielleicht.«
    Er schluckte und dachte sich, dass er das nicht tun sollte. »Ich hasse dieses Warten.«
    »Ich brauche ein bisschen mehr Wärme, die Decke ist mir zu wenig«, sagte sie. Er legte sich neben sie, absolut sicher, dass sie nicht mehr von ihm wollen konnte mit ihrer verletzten Schulter. Doch sie wollte mehr. Er gab Acht auf ihre Verbände und verhielt sich sehr sanft. Ihr kleiner Mund war die ganze Zeit zu einem O geformt, und er wusste nicht, ob sie
glücklich oder zornig war, bis sich am Ende ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Danach blickte er zur Decke hinauf und dachte: Gott hat sie mir geschickt, damit sie mir hilft in meinem Kampf gegen den Moloch. Ich habe Pech gehabt bei meiner Jagd nach Luke, aber das wird jetzt alles anders. Er weiß nicht mehr, wo er hinsoll. Zur Polizei kann er nicht gehen. Er kann praktisch nirgendwohin, wo ihn die Night Road nicht finden könnte.
    »Du weißt, warum ich die Regierung hasse. Nochmal: Warum tust du es?« Ihr Atem wärmte seine Schulter.
    Er hatte nicht vor, ihr zu antworten, doch dann wanderten ihre Finger langsam über seinen Bauch.
    »Ich hab Tim McVeigh gekannt«, sagte er.
    »Oh.«
    »Ich will nicht angeben. Wir waren keine Kumpel, aber wir sind uns ein paarmal begegnet. Das waren so Treffen von Leuten, denen es nicht passt, dass die Regierung die Rechte der Menschen einschränkt. Ich hatte ein paar Bekannte, die McVeigh nacheifern wollten und die vorhatten, ein großes Einkaufszentrum in die Luft zu jagen. Ich hab nichts gewusst von ihrem Plan, aber ich wurde trotzdem verhaftet, weil sie mich angerufen und gefragt

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