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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Hinterkopf.

    Dunkelheit, Schmerz. Luke lag völlig erledigt da, nach Luft ringend, mit einem brennenden Schmerz im Kopf. Blut strömte aus seinem Ohr und über die Wange. Er spürte den Lauf der Pistole an den Haaren.
    »Du wirst mich nicht verarschen!« Speichel sprühte ihm in den Nacken.
    Luke konnte kaum sprechen bei dem Schmerz in seiner Kehle, er nickte nur, während er mit dem Gesicht nach unten im Gras lag.
    Eric zog ihn auf die Beine hoch und schob ihn auf einen breiten Feldweg, der durch das Gras führte. Weihrauchkiefern standen majestätisch um ihn herum, und die Luft roch nach feuchter Erde und einem sich zusammenbrauenden Gewitter. In der Ferne hörte man es donnern, so als würden sich die Wolken räuspern, bevor das Unwetter losbrach.
    Luke und Eric gingen die Straße entlang, und plötzlich leuchtete ein helles Licht vor ihnen auf. Luke blinzelte angesichts des grellen Leuchtens. Er sah ein Tor quer über der Straße. Ein Licht leuchtete über dem Tor. Doch da war niemand hinter dem Tor; das Licht musste durch einen Sensor eingeschaltet worden sein.
    Eric schob Luke gegen das Tor. Es war mit Ketten gesichert, und die Glieder klimperten, als Luke dagegen stolperte.
    »Umdrehen.«
    Luke tat es, und Eric hielt sein Handy hoch.
    »Lächeln.«
    Luke tat es nicht.
    »Dieses Miststück soll sehen, dass ich dich in gutem Zustand abliefere. Jetzt lächle schon.«
    Er wurde also abgeliefert. Luke biss sich auf die Lippe, dann lächelte er.
    »Gut.« Eric drückte ein paar Tasten, während sein Blick zwischen
dem Handy und Luke hin und her ging. Luke schätzte, dass der Kiefernwald in einer Breite von zehn bis zwölf Metern für diese Straße abgeholzt worden war. Eric konnte ihn leicht niederschießen, bevor er die Bäume erreicht hätte.
    Eric hob das Handy ans Ohr. »Ich habe Ihnen ein Foto von Luke Dantry geschickt. Wo ist sie?«
    Eric hörte zu. »Ich hoffe, das stimmt«, sagte er und beendete das Gespräch.
    »Du hast die britische Frau angerufen«, sagte Luke.
    Eric gab keine Antwort. Er feuerte eine Kugel in das Schloss der Kette. Es zersprang in der stillen Nacht und schreckte die Vögel in den Bäumen auf. Eric wickelte die Kette ab und zog das Tor auf. Er holte eine kleine Taschenlampe hervor und forderte Luke mit einer Geste auf, hineinzugehen.
    Luke schlurfte vorwärts und wirbelte Steine mit den Schuhen auf. Die Straße sah aus wie geschaffen für einen unbemerkten Mord. Die einzigen Geräusche waren seine Schritte, das Rauschen des Windes und die fernen Eulenrufe. Die Nacht roch feucht, und der Lichtkegel der Taschenlampe tanzte vor seinen Füßen. Es begann zu regnen.
    »Wem hast du mein Foto geschickt?«, fragte er. Zuerst der tote Mann in Houston, jetzt er. »An wen werde ich übergeben?« Er versuchte es mit einer direkten Frage. »Ist es Jane?«
    Eric starrte ihn an und schüttelte den Kopf. »Du hast genug geredet, Punkt. Ab jetzt sagst du kein Wort mehr. Ich kann es nicht gebrauchen, dass du alles noch schlimmer machst für mich.« So als wäre Eric das Opfer, und nicht Luke oder der tote Obdachlose.
    Die Straße gabelte sich. »Geh nach links«, sagte Eric. »Und beeil dich. Los.« Er trieb Luke mit der Pistole zwischen den Schulterblättern an. Weiter vorne sah Luke ein Licht schimmern.

    Luke stolperte vorwärts, und Eric trieb ihn zur Eile.
    Plötzlich öffneten sich die Bäume zu beiden Seiten, und eine kleine Hütte erschien auf der Lichtung. Aus einem kleinen Fenster neben der Tür leuchtete ein schwaches Licht hervor.
    Eric ließ ihn stehen bleiben, als sie die Tür erreichten. Er trat einen Blumentopf um, in dem Rosmarin vertrocknet war. In dem Lichtkegel erkannte Luke zwei Schlüssel - einen großen, der nach einem Haustürschlüssel aussah, und einen kleineren, wie man ihn vielleicht für einen Koffer verwendete.
    »Mach die Tür auf«, befahl Eric.
    Luke steckte den größeren Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür.
    Sie traten in einen dunklen engen Flur. Das schwache Licht kam von einer geschlossenen Tür zur Rechten. Eric legte - fast sanft - eine Hand auf seine Schulter und öffnete die Tür.
    Es war ein kleiner Raum, in dem es nach Reinigungsmittel und Schweiß roch. Eine Lampe stand in einer Ecke, in deren Schein Luke eine Frau auf einem Metallbett liegen sah. Sie war Mitte zwanzig und hatte dunkles Haar. Bekleidet war sie mit Jeans und einem dünnen Sweater. Ihr zerzaustes Haar hing ihr wirr ins Gesicht, und sie roch, als hätte sie sich seit Tagen nicht mehr

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