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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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den Augen zeugten von Erschöpfung.
    »Lass das los, was du in der Hand hast, Kumpel«, sagte Mouser.
    Luke ließ die schwere Dose auf den Fliesenboden fallen. Sie rollte vor Mousers Füße. Mouser lachte. »Mais, eine tödliche Waffe. Jetzt komm langsam raus. Hände auf den Kopf. Dann können wir plaudern.«
    Luke schüttelte den Kopf. Das Steakmesser in seinem Ärmel fühlte sich lockerer an, als ihm lieb war, es drohte jeden Moment herauszurutschen. Die Klinge lag kühl auf seiner Haut.
    »Wir müssen uns einmal in Ruhe unterhalten. Der Trucker
… das war nicht geplant«, sagte Mouser, so als wäre es kein Mord mehr, wenn man ein bisschen Reue zeigte. »Meine Partnerin war ein bisschen übereifrig.«
    Luke sagte nichts.
    »Ich will, dass du mir sagst, wer dich entführt hat.«
    Luke schwieg. Lass ihn reden, dachte er. Vielleicht erfährst du dann mehr.
    »Ich wiederhole mich nicht gern.« Mouser schlug ihm hart ins Gesicht. Der Schlag war so wuchtig, dass Luke das Gefühl hatte, es würde ihm das Fleisch vom Wangenknochen reißen. Luke krachte gegen den Kühlschrank, richtete sich jedoch gleich wieder auf.
    »Mord ist schlimmer als Entführung«, sagte Luke. »Ihr wolltet mich umbringen.«
    »Glaubst du? Ich persönlich wollte nur mit dir reden. Also. Dein Stiefvater will dich in einigermaßen gutem Zustand zurückhaben. Zwing mich nicht, dich windelweich zu prügeln, Junge.«
    »Henry macht sich momentan mehr Sorgen, dass ich ihm in den Arsch treten könnte, wenn ich ihn treffe.«
    »Ich hasse Familienstreitigkeiten. Also. Zu den Fakten.« Er hob die Hand wie zu einem erneuten Schlag und lachte, weil Luke zusammenzuckte. »Wer hat dich entführt?«
    »Ich kenne seinen Namen nicht.«
    »Nur einer?«
    »Ja.«
    Mouser sah ihn an, als wäre es ehrenrührig, sich von einem einzigen bewaffneten Mann entführen zu lassen. »Sag mir, wie er aussah.«
    »Okay, sagen wir, ich tu’s. Was passiert dann?«
    »Dann schlag ich dich nicht zu Brei, und ich bring dich zu deinem Stiefvater.«

    »Du wirst mich umbringen. Ihr habt es ja schon versucht. Ihr habt im Wald auf mich geschossen, und den Trucker habt ihr auch erschossen.«
    »Glaubst du das wirklich?«, fragte Mouser mit einem gekränkten Ausdruck. »Das war ein höllisches Gewitter. Du bist erschöpft. Du weißt nicht genau, was du eigentlich gehört hast.«
    Luke beschloss, Mouser so viel zu erzählen, dass er ihn vielleicht zum Reden bringen konnte, aber nicht so viel, dass er selbst überflüssig wurde. Eigentlich, stellte er fest, unterschied sich das kaum von den Online-Gesprächen, die er mit den Extremisten geführt hatte. Außer dass er sich statt eines Computerbildschirms einer Pistole gegenübersah.
    Luke räusperte sich. »Der Typ hat am Flughafen auf mich gewartet. Er hat mich gezwungen, nach Houston zu fahren; er hat diesen Penner erschossen.« Er hielt einen Moment inne. »Weißt du, wer der Penner war?«
    »Sprich weiter«, forderte Mouser ihn auf, »sonst brech ich dir die Nase. Mit deiner Maisdose.«
    Erster Versuch abgewehrt. »Er hat jemanden angerufen, und dann sind wir zu der Hütte gefahren. Er hat mich fotografiert und das Foto jemandem gemailt. In der Hütte war eine Frau ans Bett gekettet. Er hat sie befreit und dafür mich dortgelassen. Dann hat er meinen Stiefvater angerufen. Der mich aber im Stich gelassen hat.«
    »Ja, das ist eine richtige griechische Tragödie in eurer Familie. Was war sonst noch?«
    »Er ist nicht mein Vater. Mein Vater ist tot.«
    »Mir doch egal. Jeder stirbt mal.« Mouser schlug ihn erneut ins Gesicht; der Schmerz durchzuckte seine Wange bis zum Hals hinunter. Er trat ganz nah zu ihm, sein Atem roch säuerlich. »Bleiben wir beim Thema.«

    »Er hat einmal einen Anruf bekommen, von einer britischen Frau.«
    Mouser runzelte die Stirn. »Wer ist sie?«
    Luke beschloss, Janes Namen für sich zu behalten. Wenn er zu viel preisgab, wurde er vielleicht nicht mehr gebraucht. »Das weiß ich nicht. Er hat nie einen Namen erwähnt.«
    »Beschreibung deines Entführers«, sagte Mouser und hob die Pistole. Er richtete sie jedoch nicht auf Luke, sondern begutachtete sie, als würde er den blanken Stahl bewundern.
    Luke atmete tief durch. Eric war groß; Luke sagte, er sei mittelgroß gewesen. Eric hatte schwarzes Haar; Luke beschrieb es als dunkelblond und schütter. Eric sprach ohne Akzent, also gab ihm Luke einen ausgeprägten Bostoner Akzent.
    »Ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Mouser und drückte ihn auf einen Stuhl am

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