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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Küchentisch. Er griff in seine Jackentasche und gab Luke ein Schwarzweißfoto, vom Computer ausgedruckt. Es war Eric.
    Mouser setzte sich ihm gegenüber. »Also. Überdenk deine Beschreibung nochmal. Denk scharf nach. Kommt der dir irgendwie bekannt vor?«
    »Nein.«
    Mouser lächelte. »Du bist doch Psychologe, nicht wahr? Du weißt, dass es äußere Anzeichen gibt, wenn jemand lügt. Eine kleine Bewegung der Augen, ein Zucken am Mund. Man sieht’s besonders deutlich bei erschöpften Leuten, oder bei solchen, die zu gebildet sind.« Nun richtete er die Pistole direkt auf Luke. »Ja oder nein - hast du den Kerl schon mal gesehen?«
    »Ja.« Er starrte auf die Waffe und fragte sich, ob ihm die Antwort eine Kugel in die Brust einbringen würde.
    »Hat er von Geld gesprochen?«
    »Nur die aberwitzige Summe, die er von Henry wollte.«

    »Hat er irgendwelche Namen erwähnt? Daten? Hat er eine Road erwähnt? Vielleicht das Wort Hellfire?«
    Jetzt entscheidet es sich, ob er dich am Leben lässt oder nicht, dachte Luke. Er biss sich auf die Lippe. »Ich … ich kann mich nicht mehr erinnern, was er alles gesagt hat, vor allem nicht, wenn du mit der Pistole auf mich zielst …«
    »Ich lass dich am Leben, Luke. Vertrau mir. Henry will dich unbedingt wiederhaben, damit er dir alles erklären kann.«
    Vertrau mir. Das würd ich gern, dachte Luke. Henry hatte das Gleiche zu ihm gesagt, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Vertrau mir, wir können die Welt verändern. Eric hatte es auch gesagt, als er ihm versicherte, dass er freikommen würde, wenn er sich nicht wehrte. Diesen Leuten durfte man nicht vertrauen. »Sag mir, hab ich dich für Henry im Internet gefunden?«
    Mouser studierte ihn. »Ich verschwende nicht viel Zeit im Web. Andere schon, ich nicht. Welche Namen hat er erwähnt?«
    »Namen. Ja. Aber … lass mich nachdenken.« Er spürte das Gewicht des Messers, das er im Ärmel verborgen hatte.
    »Konzentrier dich. Du bist doch angeblich so ein kluger Junge.«
    Luke beugte sich über den Tisch. Er ließ die Arme sinken und tat so, als würde er zittern, während das Messer langsam in seine Hand glitt, unter der Tischplatte.
    »Er hat von meinem Stiefvater gesprochen … und auch von einer Night Road, aber ich weiß nicht, was er damit gemeint hat - das war ein Name, den ich mir für Henry hab einfallen lassen …«
    »Hat er das wirklich erwähnt?«
    »Ja, und auch was von Hellfire … ist das ein Codewort?« Das war gelogen, aber es zeigte Wirkung.

    »Erzähl mir genau, was er gesagt hat.« Mousers Stimme klang nun gar nicht mehr cool.
    Unter dem Tisch rutschte der Griff des Messers in Lukes Hand. Plötzlich kam Angst in ihm hoch und ließ ihn zögern. Du hast ein Messer, er hat eine Pistole. Was glaubst du, wie das ausgehen wird? … »Kann ich Papier und Kugelschreiber haben, um alles aufzuschreiben, was mir einfällt?«, fragte er mit betont weinerlicher Stimme.
    Mouser stand auf und ging an Luke vorbei zu den Küchenschränken, und Luke rammte ihm das Messer ins Bein.
    »Gott!«, schrie Mouser und krümmte sich überrascht. Seine Hand griff instinktiv nach dem Messergriff. Doch als Luke an ihm vorbeirannte, ließ Mouser das Messer los und packte Luke mit stählernem Griff am Hals. Seine Fingerspitzen krümmten sich zu einer Klaue, mit der er Nerven und Halsschlagader einquetschte.
    Der Schmerz verschlug ihm den Atem. Luke streckte die Hand nach dem Messer aus und drehte den Griff herum, und Mouser ließ ihn mit einem Aufschrei los.
    Luke hastete durch die Küche und schnappte sich die schwere Dose, die er zuvor hatte fallen lassen, und er warf sie mit aller Kraft. Die Dose traf Mouser an der Stirn, als er sich gerade hochrappeln wollte. Er sank erneut zu Boden und starrte auf die Fliesen, so als verstünde er nicht, was in der vergangenen Minute abgelaufen war.
    Luke riskierte nicht, dem Mann noch einmal nahezukommen; es war ihm eine Lehre, was er in der Auseinandersetzung mit Snow erlebt hatte. Er hatte nur einen Gedanken: rennen. Er lief zur Tür hinaus. Kein Auto. Was bedeutete, dass Snow wahrscheinlich die Straße am Fluss auf und ab fuhr, um ihn zu suchen.
    Er lief in den dichten Wald hinein.

12
    Das Warten bedeutete die Hölle für Henry Shawcross. Die Polizei war weg, und er hatte die Anrufe der Presse ignoriert, nachdem er sein kurzes Statement abgegeben hatte, das sich nicht vermeiden ließ, nachdem ihm ein Reporter die Bilder von den Todesschüssen in Houston gezeigt hatte. Er war zutiefst

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