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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Antwort schien die Frau zufriedenzustellen. »Nun, ich hoffe, die kriegen das mit dem Strom schnell wieder hin. Wir haben halbfertige Schweinekoteletts in der Pfanne.«
    »Ich hab dir ja gesagt, wir sollten sie in den Backofen schieben«, meinte die andere Frau. »Da wären sie längst fertig und würden auch warm bleiben.«
    Die erste Frau brummte, aber zustimmend. Doch sie tat
Mouser einen großen Gefallen: Sie richtete ihre Taschenlampe auf jeden, der von der Treppe in den Eingangsbereich kam, verlässlich wie ein Wächter. So würde er Eric und Aubrey sehen, bevor sie ihn sahen, und sie würden für ein, zwei Sekunden geblendet sein. Seine Hand in der Jackentasche hielt eine Glock 18. Er konnte die Frau sofort töten und Eric irgendwohin entführen und ihn verhören. Wenn die beiden älteren Frauen ihm dabei im Weg sein sollten - nun, dann würde er keine Rücksicht auf sie nehmen. Dunkelheit und Chaos gaben ihm genug Deckung, um mit Eric zu entkommen.
    Dann würde er dafür sorgen, dass sie das Geld erhielten, und das Problem war gelöst. Er konnte Snow an einen sicheren Ort bringen, und sie konnten endlich beginnen, die Welt neu zu gestalten. Mit Hellfire würden sie den Moloch in die Knie zwingen.
    Früher oder später mussten die Zielpersonen herunterkommen.
    Zehn Minuten verstrichen, und sie waren immer noch nicht aufgetaucht.
    Die Treppenhaustür öffnete sich erneut, und die alte Frau richtete ihr Licht auf einige unbekannte Gesichter. Vielleicht hatte er sich zu sehr auf die Frage konzentriert, wie er mit Eric möglichst schnell aus dem Haus verschwinden konnte. Es musste auch einen anderen Weg geben. Rasch ging er zur Treppe hinüber.

22
    Es musste passiert sein, als Eric die Taschenlampe geholt hatte, dachte Luke. Vielleicht hielt Aubrey eine Pistole in der Wohnung versteckt, und Eric hatte sie sich zusammen mit der Taschenlampe geschnappt.
    »Aubrey, komm her«, sagte Eric.
    Sie rührte sich nicht. »Das ist verrückt, Eric. Bitte - hör auf.«
    »Ich werde nicht zur Polizei gehen. Und du auch nicht. Wenn er weg ist, sind wir frei.«
    »Frei?«, sagte Luke.
    »Sie sind nicht wegen uns hier. Sie wollen ihn.«
    »Bullshit. Sie wollen Eric und ihre fünfzig Millionen, das weiß er selbst am besten«, erwiderte Luke. »Darum hat er gesagt, er will mit ihnen reden. Oder er hatte vor, dich ganz einfach im Stich zu lassen, Aubrey, und abzuhauen.«
    »Das ist eine Lüge!«, rief Eric.
    »Eric, hör auf«, wiederholte Aubrey.
    »Wechsle jetzt nicht die Seite, Aubrey, nach allem, was ich für dich getan habe.«
    Luke leuchtete in ihr Gesicht und sah, dass ihr Blick zornig war. »Du bist ein Arschloch, Eric«, sagte sie. »Ich hätte längst mit dir Schluss machen sollen. Du bist kein Held.«
    »Hört auf, wir brauchen einander«, warf Luke ein.
    »Verschon mich mit diesem Quatsch, von wegen zusammenarbeiten«, erwiderte Eric. »Aubrey, geh von ihm weg.«

    »Und wohin sollen wir fliehen?«, zischte Aubrey, ohne von Lukes Seite zu weichen. »Wo sollen wir uns verstecken? Wie sollen wir denn so leben? Es gibt keinen Platz auf der Welt, wo wir ein normales Leben führen können.«
    »Ich hätte dich in der Hütte sterben lassen können.« Da war keine Wärme mehr in Erics Stimme, aber auch kein Zorn, nur noch Verzweiflung und Bitterkeit. »Ich habe für dich alles aufgegeben. Obwohl du mich verlassen hast.«
    »Eric, es ist noch nicht zu spät.«
    »Ich habe einen Menschen für dich getötet! Herrgott, das lässt sich nicht rückgängig machen. Ich hab ihn umgebracht.«
    »Unter Zwang. In einer extremen Stresssituation«, erwiderte Aubrey und fügte mit sanfter Stimme hinzu: »Aber so kannst du unser Leben nicht retten.«
    »Gib mir die Pistole«, sagte Luke.
    »Ich weiß, dass du im Grunde ein guter Mensch bist, Eric«, redete sie ihm zu. »Ich weiß, dass du Angst hast. Ich weiß, was du für dich und mich wolltest. Aber so geht das nicht …«
    Luke richtete das Licht auf Erics Gesicht, in der Hoffnung, ihn zu blenden und seine Entschlossenheit zu brechen. »Wir müssen hier raus. Angenommen, sie wollen dich aus dem Versteck treiben und dich zwingen, ihnen zu sagen, wo das Geld ist. Das hieße, dass sie unten in der Eingangshalle oder draußen auf der Straße warten.« So ähnlich hatte er sich vor vielen Jahren gefühlt, als er von zu Hause weggelaufen war und sich etwas zu essen stehlen musste. Wenn man sich versteckte, dann brauchte man einen Platz, wo einen keiner vermuten würde. »Wir müssen einen

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