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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Entsetzen ließ seine Stimme immer schriller werden.
    »Wir müssen hier raus«, sagte Aubrey mit stählerner Ruhe.
    Luke ging zum Fenster. »Sie können den Strom nicht im ganzen Viertel abgedreht haben.« Doch das einzige Licht, das er sah, war ein fernes Schimmern einige Straßen entfernt. Heiliger Gott. Seine Verblüffung wich einem unmittelbaren Gefühl der Bedrohung.
    Draußen auf dem Flur hörten sie immer mehr Stimmen, die Leute kamen aus ihren Wohnungen, um sich an die Nachbarn zu wenden.
    »Sie könnten auf dem Flur auf uns warten«, meinte Luke.

    »Es gibt keine Feuertreppe«, sagte Aubrey.
    »Der Fenstersims ist breit genug - vielleicht …«, überlegte Eric.
    »Bist du verrückt?« Luke packte ihn am Arm. »Wir klettern sicher nicht draußen an der Fassade herum.«
    »Du hast keine Ahnung, was uns erwartet. Diese Leute - sie sind brutal.«
    »Gehen wir, bitte«, drängte Aubrey, und nun klang ihre Stimme doch ängstlich.
    »Nimm sie mit«, sagte Eric. Er ging in die Küche, wühlte in einer Schublade und zog eine Taschenlampe hervor. »Sie wollen mich, sie wollen das Geld. Nimm sie mit. Sie sollen mich jagen.«
    »Nein. Du begleitest uns«, beharrte Aubrey. »Ich lass dich nicht allein.« Sie klang empört über den Vorschlag.
    »Ich kann nicht. Ich bleibe hier und schließe einen Deal mit der Night Road.«
    Das Geld war für die Night Road der Schlüssel zum Überleben, dachte Luke. Sie brauchten das Geld, um ein noch viel größeres Inferno als den Bombenanschlag auf den Zug zu entfesseln. Es durfte ihnen nicht in die Hände fallen, also musste Eric mit ihnen kommen.
    »Vergiss es, Eric, wir gehen gemeinsam.« Luke öffnete die Tür. Die meisten der Hausbewohner standen im Dunkeln beisammen, einige von ihnen mit Taschenlampen. Luke hörte Gelächter, das Knallen einer Bierdose, die geöffnet wurde; die Leute machten das Beste aus dem Stromausfall, sie wollten nicht allein im Dunkeln sitzen.
    Luke nahm Aubreys Arm - nur mit ihr konnte er sich sicher sein, dass Eric bei ihnen blieb. Sie zog ihren Arm nicht zurück, als sie über den Flur gingen.
    »Die Treppe ist weiter vorne links«, sagte Aubrey.

    Sein Lichtkegel fand die Tür. Er öffnete sie vorsichtig. Das Treppenhaus lag stockdunkel da.
    Luke musste mit dem Schlimmsten rechnen. Wo würden sie zuschlagen? Die Treppen und Gänge waren im Moment stark bevölkert, und Mouser und Snow konnten keine Zuschauer gebrauchen. Über die Treppe gelang man direkt zur Haustür. Er stellte sich den kleinen Eingangsbereich vor - die Treppe ganz links, den altmodischen Fliesenboden, die Ausmaße des Raumes. Wenn man jemandem auflauern wollte, dann würde man das vorne bei der Haustür tun. In der allgemeinen Verwirrung wären Snow und Mouser binnen Sekunden draußen auf der Straße.
    Er blieb stehen, so dass Aubrey in ihn hineinlief.
    »Wir gehen nur bis zum ersten Stock - nicht in die Eingangshalle.«
    Sie stiegen die Treppe hinunter und öffneten die Tür zum ersten Stock; der Flur war leer.
    »Gibt es hier einen Hinterausgang?«
    »Nur durch die Eingangshalle. Hier oben nicht.«
    »Halt«, sagte Eric. Luke richtete das Licht auf sein Gesicht, und Eric blinzelte.
    »Ich werde mit den Leuten reden, die hinter uns her sind. Ich werde einen Deal aushandeln.« Eric klang nun wieder selbstbewusster.
    »Sie werden nicht lange verhandeln.«
    »Mit mir schon. Und ab jetzt sage wieder ich, wie wir’s machen. Tut mir leid, Luke.«
    »Rede später mit ihnen«, sagte Aubrey, »jetzt gehen wir lieber. Bitte.« Dann stockte ihr der Atem, und im Lichtstrahl der Taschenlampe sah Luke die Pistole in Erics Hand.

21
    Während Mouser in der Eingangshalle stand und auf seine Ziele wartete, wurde ihm klar, dass er ein großes Problem nicht bedacht hatte.
    Leute mit Taschenlampen in einem dunklen Gebäude leuchten allen, die ihnen begegnen, ins Gesicht, weil sie wissen wollen, mit wem sie’s zu tun haben. Sie erwarten, einen Nachbarn zu sehen oder einen Wartungstechniker, und sie misstrauen grundsätzlich anderen Leuten, die sie nicht kennen. Mouser zog sich hinter eine Säule zurück.
    Zwei ältere Frauen standen in der Eingangshalle und machten ihrem Ärger darüber Luft, dass das Abendessen ruiniert war. Eine der beiden leuchtete ständig in seine Richtung.
    »Verzeihung«, fragte sie schließlich. »Wohnen Sie auch hier im Haus?«
    »Nein, Ma’am, aber eine Freundin von mir - und sie hat gesagt, ich soll hier unten warten.«
    »Wer ist Ihre Freundin?«
    »Grace Crosby.«
    Die

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