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Vertrau mir

Vertrau mir

Titel: Vertrau mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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ansehnliche Brüste straffte. Die Jeans passte Maike etwas zu gut. Sie war ihr ein wenig zu eng. Maike sah darin super sexy aus. Anna konnte nicht anders. Sie musste Maike anstarren. Natürlich entging Maike das nicht. Ein verdutzter Blick traf Anna. »Können wir dann?« fragte Maike und versuchte, sich nichts von ihrer Verblüffung anmerken zu lassen.
    Anna schluckte kurz. »Ja, sicher. Wir fahren mit meinem Wagen.«
    Maike folgte Anna wortlos. Immer noch perplex, setzte sie sich neben Anna auf den Beifahrersitz. Sie ahnte ja nicht, jedenfalls nicht bis eben, dass Anna auf Frauen stand. Aber woher auch. So etwas stand nicht in den Akten, und sie kannten sich noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden . . .
    Anna saß hinterm Steuer. Sie sah auf die Straße, hatte kein Wort gesprochen, seit sie losgefahren waren. Maike musterte sie verstohlen von der Seite. Anna bemerkte es, blickte sie an. Nur kurz. Dann wandte sie den Blick sofort wieder auf die Straße.
    »Was ist?« fragte sie leicht gereizt.
    »Nichts«, erwiderte Maike möglichst gelassen. Sie wusste genau, worauf Annas Frage abzielte. Und dass die irgend etwas sagen musste. Nicht nur, um ihr eigenes Gefühl der Befangenheit aufzulösen, sondern um zu ergründen, wie groß Maikes Verwirrung wohl war. Denn dass sie Annas Blick bemerkte und darüber überrascht war, das konnte Anna nicht entgangen sein. Warum hattest du dich auch nicht besser im Griff, Maike!? Jedenfalls darfst du Anna auf keinen Fall spüren lassen, dass ihr Blick, besser die Botschaft, die darin lag, dich ebenso aus dem Konzept gebracht hat wie Anna die Tatsache, dass sie diesen Blick nicht zurückhalten konnte . Das wäre nur peinlich für Anna. Dabei bestand nicht der geringste Grund dafür. Nicht ihretwegen.
    Maike hätte Anna das sagen können, wusste aber nicht, ob das ihr Verhältnis verbessern oder eher verschlechtern würde. Deshalb ließ sie es. Noch mehr Anspannungen wollte sie in jedem Fall vermeiden. Also fragte Maike einfach: »Wie weit ist es noch?«
    »Wenn Sie es sich anders überlegt haben, fahren wir zurück. Sie brauchen es nur zu sagen«, bot Anna sofort an.
    Maike grinste in sich hinein. Ja, ja, das hättest du gern. »Keinesfalls«, sagte sie. »Wir machen es wie abgesprochen. Ich habe den Nachmittag mit Recherchen zum Tierschutz verbracht. Ich bin gut vorbereitet.«
    »Und was haben Sie recherchiert?« wollte Anna wissen.
    »Ehrlich gesagt, kann ich Sie jetzt besser verstehen. Die Berichte und Bilder, die ich auf diversen Internetseiten fand, waren durch die Bank weg schrecklich. Ob nun bei der Zucht oder in Labors – offensichtlich herrscht weite Strecken absolute Gleichgültigkeit, bis hin zur Brutalität, im Umgang mit den Tieren. Wen wundert es, dass sich bei einer Reihe von Leuten Wut anstaut, wenn ihre Hinweise auf die Missstände konsequent ignoriert werden.«
    Schweigen.
    »Tun Sie mir einen Gefallen?« fragte Anna plötzlich ernst.
    Maike sah sie verwundert an. »Aber ja, wenn ich kann.«
    »Rufen Sie mich hinterher an. Dann weiß ich, dass alles in Ordnung ist.«
    »Jetzt übertreiben Sie aber. Glauben Sie, man fängt mich dort weg?« Maike schüttelte den Kopf. »Ich werde lediglich mit ein paar Leuten sprechen. Mich umhören. Mehr passiert nicht. Außerdem ist noch ein Kollege vor Ort.«
    »Wenn Sie mir sagen, mit wem Sie Kontakt bekommen haben, kann ich Ihnen vielleicht sagen, wie Sie sich am besten verhalten.«
    Das war ein Argument , dachte Maike. Und natürlich wusste Anna das. Sie war ja nicht dumm, hatte sich auf sie eingestellt. Zielsicher fand Anna den einfachsten Weg, ihre Bitte erfüllt zu bekommen. Sie rieb ihr einfach den praktischen Nutzen unter die Nase. »So gesehen . . .«, sagte Maike.
    Um Annas Mund legte sich ein Schmunzeln. »Ich nehme an, das ist ein Ja?«
    Maike nickte. »Ja.«
    »Gut.« Anna klang zufrieden. »Wir sind übrigens da.« Das Lokal lag vor ihnen. Anna hielt den Wagen an.
    »Warten Sie etwa eine viertel Stunde, bis Sie ins Lokal nachkommen«, instruierte Maike Anna. »Und geben Sie sich Mühe. Unser Streit muss echt aussehen.« Sie öffnete die Tür, stieg aus und wandte sich noch einmal zu Anna.
    »Und Anna . . .« Maike stockte, wusste nicht so recht, wie sie es ausdrücken sollte. »Ich . . . ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen. Sie haben was gut bei mir.«
    »Bis gleich«, erwiderte Anna nur.
    Maike betrat das Lokal, sah sich mit einem kurzen Blick um. Lediglich eine Handvoll Tische war besetzt. Zwei Leute

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