Vertrau mir
nichts gewesen?«
Maike nickte, von ihrer Eingebung begeistert. »Wäre doch möglich. Die Gruppe hat diese Aktion genauestens vorbereitet, nichts dem Zufall überlassen. Aus dem, was ich bisher hörte, kann ich schließen, dass es Methode hat, Leute in alle möglichen Firmen einzuschleusen und bei Bedarf in Aktion zu setzen.«
»Krummbiegel«, sagte Wallbach, »rufen Sie alle Taxiunternehmen an und fragen nach den weiblichen Mitarbeitern. Egal wie viel, besorgen Sie Fotos und legen Sie die dem Pförtner vor. Sollte er die Dame identifizieren, bringen Sie sie her.«
Wallbach stand auf. »Na ja, viel ist das nicht. Deshalb bleibt alles vorläufig wie gehabt. Sie, Frau Roloff, spielen Tierschützer. Binder und Grewe folgen der Schrader. Hoffen wir, dass sich bald was tut, das uns weiterbringt.«
Anna begleitete das Ehepaar, das gekommen war, um sich die Hunde anzusehen, zum Auto. Sie hätten Cico am liebsten gleich mitgenommen. Als Anna ihnen sagte, dass der Hund nur mit seiner Schwester zusammen abgegeben wurde, entschieden sie sich dann für Ringo, einen Golden Retriever. Das erlebte Anna nicht zum ersten Mal. Zwei Riesenbabys war eben eines zu viel. Doch konnte sie es nicht über sich bringen, die beiden zu trennen. Sie war überzeugt, damit auch im Interesse der Hunde zu handeln. Es war dennoch schade für die beiden. Tröstlich, dass es fast immer einen lachenden Dritten gab. Heute war das Ringo.
Anna ging zurück zum Freigehege der Hunde. Cico und seine Schwester kamen zu ihr, kaum dass sie ins Gehege trat. Sie strich ihnen über die Köpfe. »Tja, hat wieder mal nicht geklappt, was?« Die beiden wedelten mit den Schwänzen. Wussten sie, worum es ging? Ja, Anna bezweifelte es nicht. Aber es schien ihnen wenig auszumachen, dass sie hierblieben. Im Gegenteil. »Ich habe euch wohl zu sehr verwöhnt?« Cica sprang an Anna hoch, weil sie spielen wollte. Das war ihr Antwort genug. »Wenn ihr so weitermacht, werdet ihr ewig hierbleiben.« Auch diese »Drohung« beeindruckte wenig. Anna nahm einen herumliegenden Stock auf, zeigte ihn den beiden und warf ihn so weit sie konnte weg. Wie vom Hafer gestochen rannten die Hunde los. Cico war eine zehntel Sekunde eher bei dem Stock, nahm ihn geschickt ins Maul und rannte zu Anna zurück. Dicht gefolgt von Cica. Anna lobte die beiden ausführlich, warf den Stock erneut. Diesmal war Cica die Siegerin im Wettlauf. So wiederholten sie das Spiel noch einige Male.
»Ihr amüsiert euch ja prächtig«, hörte Anna Maikes frohe Stimme in ihrem Rücken. Sie drehte sich um. »Was führt dich denn schon wieder hierher? Ich dachte, du wärst jetzt freiberufliche Putzfrau«, begrüßte sie Maike zurückhaltend.
»Das hört sich ja an, als wärst du meiner überdrüssig.« Maikes strahlendes Gesicht kam näher. »Was soll ich denn davon halten?«
Sie betrat ebenfalls das Gehege, und besonders Cica schien das zu freuen. Die Hündin überrannte Maike fast. Maike kniete sich vor Cica nieder, kraulte sie hinter den Ohren. »Deine treuen schwarzen Augen machen mich ganz schwach.« Sie balgten einen kurzen Moment miteinander. Binnen Sekunden büßte Maike die Blütenfrische ihrer Markenjeans und ihre Frisur ein. Anna konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Maike nahm das Malheur gelassen. »Das lässt sich ja wieder richten. Kann ich mal dein Bad benutzen?«
Sie gingen zum Haus. Maike verschwand im Badezimmer, Anna machte Kaffee.
»Die Flecken ließen sich einfach rauswaschen. Ich habe die Hose in den Trockner gelegt. In fünfzehn Minuten ist sie sicher fertig.« Maike stand mit nackten Beinen vor Anna. Ihre Bluse reichte gerade bis in Höhe Pobacken. Anna spürte, wie sie rot anlief. Dabei wäre es an Maike gewesen, dies zu tun. Doch die setzte sich lässig auf einen der Stühle. »Kaffee! Toll. Gerade das, was ich brauche.« Sie griff nach der Tasse. »Dann können wir gleich über mein eigentliches Anliegen reden. Denn wie du dir sicher denken kannst, bin ich nicht hergekommen, um mich im Schmutz zu suhlen und anschließend halb entblößt vor dir zu sitzen.«
»Wobei Letzteres sehr reizvoll ist«, rutschte es Anna heraus.
Maikes Augen blitzten kurz auf. Sie streckte eines ihrer nackten Beine aufreizend von sich und Anna entgegen. »Und wenn du nun die Gelegenheit bekämest, was würdest du tun?« fragte sie gedehnt.
Natürlich scherzte sie. Anna wusste das. Trotzdem musste sie schlucken. »Normalerweise würde ich sie ergreifen. Aber in diesem speziellen Fall, denke ich, ist es
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