Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertrau mir

Vertrau mir

Titel: Vertrau mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
an. Die nickte. Sie hatten definitiv den richtigen Wagen erwischt. »Alles in Ordnung«, sagte Claudia. »Sie können die Tür wieder schließen und mit mir kommen. Nur noch ein kurzer Check der Papiere, und Sie können weiterfahren.«
    Sie ging mit dem Fahrer zu dem mit Absicht abseits geparkten »Dienstwagen«. Als sie dort ankamen, ließ Maike wie vereinbart den Motor des Kleintransporters an. Fragend schaute der Fahrer in ihre Richtung. Deutlich verunsichert ging er ein Stück zurück zu seinem Fahrzeug. Claudia rief ihn bestimmt zu sich. Schon erstaunlich, was eine Uniform so ausmacht. Der Mann folgte ihrer Aufforderung. Claudia lenkte den Fahrer ab, so dass Maike sich in den Wagen setzen und losfahren konnte. Im Rückspiegel verfolgte sie, was geschah.
    Als der Mann sah, wie sich sein Transporter plötzlich in Bewegung setzte, lief er los. Er gestikulierte und rief. Maike fuhr stur weiter. Jetzt ging dem Mann wohl auf, dass er auf den Pott gesetzt worden war. Er rannte los, hinter seinem LKW und Maike her.
    Claudia sprang in ihren PKW, startete und fuhr, was das Zeug hergab. Sie bemerkte wohl zu spät, dass der Brummifahrer mitten im Lauf innehielt und sich ihrem Auto zuwandte. Er lief direkt darauf zu, wollte sie offensichtlich zwingen anzuhalten. Gott sei Dank war Claudia noch weit genug weg, um bremsen zu können. Nun brems doch schon, verdammt! Der Wagen wurde kein bisschen langsamer. Im Gegenteil. Maike hörte das laute Aufheulen des Motors. Der Aufprall war dumpf. Der Mann schleuderte hoch und zur Seite. Dann schlug sein Körper auf den Asphalt.
    Maike bremste scharf, saß wie versteinert. Im Seitenspiegel sah sie, wie wieder Leben in den mächtigen Körper des Mannes kam. Er versuchte sich aufzurichten, es gelang ihm aber nicht. Als er den Kopf wandte, konnte Maike das Blut in seinem Gesicht sehen. Sie griff nach ihrem Handy, wählte die 112. »Verkehrsunfall auf dem Rastplatz am Kilometer zwölf auf der B3. Ein Mann wurde schwer verletzt. Kommen Sie schnell.« Maike legte auf, bevor sie jemand nach dem Namen fragen konnte. Fast im selben Moment hielt Claudias Wagen neben ihr. Sie bedeutete Maike, dass sie fahren sollte. Der Mann kümmerte sie nicht. Claudia fuhr los, Maike folgte ihr.
    Einige Kilometer weiter gab Claudia mit der Warnblinkanlage Zeichen. Sie hielten an, zogen die Uniformen aus, schmissen sie auf die Ladefläche des Kleintransporters. Maike sagte keinen Ton. Schließlich fiel Claudia auf, dass nur sie die ganze Zeit plapperte, wie großartig alles gelaufen war.
    »Was ist denn los?« fragte sie.
    »Du hast den Mann absichtlich angefahren!« fuhr Maike sie an. »Darüber hinaus ist das, was wir gemacht haben, Fahrerflucht.«
    »Hast du keine anderen Probleme?« entgegnete Claudia gelassen. »Er hat es ja überlebt.«
    Maike bemerkte ihren Fehler gerade noch rechtzeitig. Keinesfalls durfte sie Claudia zeigen, dass sie sich um den Fahrer des Transporters sorgte. »Verstehst du nicht!« ruderte sie volle Fahrt zurück. »Das gefährdet die ganze Aktion. Jetzt suchen die Bullen viel intensiver nach dieser Karre, als für uns gut ist.« Mit wütender Handbewegung wies sie zum Transporter.
    Claudia stutzte. »Verdammt, du hast recht. Daran habe ich nicht gedacht.«
    Den PKW, den Claudia fuhr und der geliehen war, übergaben sie am nächsten Rastplatz an ein Mitglied der Gruppe, welches ihn wieder abgeben sollte. Claudia fuhr jetzt mit Maike im Kleintransporter mit und wies den Weg.
    »Ich habe dich unterschätzt«, sagte sie. »Du bist klüger, als ich dachte. Keine naive Weltverbesserin oder blinde Fanatikerin, sondern jemand, der seinen Kopf anstrengt.«
    Maike beglückwünschte sich. Es hatte wohl Eindruck auf Claudia gemacht, dass sie diese so angefahren hatte. Überzeugte dies Claudia davon, dass sie kein Spitzel war? Dann hattest du in deiner Unbedachtheit unglaubliches Glück.
    »Fahr langsamer, wir biegen gleich ab«, dirigierte Claudia sie.
    »Wo? Ich sehe keine Abbiegung.«
    »Da.« Claudia deutete auf einen Waldweg etwa hundert Meter vor ihnen. Maike bremste, lenkte den Wagen gemäß Claudias Anweisung. Das Gelände wurde jetzt unwegsam. Etwa einen Kilometer lang wurden sie durchgeschüttelt, dann endete der Weg vor einem alten Jägerhof. Maike hielt an, der Wagen tuckerte im Leerlauf.
    »Fahr rauf«, sagte Claudia.
    Maike tat es. Der Hof sah verlassen aus. War hier das Basislager der Gruppe? Ein Jägerhof? Ausgerechnet! Radikale Tierschützer und Jäger waren erklärte Feinde. Die

Weitere Kostenlose Bücher