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Vertrau mir

Vertrau mir

Titel: Vertrau mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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doch eine einfache Lösung. Oder nicht?«
    »Ja, das wäre es«, gab Anna zu. »Aber die einfachste Lösung ist nicht immer die beste.«
    »Sehr philosophisch«, entgegnete Maike. Ärger mischte sich in ihre Stimme. »Was soll das bedeuteten?«
    Anna seufzte und versuchte, Maike ihren Standpunkt zu erklären. »Ich bin der Ansicht, dass man Geld und Beziehung voneinander getrennt halten soll.«
    »Prima«, erwiderte Maike. »Ich auch. Ich habe dich ja auch nicht gebeten, ein gemeinsames Konto bei der Bank zu eröffnen. Ich will dir lediglich helfen, eine kleine Krise zu überstehen. Ich biete dir ein vertraglich festgelegtes Arrangement. Du kannst eine Gebühr oder Zinsen zahlen, wenn du willst.«
    »Es bleibt dabei. Nein«, sagte Anna unnachgiebig.
    Maike fielen keine weiteren Argumente mehr ein. Dafür brach der Ärger nun deutlich aus ihr heraus. »Dann eben nicht«, sagte sie kurz angebunden und verließ missgestimmt das Zimmer. Bedrückt sah Anna ihr hinterher, ließ sie aber erst einmal in Ruhe. Anna hoffte sehr, Maike nicht allzusehr verstimmt zu haben. Ihre gemeinsame Zeit war zu rar, um sie im Missklang miteinander zu verbringen. Sie ließ eine halbe Stunde verstreichen. Dann ging sie hinaus, um Maike zu suchen, und fand sie im »Frettchenhaus«, wo sie das Gehege der kleinen quirligen Tieren aufräumte, während diese Maike als willkommene Abwechslung in ihr Spiel mit einbezogen.
    »Bist du immer noch sauer auf mich?« fragte Anna durch die Maschen des Geheges hindurch. Maike kehrte ihr demonstrativ den Rücken zu, sagte kein Wort. Anna wusste, was sie wissen wollte, nämlich dass Maike im Moment nicht mit ihr reden wollte. Also ging sie, um den Rasen zu mähen. Das würde eine reichliche Stunde dauern. Bis dahin fing Maike sich ganz sicher wieder. Dachte Anna. Aber falsch gedacht. Als sie im Anschluss ans Rasenmähen Maike suchte, stellte sie fest, dass Maikes Wagen nicht mehr auf dem Hof stand. Und mit ihm war natürlich auch Maike verschwunden.
    Maike fluchte auf dem Heimweg in sich hinein. Ging jetzt alles von vorn los? Schaltete Anna wieder auf Abwehr? Sollte sie sie erneut ständig bitten, ihr zu vertrauen? So hatte sich Maike das nicht vorgestellt. Anna fiel es nicht mal auf, wie sie ihr bei jeder Gelegenheit eines vor den Bug gab.
    Maike seufzte. Sie war nicht der Typ, sich ständig unterzuordnen, nachzugeben, den anderen gewähren zu lassen. Greta hatte gesagt, Annas Abwehr sei ihrer schlechten Erfahrung zuzuschreiben. Ja zum Teufel noch mal, dann musste Anna eben umlernen. Oder sollte sie ein Leben lang auf ihren Gefühlen rumtrampeln lassen? Sie hatte nämlich welche, wenn sie die auch nicht immer so offen zeigte. Wenn sie Rücksicht auf Anna nehmen sollte, dann sollte Anna gefälligst auch Rücksicht auf sie nehmen.
    Das alles hätte Maike Anna am liebsten an den Kopf geworfen, als sie sich stritten. Nur mit Mühe hielt sie die Worte zurück, denn sie wollte nicht riskieren, ihre gerade begonnene Beziehung zu zerstören. Vielleicht bist du ja zu ungeduldig? Ohne Zweifel war sich Anna der Problematik bewusst. Anna selbst sagte ja, dass es an ihr war, sich zu ändern. Du musst ihr eine Chance geben. Zum Umlernen braucht es eben etwas Zeit. So was geht nicht von heute auf morgen.
    Maike wusste aber von sich, dass sie ein Mensch war, der schnell Ergebnisse sehen wollte. Am besten von jetzt auf gleich. Und sie wusste, dass sie im Moment trotz allem Verständnis für Anna nicht in sehr rücksichtsvoller Stimmung war. So drehte sie Anna den Rücken zu, als die mit ihr reden wollte, und entschloss sich kurz darauf zu fahren. Das war im Moment das Beste. Wenn sie beide ihre Gemüter etwas abgekühlt hatten, würden sie noch mal über die Sache reden. Bevor Maike fuhr, schrieb sie einen Zettel, den sie Anna auf den Küchentisch legte. »Ich fürchte, ich streite mich ernsthaft mit dir, wenn ich heute bleibe. Deshalb fahre ich lieber nach Hause. Maike.«
    Zu Hause angekommen, hatte sich Maikes Gemütsaufregung bereits wieder etwas gelegt. Wie erwartet, und das war sehr gut, denn so fühlte sie sich in der Lage, vernünftig mit Anna reden. Maike wartete trotzdem bis zum Abend, bevor sie anrief.
    »Ravensburg«, meldete Anna sich mit ruhiger Stimme.
    »Hallo, ich bin es. Entschuldige, dass ich einfach so gefahren bin, aber ich . . .«
    »Hallo, schön deine Stimme zu hören«, unterbrach Anna Maikes Entschuldigung. »Geht es dir gut?«
    »Ja, soweit du meine Konstitution meinst. Mein Gemüt leidet

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