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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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bereits um sechs Uhr mit der Arbeit am Weinberg begonnen und war nun ziemlich müde. Die Sonne war unbarmherzig auf sie niedergebrannt und trotz einem hohen Sonnenschutzfaktor und einem riesigen Sombrero war ihr Gesicht leicht gerötet. Es war inzwischen Hochsommer und bis zur ersten Ernte war es nicht mehr lange hin.
Nun lag sie im Schatten der Weinreben, die gleich hinter dem Haus begannen und trank mit großen Schlucken aus dem Wasserglas.
Kathleen hatte ein leichtes Mittagessen gezaubert und Maura zum Ausruhen verdonnert, was dankbar angenommen worden war.
„Kind, es war von Mithelfen die Rede und davon, dass du dir Kost und Logis verdienen sollst! Da tut es ein Halbtagsjob auch. Außerdem hat der Arzt gesagt, du sollst dich erholen. Und du willst doch bald wieder ganz auf der Höhe sein, oder?“
Es gab nichts, was Maura mehr wollte. Je eher sie das Durcheinander in ihrem Leben wieder geordnet hatte, um so eher konnte sie zu Gabe!
Während sie vor sich hindöste, hörte sie einen Wagen vorfahren.
Sie hörte Richard mit einem Mann sprechen, die Stimme kam ihr irgendwie bekannt vor, aber die Worte verstand sie nicht.
Im nächsten Moment stand Richard auch schon mit sorgenvoller Stirn vor ihr. Sie sah ihn fragend an, dann setzte sie sich auf. Irgendetwas war nicht in Ordnung!
„Dad, was ist denn los? Wer ist da gekommen?“ Kathleen trat aus dem Haus und stellte sich neben Maura. Sie legte ihr die Hand auf die Schulter. Richard sagte grimmig:
„Maura, dein Anwalt ist da. Vincent Garibaldi! Er sagt, er hat ein Recht darauf dich zu sehen, weil er wissen muss, wie du nun weiter verfahren willst. Und ich kann natürlich verstehen, dass er in der Luft hängt. Er hat schon mehrmals angerufen, aber wir haben ihm gesagt, du wärst ein paar Wochen auf Kur und würdest dich bei ihm melden. Aber nun hat er Elaine erwischt und sie hat ihm gesagt, dass du hier bist.“
Maura war mit einem Schlag hellwach. Ihre Gebete waren erhört worden! Endlich würde alles in Bewegung kommen. Die letzten zwei Monate hatten ihr gut getan, aber sie brannte nun darauf, mehr zu erfahren.
„Maura, du musst ihn nicht sehen, wenn du dich der Sache noch nicht gewachsen fühlst! Das weißt du!“
„Oh, glaub’ mir, ich will diesen Mann sehen! Was muss ich über ihn wissen? Wie spreche ich ihn an?“
„Du nennst ihn Vincent, bist aber nicht sehr vertraut mit ihm, auch wenn er das gerne hätte. Ich glaube, dass er mehr sein will als ein Anwalt, aber wir haben noch nie festgestellt, dass du genauso denken könntest. Alles andere wird er dir sagen, er redet meist ohne Punkt und Komma. Aber, Maura, sei vorsichtig, er ist gefährlicher, als er aussieht! Bitte!“
Maura stand auf: „Würdest du ihn hierher bringen, bitte?“ Sie stellte einen der drei Stühle an dem kleinen Tisch etwas um, so dass der darauf Sitzende leicht geblendet würde, ohne jedoch ins Schwitzen zu geraten. Auf den anderen Stuhl bat sie Kathleen Platz zu nehmen. Sie setzte sich auf den Dritten.
Richard trat aus dem Haus und ihm folgte ein schlanker Mann, ein deutliches Stück kleiner als ihr Schwiegervater. Maura musterte ihn kurz. Die Stimme war ihr vage bekannt vorgekommen, nicht so der Mann – keine Erinnerung! Aber es half nichts! Maura stand auf, lächelte ihn an und streckte ihm die Hand entgegen.
Der Mann ergriff diese und behielt sie einen Moment zu lange in seiner, als es sich zwischen Anwalt und Klientin gehört hätte.
Vincent Garibaldi war immer noch ein Stückchen größer als die zierliche Maura. Er hatte dunkle, fast ölig wirkende Haare und schwarze Augen. Ein schmaler Schnauzer vervollständigt das Bild des aalglatten südländischen Typen. Er lächelte sie mit blitzenden weißen Zähnen an.
„Maura, meine Liebe! Wie konnten Sie sich so lange in Luft auflösen? Ich habe mir schon solche Sorgen gemacht. Keiner sagte mir, wo Sie sind. Geht es Ihnen denn gut? Auf jeden Fall sehen Sie blendend aus, meine Liebe!“
Maura lächelte ihn freundlich an. „Vincent, bitte verzeihen Sie mir diese Nachlässigkeit. Ich habe einfach Abstand gebraucht, um mein wahres Ich wieder zu finden. Ich hatte zu niemand Kontakt. Und das hat mir die nötige Ruhe gegeben.“
Richard grinste in sich hinein. Das wahre Ich wieder finden – gut formuliert!
„Maura, verzeihen Sie mir, dass ich Sie in dieser Ruhe mit etwas so Profanem behellige. Aber ich muss wissen, wie wir nun im Fall Bennett weiter verfahren wollen. Meine Notizen und Korrespondenzen dazu sind sehr

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