Vertraue mir (German Edition)
militärischen Ausbildung einige Kampftechniken. Und das ist wieder etwas, das bestimmt im Unterbewusstsein noch da ist. Vertraue mir, Mom! Ich komme da heil wieder raus.“
„Das hoffe ich, Schatz, das hoffe ich!“
Als Vincent Garibaldi die Tür seines Wagens öffnete, hielt Richard Callahan ihn mit einer kurzen Handbewegung davon ab, einzusteigen.
„Garibaldi, eins noch! Ziehen Sie Maura da nicht wieder in etwas hinein! Die Vergangenheit ist passé. Wenn ich höre, dass Sie sie zu irgendetwas überreden wollen, was sie in Schwierigkeit bringt, dann kaufe ich Sie mir! Sie haben schon genug angerichtet! Maura war nicht mehr sie selbst, seit Sie für sie gehandelt haben. Damit ist Schluss! Und lassen Sie die Finger von ihr, verstanden?“
„Eine ganze Menge Drohungen für einen harmlosen Abend, Mr. Callahan. Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe. Ich will Maura nur einen schönen Abend bescheren, das ist alles. Sie kann doch nicht immer hier auf dem Land versauern, sie gehört unter junge Menschen! Sie müssen endlich lernen, sie loszulassen! Sie haben sie nach Tims Tod einfach zu Ihrem Kind gemacht. Ich verstehe Ihre Ängste, aber bei mir ist sie sicher.“
Richard sah den anderen mitleidig an.
„Garibaldi, davon verstehen Sie nichts! Maura war schon vor Tims Tod unser Kind! Daran hat sich nichts geändert. Sie haben einfach keine Ahnung von unserer Familie. Und glauben Sie mir: Ich lasse Maura gerne los, wenn der Richtige kommt. Aber das sind nicht Sie! Also Finger weg und keine brenzligen Situationen, haben wir uns verstanden?“
Garibaldi kochte innerlich, aber er riss sich zusammen und antwortete mit unbeteiligter, aalglatter Stimme: „Vollkommen, Sir, wie gesagt, bei mir ist sie sicher.“
Dann schlug er Richard die Autotür vor der Nase zu und fuhr langsam durch den Torbogen hinaus, bemüht keinen Staub aufzuwirbeln, der sich über seinen schwarzglänzenden Wagen legen könnte.
Richard versuchte sich zu entspannen, aber es gelang ihm nicht. Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Irgendetwas hatte der Kerl vor! Jeder andere Mann wäre ihm, Richard, an den Kragen gegangen oder zumindest wütend geworden ob der Anschuldigungen. Garibaldi nicht, er wollte seinen Abend mit Maura nicht Gefahr bringen. Verdammt, was sollte er nur tun?
Am nächsten Abend fuhr Maura dann von Killarney los. Sie genoss die Fahrt, nachdem sie die sorgenvollen Mienen ihrer Schwiegereltern bei der Abfahrt verdrängt hatte. Sie fuhr mit offenem Verdeck, die Haare wirbelten um ihr Stirnband, welches sie brauchte, um überhaupt etwas sehen zu können. Sie hasste Kopftücher, das wusste sie sicher. Sie würde sich einfach vor dem Aussteigen nochmals kurz die Haare kämmen. Sie hatte ja keine großartig pflegeintensive Frisur.
Die einzige Konzession, die sie eingeräumt hatte, war, ihr Handy auf Vibrationsempfang zu lassen und anzurufen, wenn sie heimführe oder mit Garibaldi woanders hin ginge.
Egal zu welcher Zeit. Da hatte Richard nicht mit sich handeln lassen, sonst wäre der Abend ins Wasser gefallen.
Es war bereits halb acht, als sie über die Golden Gate fuhr. Die Sonne stand noch wie ein roter Ball am Himmel. Es würde eine wunderschöne Sommernacht werden, viel zu schön für eine Party. Aber sie wäre wundervoll, um mit Gabe am Strand spazieren zu gehen. Sie schluckte, als sie sein Gesicht vor sich sah und schwor: „Bald, Liebster, bald, bin ich wieder bei dir. Alles wird gut werden, es muss einfach!“
An der letzten Ecke vor dem Hotel hielt sie kurz an, entfernte das Stirnband und kämmte sich rasch, dann fuhr sie zum Eingang des „Sir Francis Drake“, eines der traditionsreichsten Hotels von San Francisco.
Garibaldi war bereits vor dem Pagen an ihrem Wagen und hielt ihr die Tür auf. Sie gab den Schlüssel ab, nannte ihren Namen und der Page parkte den Wagen an der Seite. Garibaldi sah sie bewundernd an. Sie trug ein leuchtend blaues ärmelloses Etuikleid mit einer durchscheinenden schwarzen Jacke darüber. Die Pumps waren ebenfalls blau und etwas extravagant in der Form. Ein zarter silberner Schmuck und eine silberne Tasche mit blauen Inlays passten genau dazu.
Sie wirkte nicht teuer gekleidet, aber geschmackvoll.
„Sie sehen wundervoll aus, Maura! Ich freue mich so, dass Sie da sind. Ich hatte schon Angst, dass Ihr Schwiegervater Sie nicht fahren lässt.“
Sie lachte, ließ ihn aber nicht aus den Augen.
„Ja, Dad ist sehr fürsorglich, aber er meint es nicht böse. Mir ging es
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