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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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keine Ruhe geben. »Es wäre besser, wenn du ihn nicht belästigst.«
    In Reeses Kiefer zuckte ein Muskel. Ihre Antwort gefiel ihm nicht. »Besser für dich?«
    »Besser für alle Beteiligten.« Warum hatte er ihr nur seine Hand entzogen? Ohne den beruhigenden Körperkontakt fühlte sie sich verloren. Sie legte die Hand auf seinen Unterarm und sprach genauso aufrichtig zu ihm, wie er es von ihr verlangte. »Wenn es tatsächlich so wichtig für dich ist, dann werde ich dir alles sagen. Ich schwöre es. Aber es wäre schön, wenn du mir auch nur annährend so viel Vertrauen schenken würdest, wie du es von mir verlangst.«
    »Verdammt.«
    Sie schmunzelte. »Ich weiß, du magst es nicht, wenn ich den Spieß umdrehe, aber du weißt, dass ich recht habe.«
    »Von wegen. Dieser Trace ist eine Unbekannte in der Gleichung.«
    »Er stellt aber keine Bedrohung dar«, erklärte Alice. »Weder für dich noch für mich.«
    »Das mag sein, aber ich mach mir lieber selbst ein Bild.«
    Nachdem er ihr noch hundert weitere Fragen gestellt hatte. »Warum?« Sie wollte Reese nicht ändern. Also musste sie lernen, ihn zu verstehen. »Weil du Polizist bist?«
    »Unter anderem, aber auch, weil ich dich beschützen will.«
    »Aber ich schwebe nicht in Gefahr.« Zumindest nicht im Augenblick.
    »Großer Gott, Alice, das kannst du nicht wissen.« Alice konnte ihm seine Anspannung deutlich ansehen. Tiefe Furchen durchzogen sein Gesicht, und jeder einzelne Muskel zeichnete sich deutlich auf seinen Armen ab. »Eine Frau ist tot, eine weitere auf der Flucht. Und du …« Er warf ihr einen wutentbrannten Blick zu. »Du manövrierst dich natürlich mitten in diese Geschichte hinein.«
    »Nichts davon hat etwas mit Trace zu tun.« Bisher. Doch wenn Trace zu dem Schluss kam, dass sie in Gefahr schwebte …
    Mist.
    Wieder etwas, das sie Reese wohl lieber erzählen sollte. Sie seufzte, und Reeses Anspannung verstärkte sich sogar noch mehr.
    »Na gut, dann schieß mal los.«
    Irgendwie war es auch schön, in den Genuss der ungeteilten Aufmerksamkeit eines Mannes wie Detective Reese Bareden zu kommen. »Es ist vollkommen sinnlos, dass du versuchst, dich mit Trace in Verbindung zu setzen. Wenn er keinen Kontakt wünscht, wird er deine Bemühungen ins Leere laufen lassen.«
    Reese musste an einer roten Ampel anhalten. Er wartete, dass sie weitersprach, und mahlte dabei mit dem Kiefer.
    »Wenn er allerdings mit dir sprechen will«, fuhr sie fort, »dann wirst du von ihm hören.«
    Reese richtete sich kerzengerade auf und sah Alice entgeistert an. »So einfach geht das?«
    »Ich hatte dir doch erzählt, dass er über gute Verbindungen verfügt. Heute hast du hautnah erlebt, wie hervorragend sie tatsächlich sind.« Die Ampel wurde grün, und Reese konzentrierte sich wieder auf den Verkehr.
    Er nickte grimmig, während er mit den Händen am Lenkrad spielte. »Er wollte nicht, dass man ihm nachspioniert. Darum hat er dafür gesorgt, dass die Ermittlungen offiziell unterbunden wurden.«
    »Stimmt.« Alice war klar, dass Reese trotzdem inoffiziell weitermachen würde.
    »Dann muss er Kontakte zu einigen hohen Tieren haben.«
    Reese betrachtete das Ganze noch immer aus der falschen Perspektive. Sein Misstrauen Trace gegenüber war unberechtigt. Oder vielleicht war er auch tatsächlich, wie er behauptet hatte, eifersüchtig auf ihn? Alice versuchte, ihn zu beruhigen. »Ich glaube zwar nicht, dass es so weit kommen wird, aber falls ich wider Erwarten von ihm hören sollte, sage ich dir sofort Bescheid.«
    »Selbst, wenn er es dir verbietet?«
    Sie strich mit den Fingern über seinen breiten Unterarm, spürte die weichen Härchen, seine warme Haut und seine gut definierten Muskeln. »Das würde er nicht«, behauptete sie schlicht.
    Reese stöhnte. »Meine Güte, du idealisierst ihn ja geradezu.«
    Natürlich. Trace war eben ein ganz besonderer Mensch.
    Reese ebenfalls. Und er war der Mensch, mit dem sie zusammen sein wollte. Heute, morgen – für immer.
    Ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. Die Erkenntnis, was sie tatsächlich für ihn empfand, überwältigte sie fast. Und die Unsicherheit, die diese Gewissheit auslöste. Sie musste wissen, wie es in Reeses Herzen aussah. Wenn er ihre Liebe nicht erwiderte … Das wäre tragisch. Sie hatte in ihrem Leben bereits genügend Dramen durchgestanden.
    »Könntest du vielleicht noch ein, zwei Tage darüber nachdenken und wenigstens
versuchen
, auf mein Urteilsvermögen zu vertrauen?« Er setzte zum Protest an, aber

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