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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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sie schnitt ihm das Wort ab. »Wenn du es dann immer noch wissen willst …«
    »Du meinst, ich
muss
es wissen.«
    »Wenn du es dann noch immer wissen musst, werde ich dir alles sagen.«
    Reese schwieg gedankenverloren und bog in die Straße zu ihrem Haus ein. »Unter einer Bedingung.«
    Ihr Herz schlug schneller. »Welche?«
    »Ich bleibe bei dir.«
    Sie spürte ein vertrautes Kribbeln zwischen ihren Beinen. »In meinem Bett?«
    Er lächelte vielsagend. »So wäre es mir am liebsten, aber die Entscheidung liegt bei dir.« Er rutschte auf dem Sitz zurück und streckte ein Bein aus. »Ich wollte damit eigentlich sagen, dass ich bei dir in der Wohnung bleiben werde.«
    »Oh.« Wie stellte er sich ihr Zusammenleben denn vor? Wie in einer Wohngemeinschaft? Nein, danke.
    Reese bemühte sich, sie zu überzeugen. »Ehe ich mir nicht sicher bin, dass dir keine Gefahr droht, möchte ich nicht, dass du alleine bleibst.«
    Ging das denn schon wieder los? »Wer soll mich denn bedrohen? Trace?«
    »Eigentlich dachte ich eher an diesen Abschaum, der Frauen als Drogenkuriere missbraucht.« Er schüttelte den Kopf und korrigierte sich. »Aber, ja, dein mysteriöser Retter kam mir dabei durchaus auch in den Sinn. Eigentlich jeder aus deiner Vergangenheit. Im Grunde sind alle verdächtig.«
    Alice leckte sich über die Lippen. »Wie lange, glaubst du, wird das dauern?«
    »Einige Tage. Mehrere Wochen.« Er blickte in den Rückspiegel und wechselte die Spur. »Lässt sich nicht genau sagen. In Fällen wie diesen könnten wir schon morgen einen Durchbruch schaffen. Die Ermittlungen könnten sich aber ebenso gut monatelang hinziehen.«
    Monatelang! Wenn nicht das Leben unschuldiger Frauen auf dem Spiel gestanden hätte, hätte sie auf Letzteres gehofft. »Verstehe.«
    Reese zog die Schultern nach hinten. »Wenn du Bedenken hast, solltest du nicht vergessen, dass ich auch noch meine eigene Wohnung habe und außerdem aufgrund meines Jobs manchmal den ganzen Tag nicht zu Hause sein werde. Ich werde dir nicht im Weg sein.«
    Warum fühlte er sich so unwohl? Er rutschte die ganze Zeit ruhelos auf seinem Sitz herum und schien nicht zu wissen, wo er mit seinem breiten Körper hinsollte. »Deswegen mache ich mir keine Sorgen.« Aber wenn er nur bei ihr bleiben wollte, um sie zu beschützen, sollte sie ihm dann überhaupt gestehen, dass sie ihn aus ganz anderen Gründen gern um sich hatte?
    »Die Gewissheit, dass Cash dir tagsüber Gesellschaft leistet, beruhigt mich zumindest ein wenig.« Er sah sie an, wandte sich dann wieder ab. »Aber nachts will ich selbst bei dir sein.«
    »Okay.« Hoffentlich schaffte er es, denn Fall schnell zu lösen. Bis dahin konnte sie die Gelegenheit nutzen und versuchen, ihn in sich verliebt zu machen. »Ich möchte ebenfalls eine Forderung stellen.«
    Er nickte zustimmend. »Ich höre.«
    »Du schläfst nicht auf der Couch.« Um ihr Anliegen zu verdeutlichen, fügte sie hinzu: »Solange du bei mir bist, und sei es auch nur in deiner Funktion als Polizist, möchte ich, dass du auch bei mir schläfst.«
    »So, so, schlafen?« Jetzt grinste er breit. »Das kriege ich hin.«
    »Das ist mein Ernst, Reese.« Es durfte keine Missverständnisse zwischen ihnen geben. »Du darfst mich nicht mehr ausschließen. Selbst, wenn ich etwas tun sollte, das dir nicht passt. Oder wenn wir streiten.«
    Zu ihrer Verblüffung lachte er laut. »Alice, ich ziehe bestimmt nicht bei dir ein, um nur Polizist zu spielen. Wenn es mir allein um deinen Schutz ginge, bekäme ich nicht jedes Mal, wenn du in meiner Nähe bist, einen Steifen.«
    Ihr Blick zuckte unwillkürlich zu seinem Schritt und der beeindruckenden Beule, die sich dort abzeichnete. »Oh.« Sie streckte die Hand aus, um ihn zu fühlen. Zu streicheln. »Gut.«
    Er fing ihre Hand ab und küsste ihre Finger. »Wenn wir jetzt mit so etwas anfangen, baue ich bestimmt einen Unfall. Warte wenigstens noch die fünf Minuten, bis wir zu Hause sind.«
    »Na gut. Beeil dich.«
    Er reagierte, indem er aufs Gaspedal trat. »Schatz, du bist wirklich einzigartig. Weißt du das?«
    Gut möglich. Bestimmt gab es nicht viele Frauen auf der Welt, die ein Jahr in der Gefangenschaft eines Ungeheuers verbracht hatten, für das sie auch hatten arbeiten müssen. Dieses Erlebnis hatte sie selbst und ihre Lebenseinstellung für immer verändert. Sie wusste jetzt, was sie wollte, und sie würde alles tun, um es zu bekommen.
    Sie wollte Reese, selbst, wenn er das offenbar nicht begriff.
    Aber wie lange es auch

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