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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Lieutenant? Nein, die Vorstellung war einfach zu abwegig. Reese kannte beide schon seit Langem, Peterson als seine Vorgesetzte und Dash als Anhang seines guten Freundes Logan.
    Dash hatte sich eigentlich nie über einen Mangel an weiblicher Aufmerksamkeit beklagen können. Allerdings waren seine zahlreichen Beziehungen meist nie von langer Dauer. Dashs ganze Hingabe galt seiner Arbeit und seiner Familie. In puncto Frauen hielt er es eher oberflächlich. Seine Partnerinnen waren vor allem hübsch, kurvig und meist nicht sehr helle.
    Peterson passte nicht in dieses Beuteschema. Sie war clever und nach dem, was Reese unter ihrer strengen Kleidung erkennen konnte, ließ sie sich auch nicht gerade als kurvig bezeichnen.
    War sie hübsch? Na ja, wenn man ihr Äußeres ganz unvoreingenommen beurteilte – was Reese wirklich außerordentlich schwerfiel –, dann konnte man durchaus eine gewisse Attraktivität feststellen. Wenn es einem Mann gelang, dass sich ihre blauen Augen vor Lust verklärten und ihr stets akkurat frisiertes, kurzes braunes Haar zerzaust aussah … Nein.
    Er schüttelte den Kopf. Undenkbar.
    Zierlich, durchtrainiert und zu allem entschlossen – das war Lieutenant Margaret Peterson. Dash war ein noch sorgloserer Typ als Logan. Er arbeitete hart in seiner Firma und daran, Spaß im Leben zu haben.
    Er war es nicht gewohnt, sich anzustrengen, um eine Frau für sich zu gewinnen.
    Nein, Alice musste sich irren. Obwohl sie eigentlich eine scharfe Beobachtungsgabe besaß …
    Ob Logan auch bemerkt hatte, was vor sich ging? Sicher nicht, denn sonst hätte er sich Dash bestimmt sofort zur Brust genommen. Reese ächzte. »Schatz, ich hoffe, dass du danebenliegst.«
    »Warum?«, entgegnete sie und legte den Kopf schief.
    »Weil Lieutenant Peterson bestimmt nicht sonderlich begeistert sein wird, von jemandem wie Dash angebaggert zu werden. Und wenn ihr das die Laune vermiest, muss ich es hinterher bei der Arbeit ausbaden.«
    »Ach, ich weiß nicht«, meinte Alice. Sie nahm seine Hand, als sie zum Parkplatz gingen. »Gut möglich, dass Lieutenant Peterson dich überraschen wird.«
    Diese Vorstellung war sogar noch befremdlicher für Reese. Er wusste, wie er mit dieser Lieutenant Peterson umgehen musste. Wenn sich plötzlich eine ganz neue Facette ihrer knallharten Persönlichkeit auftat, würde ihn das ganz schön aus der Bahn werfen.
    Reese schlug sich die abwegigen Gedanken an Lieutenant Peterson in einer sexuellen Beziehung aus dem Kopf und legte den Arm um Alice. »Du und Pepper, ihr habt euch offenbar gut unterhalten.«
    Alice schürzte die Lippen. »Sie ist sehr nett.«
    »Dir gegenüber zumindest.« Reese hielt ihr die Autotür auf und ging dann um den Wagen herum zur Fahrerseite.
    »Sie mag dich auch«, räumte Alice ein.
    »Wieso auch?«
    Alice schmunzelte. »Ihr tut immer so, als könntet ihr euch nicht leiden, aber es ist offensichtlich, dass ihr euch eigentlich sympathisch seid.«
    Vielleicht für Alice. »Glaubst du das tatsächlich?«
    Er hatte die Bemerkung scherzhaft gemeint, aber sie antwortete mit vollem Ernst darauf. »Reese, du bist manchmal sehr leicht zu durchschauen.«
    Reese war sich nicht sicher, ob es ihm gefiel, von Alice durchschaut zu werden, weil es für ihn ungewohnt war. Aber wenn er wollte, dass sie bei ihm blieb – und das wollte er unbedingt –, dann musste er sich wohl daran gewöhnen.
    Er ließ den Motor an und lenkte den Wagen vom Parkplatz. Nach einer Minute legte er sacht die Hand auf ihr Knie. »Weißt du, woran ich gerade denke?«
    »Ja.« Sie legte die Hand auf seine. »Du grübelst über die Tätowierungen und die Drogendealer nach, und du machst dir Sorgen um mich, obwohl ich dir versichert habe, dass du das nicht tun musst. Und du zerbrichst dir den Kopf, wie du an weitere Informationen kommen kannst.«
    »Oh, über diesen Punkt kann ich mir das Kopfzerbrechen bestimmt sparen, da du mir in Zukunft nichts mehr verschweigen wirst, nicht wahr?«
    »Nein, das werde ich nicht.«
    »Gut.« Was für eine perfekte Überleitung. Auch, wenn er sie eigentlich nicht danach fragen durfte – oder gerade deshalb –, musste er unbedingt wissen, wie sie sich mit Trace in Verbindung setzte. Er legte beide Hände zurück aufs Lenkrad. »Wie wäre es dann, wenn du mir verrätst, wie ich deinen geheimnisvollen Freund erreichen kann?«

20
    Alice schaffte es nur mit Mühe, ein Stöhnen zu unterdrücken. Reese hatte sich in diese Sache verbissen wie ein Hund in seinen Knochen. Er würde

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