Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
fort. »Das heißt, wenn ihr euch dem gewachsen fühlt.«
    »Ich schon.«
    Trace schmunzelte amüsiert und bedachte Alice mit einem kurzen Seitenblick. Dann nahm er Reese wieder mit seinen goldenen Augen ins Visier. »So, so. Mir ist allerdings zu Ohren gekommen, dass dein letzter Einsatz damit endete, dass du mit Handschellen an ein Bett gefesselt wurdest.«
    Reese knirschte mit den Zähnen, schob Alice von seinem Schoß und stand auf. Er würde sich von Trace nicht ausbooten lassen. Diese Sache war zu wichtig.
    Schließlich ging es um Alice.
    »Mir ist mal etwas ganz Ähnliches passiert«, räumte Trace ein. »Allerdings stand ich auch noch ohne Hose da und musste mich gegen die Belästigungsversuche eines verkommenen Weibsstücks wehren.«
    »Was du nicht sagst«, flüsterte Dash beeindruckt.
    Rowdy setzte sich auf. »Und wie ging es weiter?«
    »Was meinst du?«, fragte Trace.
    »Na, mit dem Weibsstück und dir.«
    Trace schmunzelte versonnen, als würde er sich gern an diesen Vorfall erinnern. »Eine Frau hat mich gerettet. Dank ihr gewann ich die Oberhand.« Er wandte sich an Reese. »Inzwischen sind wir verheiratet.«
    Reese schwante langsam, worauf dieser nostalgische Trip in die Vergangenheit herauslaufen würde. »Hat diese Geschichte auch einen tieferen Sinn?«
    »Du musst dir von Alice helfen lassen.«
    »Nein«, antwortete Reese knapp und unerbittlich.
    Trace ignorierte seine Weigerung schlichtweg. »Wir müssen diese Sache zu Ende bringen, und zwar sauber und vollständig.«
    »Glaubst du, du würdest mir damit was Neues erzählen?«
    »Offenbar ist dir bisher nicht klar, dass Alices Mitwirken unumgänglich ist.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Ich kann für ihre Sicherheit garantieren.«
    »
Nein

    »Alice muss sich mit Cheryl treffen«, beharrte Trace unverzagt. »Nur so kannst du die ganze Bande auffliegen lassen.« Sein Ton wurde freundlicher. »Aber das ist dir bereits selbst bewusst.«
    Alice legte beruhigend die Hände auf Reeses Wangen und lächelte. »Ich kriege das hin, Reese«, beschwor sie ihn. »Das verspreche ich dir.«
    Auch wenn Reese kaum eine andere Wahl hatte – wohl war ihm dabei noch lange nicht. Er zog Alice an seine Brust und hielt sie fest. »Verdammt noch mal.«
    »Glaub mir, ich kann deine Vorbehalte nachvollziehen«, beteuerte Trace. »Wenn es einen anderen Weg gäbe …«
    »Ich weiß.« Reese atmete langsam aus und versuchte, sich zu fassen. »Okay.«
    Sie steckten gerade mitten in der Einsatzplanung, als Cheryl wieder anrief und um ein Treffen mit Alice bat – zum exakt selben Zeitpunkt, zu dem DeeDee sich mit Rowdy in der Bar verabredet hatte.
    Verwirren, zerstreuen, überwältigen. Eine perfide Taktik.
    Doch Reese würde sich nicht einschüchtern lassen. Alices Willensstärke kannte er inzwischen. Auch Rowdy und Trace schienen zu allem entschlossen zu sein.
    Sie würden es tun – aber Reese würde den Weg vorgeben. Und wenn erst einmal alles vorbei war, würde er Alice nie mehr loslassen.

27
    Rowdy traf eine Stunde vor der verabredeten Zeit bei der Bar ein. Er fuhr einen alten Ford Falcon, den er für weniger als zweihundert Dollar erstanden hatte. Das Auto klang genauso klapprig, wie es aussah – ein Wagen ganz nach Rowdys Geschmack. Er brachte ihn verlässlich überallhin und ließ sich gleichzeitig nicht zurückverfolgen.
    Vor allem aber schätzte Rowdy seine Robustheit und seine widerstandsfähigen Schlösser.
    Er parkte den Wagen hinter der Bar fern der schummrigen Außenbeleuchtung.
    Auch darum würde er sich noch kümmern müssen, wenn er das Kommando in der Bar erst einmal übernommen hatte.
    Vorsichtshalber blieb er noch eine Minute sitzen und wartete ab, ob ihm jemand folgte.
    Alles blieb ruhig.
    Rowdy steckte die Autoschlüssel ein, damit ihr Klirren ihn nicht verriet, rutschte über die Sitzbank zur Beifahrertür und drückte sie geräuschlos auf. Die Innenraumbeleuchtung des Wagens hatte er bereits im Vorfeld deaktiviert, und der Mond schien in dieser Nacht ebenfalls nur schwach.
    Rowdy stahl sich einen Block weit an der Rückseite der Häuser entlang und trat dann auf den Gehsteig. Er nutzte die Schatten der Nacht, um unauffällig die Straße zu überqueren, und verbarg sich gegenüber der Bar unter dem Vordach eines Tante-Emma-Ladens. Kaum hatte er sich in dem zurückgesetzten Eingang postiert, als auch schon einer der Gangster, die sie im Tattoostudio angegriffen hatten, die Straße entlangkam. Trotz der drückenden Hitze trug er eine leichte Jacke –
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher