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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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hysterisches Protestgeschrei anhörte, versuchte er, sich einzureden, dass Lowry sich irrte. Reese war auf alles vorbereitet. Er würde sich nicht überrumpeln lassen.
    Keinem würde etwas zustoßen. Verdammt, das durfte einfach nicht passieren.
    Jetzt, da er begriffen hatte, wie viel ihm diese Menschen bedeuteten, wollte er sie auf keinen Fall schon wieder verlieren. So grausam konnte das Schicksal doch nicht sein. Nicht einmal zu ihm.
    Sicherheitshalber knebelte er den bewusstlosen Lowry, bevor er die Kofferraumklappe zuknallte und sich dann auf den Weg in die Bar machte, um Reeses Männer zu alarmieren und zu Alice zu schicken. Hier brauchte er sie nicht mehr.
    Mit DeeDee würde er spielend fertig, und wenn Hickson auftauchen sollte, würde er ihn sich ebenfalls schnappen.
    Dummerweise stellte er beim Betreten der Bar fest, dass Reeses Männer offenbar wirklich gut waren, denn er konnte keinen einzigen Gast ausmachen, der wie ein Cop aussah.
    Hickson und Cheryl entdeckte er dagegen sofort.
    Verflucht. Nun musste er sich doch an den ursprünglichen Plan halten, denn sonst würde es das arme Mädchen das Leben kosten.
    Und dann, nur, um alles noch komplizierter zu machen, erschien plötzlich Avery und hielt direkt auf Hicksons Tisch zu.
    Vor Aufregung schlug Alices Herz so wild, dass sie es am ganzen Körper spürte. Mit schweißfeuchten Händen steckte sie sich noch eine Jelly Bean in den Mund. Verstohlen spähte sie zu Reese hinüber. Er brachte gerade Logan auf den neusten Stand.
    Zwei weitere Bohnen – rot, ihre Lieblingssorte – verliehen ihr schließlich den Mut, Trace anzusprechen, der gerade leise telefonierte. Sie unterbrach ihn nur ungern, aber wenn sie noch länger wartete, ergab sich vielleicht keine weitere Gelegenheit mehr.
    Den wenigen Worten nach zu urteilen, die sie aufgeschnappt hatte, sprach er gerade mit seiner Frau.
    Alice berührte seinen Arm.
    Trace wirkte überrascht, betrachtete erst ihre Hand und sah dann auf. Er beendete das Gespräch und steckte das Telefon in die Tasche. »Alles in Ordnung?«
    Alice bot ihm törichterweise ihre Süßigkeiten an.
    »Nein, danke«, lehnte Trace stirnrunzelnd ab.
    Auch wenn Reese etwas anderes dachte, kannte sie Trace im Grunde nicht sehr gut. Sie wusste, dass er über unvergleichliche Fähigkeiten verfügte und nicht davor zurückschreckte, zu tun, was getan werden musste. Er war klug, listig, und, zu ihrem großen Glück, sehr fürsorglich.
    Er hatte sie gerettet. Hoffentlich sah er es ihr nach, dass sie ihn noch einmal mit einer Bitte behelligte. »Du musst mir etwas versprechen«, sagte Alice so leise, dass Reese es nicht hören konnte. »Bitte.«
    Trace sah sie aus goldenen Augen fragend an. »Was hast du auf dem Herzen?«
    »Ich weiß, dass du die Dinge auf deine eigene Art angehst. Aber diesmal musst du dich an das Gesetz halten.« Um zu unterstreichen, wie wichtig ihr das Anliegen war, berührte sie noch einmal seinen Arm. »Reese ist Polizist.«
    »Ach, wirklich?«, fragte er schmunzelnd.
    Natürlich wusste Trace Bescheid. Wahrscheinlich wusste er alles über Reese. Ohne groß darüber nachzudenken, schob sie sich wieder eine Handvoll Jelly Beans in den Mund. Nun musste sie schnell kauen und schlucken, um weitersprechen zu können.
    Trace wartete mit stoischer Gelassenheit.
    »Ich will damit sagen …« Sie leckte sich die Lippen. »Reese ist ein ehrenhafter Mann.«
    Jetzt zog er die Augenbrauen hoch, was beinahe noch einschüchternder wirkte. Keinesfalls wollte sie ihn beleidigen. »Du bist natürlich ebenso ehrenhaft, keine Frage.«
    »Ja, gelegentlich durchaus.«
    Das war der
absolut
falsche Zeitpunkt für seine Witzchen. »Aber Reese glaubt an einen bestimmten Verhaltenskodex. Er richtet sich danach, lebt danach. Er ist von immenser Wichtigkeit für ihn und somit auch für
mich

    Trace verschränkte die Arme vor der Brust und musterte sie aufmerksam. »Dir ist schon klar, dass ich nicht einfach losziehen und Leute abschlachten werde, oder?«
    Sie ließ beinahe die Tüte mit den Süßigkeiten fallen. »Aber natürlich. Das würdest du niemals tun. Du bist zwar furchterregend und kämpfst mit tödlicher Präzision, aber als blutrünstig kann man dich nicht gerade bezeichnen.«
    Schon wieder zuckten seine Mundwinkel. »Das stimmt.«
    »Du mordest nicht grundlos.« Nein, zu extremen Mitteln griff er nur, wenn es unumgänglich war. Alice zuckte bei dem Gedanken zusammen, denn so gesehen hatte sie ebenso gehandelt.
    Trace seufzte ungehalten und

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