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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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ihren Augen und heftete sich schließlich auf ihren Mund. »Alice, ich werde dich ganz ausfüllen. Und ich kann dir versprechen, dass es dir gefallen wird.«
    Er neigte den Kopf, um sie zu küssen – und Alice wusste genau, welche Art von Kuss es werden würde.
    Sie wich zurück, ehe sich ihre Lippen berühren konnten. Damit schien Reese nicht gerechnet zu haben. »Nein, tut mir leid.«
    Seine Brust hob und senkte sich sichtbar, doch er bedrängte sie nicht weiter. »Okay.«
    Wie anständig er war.
    Und wie dumm sie war. »Ich bin ja erst vor wenigen Minuten aufgestanden«, rechtfertigte sie sich angestrengt.
    Er musterte sie von oben bis unten. »Tolles Nachthemd.«
    »Dankeschön.« Hatte Pepper also wirklich recht? Konnte ein simples Kleidungsstück tatsächlich eine derart starke Reaktion bei einem Mann hervorrufen? Es sah ganz danach aus. Sie strich über den verknitterten Baumwollstoff. »Weißt du, ich hatte erst eine halbe Tasse Kaffee, und die Zähne habe ich mir auch noch nicht geputzt.«
Und ich bin ein entsetzlicher Feigling
. »Pepper kommt bald, und ich bin noch nicht fertig.«
    »Ich hatte nicht vor, dich zu bedrängen.«
    Lieber Gott, was würde er erst anstellen, wenn er sie
wirklich
bedrängen wollte? Sie konnte kaum erwarten, es herauszufinden. »Okay.«
    Sein Grinsen wurde breiter, bis er schließlich in Gelächter ausbrach. »Alice.« Bevor sie fliehen konnte, stand er schon neben ihr. »Ich kann nicht aufhören, daran zu denken, wie es wäre, in dir zu sein …«
    Sie stöhnte.
    »Aber das muss nicht sofort sein. Ich will, dass du es auch willst.«
    Herrgott, er
musste
doch wissen, dass sie es wollte. »Daran liegt es nicht.« Aber das eigentliche Problem in Worte zu fassen würde schwierig werden. Es war so komplex, eine Mischung aus ihrer Vergangenheit, den Vorsätzen, die sie für die Gegenwart gefasst hatte, ihren Dämonen und ihrer Entschlossenheit.
    »Hey.« Er hob ihr Kinn an. »Ich kann warten, bis wir eine Lösung für alles finden.«
    Weil er sicher war, dass sie das schaffen würden? Sie hoffte es. So sehr hatte sie sich das letzte Mal etwas herbeigewünscht, als sie nachts im Dunkeln wach gelegen und darum gebetet hatte, dass ihr die Flucht gelingen und sie einen Ausweg aus dem Albtraum, in dem sie gefangen war, finden würde.
    Sie rieb sich die Stirn. Sie würde sich nicht schon wieder von den Erinnerungen überwältigen lassen. Reese war immer ein guter Schutzschild gegen die Finsternis. Sie schenkte ihm ein Lächeln. »Okay.«
    »Du bist die umgänglichste Frau, die mir jemals begegnet ist.« Er beugte sich vor, und ehe sie ihm ausweichen konnte, küsste er sie, aus Rücksicht auf ihre Gefühle allerdings nur zart, beinahe spielerisch. »Ich muss los. Viel Spaß mit Pepper. Aber sei vorsichtig. Für den Notfall hast du meine Telefonnummer.«

10
    Alice schlüpfte aus der Umkleidekabine. Sie trug eine Jeanscaprihose, eine Bauernbluse und Sandalen mit Keilabsatz. Pepper begutachtete sie mit einem breiten Grinsen und befand das Outfit als: »Perfekt.«
    Das wäre dann schon das fünfte, das Alice erstand. Pepper hatte allerdings bereits drei Mal so oft zugeschlagen.
    Alice spielte mit den Bindebändern am Kragen der Bluse. »Es ist bequem.« Alle Kleidungsstücke, die sie bisher mit Peppers Unterstützung ausgesucht hatte, waren unkompliziert zu tragen, bezahlbar und betonten ihre Figur.
    »Dieses Outfit in Kombination mit deiner neuen Frisur …« Pepper pfiff anerkennend. »Reese wird ausflippen.«
    Sie berührte ihr Haar. Der Scheitel saß nun weiter seitlich, die Haare waren etwas kürzer, gerade genug, damit sie voller wirkten, und modisch zerzaust. Alice gefiel die Frisur ebenfalls. »Ich kann sie auch zu Hause problemlos nachstylen.«
    »Genau wie das Make-up. Ganz ehrlich, bei deinen tollen Wangenknochen kannst du eigentlich nichts falsch machen.«
    Kurios. Ihre Wangenknochen waren bisher noch niemandem aufgefallen.
    Peppers Telefon klingelte. Alice nutzte die Gelegenheit, um schnell in der Kabine zu verschwinden und wieder ihre eigenen Kleider anzuziehen.
    Sie waren schon seit Stunden unterwegs, nur unterbrochen von einem Mittagessen. Auch eine professionelle Maniküre und Pediküre hatten sie sich gegönnt. Alice bewunderte den zartrosa farbenen, schillernden Lack an ihren Finger- und Fußnägeln.
    Pepper hatte sie ermutigt, sich von Kopf bis Fuß zu verändern, und Alice hatte tatsächlich riesigen Spaß dabei.
    Nur das Gefühl, beobachtet zu werden, trübte ihre

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