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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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ist umwerfend komisch, hochgebildet und trotzdem ein Scherzkeks. Er treibt meine Mutter mit seinen Späßen in den Wahnsinn, aber sie liebt ihn trotzdem.«
    Alice konnte sie sich alle zusammen vorstellen. Sie kam plötzlich ins Grübeln. »Hast du die Körpergröße von deinem Vater geerbt?«
    »Ja, und er von seinem Vater und so weiter. Die meisten Männer in unserer Familie sind sehr groß, manche überragen sogar mich. Auch einige der Frauen sind groß, aber natürlich trotzdem sehr feminin.«
    »Was ist mit deiner Mutter?«
    »Sie ist normal groß. Ungefähr einen Meter fünfundsechzig. Mit zwölf Jahren war ich schon größer als sie. Wenn sie mir eine Standpauke halten wollte, musste ich mich immer hinsetzen, damit sie beim Schimpfen keinen steifen Nacken bekam.«
    Alice lächelte. »Du sagtest, du hast Geschwister?«
    »Zwei Brüder und eine Schwester. Und ja, als einziges Mädchen unter Jungs ist sie zwangsläufig ein ganz schön herrisches Weib geworden, aber sie kann auch nett sein, und so haben wir sie immer toleriert.« Er grinste, um ihr zu verdeutlichen, dass er scherzte. »Sie hat mehrere Söhne, und mein ältester Bruder hat eine Tochter.«
    Alice war von dem Bild, das er von seiner Familie heraufbeschwor, völlig gefangen. »Wie warst du in der Highschool?«
    »Es war selbstverständlich für mich, dass ich gute Noten bekommen und ein Ass in Sport sein musste. Das verlangte mein Stolz. Ich war damals ziemlich großspurig und von mir selbst eingenommen.«
    »Warst du beliebt?«
    »Ich brauchte keine Freunde.«
    »Oder Freundinnen?«
    Er grinste. »Nein, nicht wirklich.« Er ergriff ihre Hand und strich mit dem Daumen über ihre Handfläche und jeden einzelnen Finger. »In der elften Klasse erwischte mich eine Gruppe Cheerleader nackt in der Umkleidekabine, und ich bekam den Spitznamen ›Blanker Bareden‹ verpasst.«
    Alice errötete fast selbst. »Das war sicher furchtbar peinlich.«
    Er hob eine Schulter. »Könnte man glatt meinen.« Bevor sie nachhaken konnte, erzählte er bereits weiter. »Alle fünfzehn Mädchen behaupteten hinterher, versehentlich in die Kabine geplatzt zu sein. Wer kann auch schon damit rechnen, dass ein Footballspieler sich nach dem Training in der Kabine umzieht? Praktischerweise war auch keiner der anderen Jungs anwesend. Es fiel mir anfangs, als ich splitternackt aus der Dusche kam, gar nicht auf.«
    »Oh je.« Ein Bild erschien vor ihrem geistigen Auge und wollte einfach nicht mehr weichen. Der junge Reese, nackt und feucht von der Dusche … »Sie haben dir eine Falle gestellt?«
    »Ich will es mal so sagen: Die Jungs haben den Mädchen bei ihrem Plan geholfen, im Austausch gegen gewisse Gefälligkeiten.« Er hob ihre Hand, küsste ihre Fingerknöchel, drehte sie um und drückte auch noch einen Kuss auf ihre Handfläche. »Highschooljungs sind immer spitz und würden für Sex so ziemlich alles tun.«
    Alice krümmte die Finger und versuchte, nicht darauf zu achten, wie sich die Berührung seiner Lippen über ihren ganzen Körper fortzupflanzen schien, denn sie wollte erfahren, wie die Geschichte ausging. »Dann warst du also nicht sauer?«
    »Auf die Mädchen, meinst du? Nein. Sie waren nur neugierig, ob die Gerüchte stimmten.«
    »Gerüchte?«, fragte sie argwöhnisch.
    Er sah ihr in die Augen. »Ja. Bezüglich meiner Größe.«
    Sie verstand kein Wort und schüttelte irritiert den Kopf.
    »Du weißt schon«, erklärte Reese. »Ist er überall so groß? Darum ging es.«
    Alice entsann sich, dass Nikki und Pam darüber eine Bemerkung gemacht hatten, und sagte überzeugt: »Ja, das bist du.«
    Seine grünen Augen verdunkelten sich. »Ja, das bin ich.« Diesmal küsste er ihr Handgelenk und verweilte dort aufreizend lange. »Damals fand ich es toll, damit angeben zu können.«
    »Und heute?«
    Er lächelte zögerlich. »Ich bin jetzt ein erwachsener, reifer Mann und kann mit Bestimmtheit sagen, dass es darauf nicht ankommt.« Die feuchte Hitze seiner Zunge verschlug ihr beinahe den Atem. Er legte den Mund über ihr Handgelenk und knabberte vorsichtig daran. Dabei murmelte er: »Aber ich prahle trotzdem noch immer gern.«
    Obwohl sie auf einem Stuhl saß, hatte sie das Gefühl, zu schwanken. Sie schluckte angestrengt. »Prahlen?«, krächzte sie.
    Langsam, ohne ihre Hand loszulassen, erhob sich Reese und kam um den Tisch herum. Er zog sie hoch und presste sie an seinen breiten Leib. Seine Miene war ernst und gleichzeitig hitzig, sein Blick wanderte über ihr Gesicht, zu

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